In einigen Wochen steht wieder das musikalisch recht ambitioniert aufgestellte Prophecy Fest vor der Tür. Neben dem sehenswerten Programm wird wohl wie in den letzten Jahren schon alleine der Veranstaltungsort der Star sein, da man wiederum in der größten, offenen Hallenhöhle Europas in Balve im Sauerland gastiert. Auch wenn sich TONY WAKEFORD (SOL INVICTUS) in seiner üblichen ironischen Art im Programmbuch zum letztjährigen Festival mit „...and the venue is a hole!“ zitieren ließ, wird man sich als Besucher wohl kaum der eindrucksvollen Atmosphäre entziehen können, die ein Konzerterlebnis in dieser Location hinterlässt – zusätzlicher Vorteil, es ist trocken und kühl. Das Programm erscheint in diesem Jahr fast noch vielfältiger als zuvor. Mit SÓLSTAFIR und ARCTURUS sind zwei musikalische Metal-Dickschiffe am Start. Zu Prophecy-Urgesteinen wie THE VISION BLEAK, die zusätzliche orchestrale Unterstützung mitbringen, DORNENREICH oder SUN OF THE SLEEPLESS, das seit langer Zeit inaktive Projekt von MARKUS STOCK (THE VISION BLEAK, EMPYRIUM), gesellen sich die Neulinge NOÊTA mit ihrem Black Ambient Folk, DOOL, die nach dem letzten Jahr erneut antretende isländische Gitarrenwand GLERAKUR oder die hochinteressanten LOTUS THIEF. Dass sich das Prophecy-Label weiterhin bewegt und die musikalische Bandbreite ausbaut, zeigt sich an den Auftritten der Label-Neuzugänge SPIRITUAL FRONT und SOROR DOLOROSA – Suicide-Pop auf der einen und Goth-Rock auf der anderen Seite. Das Programm wird schließlich von den nicht minder interessanten Acts wie THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT, die gegenüber ihrer diesjährigen Deutschland-Tour mit zusätzlichem Personal aufwarten, HEXVESSEL oder NHOR abgerundet. Dass so manche Band überhaupt erstmalig oder erstmals in Deutschland auftritt oder nur selten zu sehen ist, gibt dem Ganzen zusätzliche Würze. Dazu gehört auch zweifellos das Live-Debut in Deutschland von HYPNOPAZUZU, dem orchestralen Projekt von DAVID TIBET (CURRENT 93) und MARTIN „YOUTH“ GLOVER von KILLING JOKE, die mit dem überzeugenden Album „Create Christ, Sailor Boy“ antreten. Gerade hier darf man auf die Umsetzung gespannt sein, zumal man dieses Projekt aufgrund der anderen Betätigungen der Protagonisten hierzulande wohl nur eher selten zu sehen bekommen wird. Lässt man das Line-Up des diesjährigen Prophecy Fests einmal auf sich wirken, so bietet sich für den breiter aufgestellten Hörer also ohne Frage ein sehr interessantes Programm – wir werden berichten.
Tony F. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Homepage Prophecy Fest Themenbezogene Artikel: » Prophecy Fest 2017 - Rückblick » Prophecy Fest 2016 Themenbezogene Newsmeldungen: » PROPHECY Fest wieder in Balver Höhle
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