Der Ex-BAUHAUSler PETER MURPHY zählte zu den Künstlern, die für mich dieses Jahr mit Argument waren, das Wave Gotik Treffen zu besuchen. Nachdem am Vortag ein bärtiger Lulatsch vor mir versuchte unter großformatigen Wipp- und Pendelbewegungen und spontanen "Free Tibet!"-Ausrufen eine Art Pseudo-Trance zu initiieren, beschloss ich, mir dieses Mal einen möglichst störungsfreien Platz in der ersten Reihe zu sichern. So etwas ist natürlich damit verbunden, schon relativ früh anzufangen, sich in der schwitzigen Körperkontakt-Zone zwischen anderen Konzertbesuchern die Beine in den Bauch zu stehen. Dass sich das für 1 Uhr angekündigte Konzert dann um fast eine Stunde verzögerte trug somit eher wenig zu meiner Laune bei. Während dieser Zeit konnte man beobachten, wie sich Technik- und Bühnen-Personal zunehmend gestresst gaben, die Hintergrundmusik wurde mehrfach ab und wieder aufgeblendet und ECKIE STIEG spazierte wie Rilkes Panther in nervösen Kreisen am rechten Bühnenrand herum, so angestrengt einen orangefarbenen Notiz-Zettel studierend, als würde er sich auf einen Vortrag vor den Vereinten Nationen vorbereiten. Ehrlich gesagt, war ich zu dem Zeitpunkt schon so entnervt, dass ich am liebsten wieder gegangen wäre. Aber es gibt nunmal Dinge, die passieren und an denen hat wahrscheinlich auch keiner eine nennenswerte Schuld. Deswegen: Ruhe bewahren und durchatmen, was zu dieser Stunde noch an Sauerstoff zu haben war in der suppigen Luft der Agra-Halle. Gegen zwei durchbrach Herr Stieg dann endlich seine Zirkel und hüpfte voller Elan in seine Rolle als DR. MOTTE des Wave Gotik Treffens und Mann der Superlative. Er sagte kurz die Worte, die jeder von ihm erwartete (wie großartig alles ist, dass sich die Warterei gelohnt hätte), versprach einen Haufen Hits und zog kurz die Existenz des WGTs ohne PETER MURPHY als Gruftie-Übervater in Frage. Dann verschwand er wieder und die Saalbeleuchtung wurde gedimmt.
Philip A. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Internet-Seite des Wave Gotik Treffens » Offizielle Homepage von PETER MURPHY » 18. WGT (NONPOP-Besprechung) Themenbezogene Artikel: » 21. Wave-Gotik-Treffen 2012 (WGT) » 20. Wave Gotik Treffen 2011 (WGT) » WGT 2007 Bericht III » WGT 2007 Bericht II » WGT 2007 Bericht Themenbezogene Newsmeldungen: » 18. Wave Gotik Treffen in Leipzig
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@ manfromanotherplanet
Ja, Du hast recht; ich hatte den Namen von der Bauhaus-Tour im Kopf, die so hiess.. Danke! :)
der Song heißt nicht "Near the atmosphere" sondern "Burning from the inside".
"und zog kurz die Existenz des WGTs ohne PETER MURPHY als Gruftie-Übervater in Frage."
Kapier ich nicht.
Was machte STIEG? die Existen des WGT "in Frage ziehen"?