Konzertbericht Wetzlar
Nach 21 Uhr startete Der Bekannte Postindustrielle Trompeter sein Set, unterstützt von Circus Joy Mitgliedern. Minimalistisch gehaltene Soundflächen unterlegten das Trompetenspiel von Flavio Rivabella, einige Titel wurden auch vom Schlagzeug begleitet. In erster Linie war dieses Set interessant für Ohren und Augen. Leider kam der Kontrast zwischen Trompete und den Industrial- Elementen nicht zu voller Geltung, was aber eher an der Gesamtlautstärke im Saal als an den Vortragenden selbst lag. Das Projekt von Flavio Rivabella geht natürlich auch einen sehr eigentümlichen Weg mit dieser Art von Klängen, was gerade gerade bei einem Liveauftritt nicht nur auf Freunde stößt, da es doch recht atmosphärisch und experimentell zuging. Insgesamt aber ein schöner Auftakt. Mit Circus Joy ging es in die zweite Runde des Abends. Erstmalig in Deutschland, legte das Dreiviertelaufgebot von Ain Soph nach einigen Startschwierigkeiten im Sound mit ihrer Noise - Punk Show los. Man kann natürlich nicht in Worte fassen, was auf der Bühne abging. Rock`n`Roll der fiesesten Sorte, lärmende Gitarren und treibende Drums, dazu ein gröhlender Frontmann, der zu der Zeit bereits nicht mehr gerade stehen konnte. Nebst einiger Pannen im Set (störte wirklich nicht) gab es natürlich herrliche Poserszenen auf der Bühne wie auch einen Sänger, dessen Bekleidung immer spärlicher wurde, bis man ihm auch noch die Unterhose von den Beinen riss und er nackt auf der Bühne lag, immer noch gröhlend und mutmaßlich im Versuch, aus den demolierten Schlagzeugteilen loszukommen. Hammershow, war natürlich nichts für die eisernen Gitarrengegner. Der Spaß kam bei dem Set definitiv nicht zu kurz, dreckig, schnell und viel für das Auge. Für mich die Band des Abends! Wertham alias Marco Deplano betrat im Alleingang und als Headliner die Bühne und legte eine saubere Power Electronics Show ab, die wie bei Der Bekannte Postindustrielle Trompeter zu leise war, leider versagte hier auch das Video, so dass man sich vollständig auf den Akteur und sein Tun konzentrieren konnte. Wer Wertham zuvor bereits kannte und mochte, wurde auch von diesem Set nicht enttäuscht. Es rumpelte gewaltig und Marcos Stimmeinsatz gab dem Ganzen noch das i – Tüpfelchen. Mit etwas mehr Lautstärke hätte sich das Ganze sicherlich noch kräftiger entfalten können, dennoch war Wertham überzeugend und man darf gespannt auf mehr sein.
Nach Ende des Wertham – Auftrittes versammelten sich noch einmal alle Künstler zusammen auf der Bühne und gaben eine etwa 5 Minuten lange und lärmige Abschiedsshow, zum Schluss schwenkte man natürlich noch die italienische Flagge und zog sich dann zum weiteren (Be-)Trinken zurück. Ein schöner Abschluss des Konzertabends. Danach gab es noch eine kleine Aftershow Party, wenngleich hier bereits viele Leute die Location verließen. Insgesamt ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend, musikalisch, wie auch von den Musikern und Besuchern her. Der Großteil der Besucher fand den Abend äußerst unterhaltsam. Dem Veranstalter Marcel R. gebührt Dank und Respekt für den Abend. Hoffen wir auf ein anderes Mal mit einem solch idealistischen Veranstalter und derartig guten und außergewöhnlichen Bands! Verweise zum Artikel: » GhastlyMurder.org
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