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Bohren & Der Club Of Gore "Black...

Jazz goes Black Sabbath Doom goes Autopsie...


Bohren & Der Club Of Gore
Genre: Jazz
Verlag: Wonder
Vertrieb: Wonder
Erscheinungsdatum:
2002
Medium: CD / LP
Preis: ~9,00 €
Kaufen bei: Wonder


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Bohren & Der Club of Gore „Black Earth“ CD, DLP (Wonder Rec. 008 2002)

Den musikalischen Stil von Bohren & Der Club of Gore zu benennen, grenzt eigentlich fast an Unmöglichkeit. Sehr gescheit war daher ein Besuch auf der B&DCOG- Homepage, auf welcher die Künstler ihre Musik als unheilige Ambientmixtur aus langsamen Jazzballaden, Black Sabbath Doom und tiefen Autopsieklängen bezeichnen. Die Gründungsmitglieder waren bereits in den späten 80igern aktiv in diversen Hardcore Metal Bands, Bohren wurde in den frühen 90igern gegründet und kurze Zeit später erweiterten sie ihren Bandnamen mit dem Anhängsel Club of Gore, eine Widmung an die holländische Instrumentalband und Legende Gore. Nach der ersten Single (Suggestion Records) folgten 1994 der Longplayer „Gore motel“ und 1995 „Midnight radio“, (beide Epistrophy Records). Nach einigen Veränderungen im Line Up  erschien im Jahr 2000 „Sunset mission“ und 2002 „Black Earth“ (beide Wonder Records), welchem sich diese Rezension widmet.

Die 9 präsentierten Stücke bringen es auf über satte 70 Minuten Spielzeit und laden zu einer recht anstrengenden Reise in düstere und düsterste Sphären moderner Tonkunst ein. Musikalisch bewegt sich das Projekt, wie bereits angerissen, im jazzigen Slow Motion Bereich, gerade was Percussions, Saxophon und Klavier anbelangt. Allerdings wird man keine schnulzigen Balladen finden, denn über diesem Grundgerüst aus Jazzelementen bauen sich düstere Chöre und vielerlei bizarre elektronische Klangteppiche auf. Die Elektronik raubt der Musik aber zu keiner Zeit den sympathischen organischen Touch. Das hier ist in erster Linie handgemachte Tonkunst, die Verschmelzung mit elektronischen Klängen gehört viel eher zu den interessantesten Aspekten des musikalischen Schaffens bei B&DCOG überhaupt. Die erzeugten Stimmungen kann man objektiv nicht wirklich umschreiben, in den einzelnen Liedern widmet man sich, nach Aussage der Band, Themen wie Grausamkeit, Tod, Begräbnis und Weltuntergang, also äußerst doomig und dementsprechend finster. Die durchweg instrumental gehaltene Musik wirkt surrealistisch, manchmal meditativ, experimental und strahlt immerzu eine eigenartige Monotonie aus (im positiven Sinne), was ihr insgesamt einen bedrohlichen und irgendwo skurrilen Charakter verleiht. Das Saxophon liegt allerdings fast schon grandios über den übrigen Instrumenten und Klanglandschaften und erzeugt eine wahrhaftige Schwermütigkeit. 

Trotz der Überlänge des Albums (und der Titel, allesamt zwischen 6 – 12 Minuten lang) wird man hier keinen Augenblick wegen fehlender Ideen oder Einseitigkeit gelangweilt. Die Stücke sind derartig komplex, atmosphärisch dicht und musikalisch ausgetüftelt, dass das Hören immer wieder Spaß macht und in neue Bewusstseinsphären führt. Für Klangforscher, Dark Ambientler und Menschen mit Selbstmordabsichten (Haha!)  ein absolutes Muss!

 
Tracklist:

01   Midnight Black Earth (8:45)

02   Crimson Ways (6:39)

03   Maximum Black (7:38)

04   Vigilante Crusade (7:30)

05   Destroying Angels (7:10)

06   Grave Wisdom (6:32)

07   Constant Fear (6:27)

08   Skeletal Remains (7:58)

09   The Art Of Coffins (12:04)  

 
Nachtrag: Im Mai diesen Jahres ist übrigens das neue Album „Geisterfaust“ von B&DCOG erschienen, ebenfalls auf Wonder Rec.

 


 
für nonpop.de


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