Bei SHAVA SADHANA handelt es sich um eine recht neue Ein-Mann Okkult- Ritualformation aus Köln, die mit "Andask" ihr Debütalbum vorlegen. Inhaltlich scheint man sich an Thelema (Aleister Crowley), die obligatorischen Crowley Samples sind en Masse vorhanden, und auch an Altnordischem zu orientieren. Titelnamen wie "Hel" oder "Thorr" sprechen dafür, wenn auch die Aufmachung der CD auf "Satanismus" schließen lässt. Ausdrücklich bezieht man sich auf linkshändig- tantrische Kali- Verehrung, scheint aber auch von der Wewelsburg fasziniert zu sein, wie einst Mickey Aquino. Moderner Synkretismus eben, David Vincent, Heimkehrer zu MORBID ANGEL sprach mal treffend von "Satanismus" als großer Salatbar, bei der man sich ganz nach eigenem Gutdünken bedienen könne....Etwas bange war mir schon vor dem ersten Hören, lassen doch alle Anzeichen nicht gerade ein Feuerwerk neuer Ideen im eh schon lange eingeschlafenen Ritualbereich vermuten. Was dann letztendlich geboten wird, ist aber so schlecht nicht und verbreitet über gut 76 Minuten eine angenehme düstere, wenn auch weitestgehend überraschungsfreie Pseudo-Ritualstimmung. SHAVA SADHANA gehen rein elektronisch vor, was mir für Musik, die "rituell" sein soll, immer eine Spur zu wenig ist und einen wehmütig an Knochenklopf- Projekte wie ZERO KAMA oder METGUMBNERBONE zurückdenken lässt, aber gut, dafür wird es ab dem dritten Stück "Invoke" richtig und in einem sehr positiven Sinne tanzbar (die "Ritualmusik" entlarvt sich hier selbst als doch eher potenzieller Tanzflächenfüller) . Überhaupt könnte man SHAVA SADHANA irgendwo zwischen trancigen HYBRYDS und YELWORC einordnen und das gilt sowohl stilistisch als auch qualitativ, anders gesagt: Noch ist man zu nah am YELWORC- artigen Klischeesumpf, aber in der Ferne sind HYBRYDS sichtbar. Vergleiche sind außerdem zu den späteren Elektro (Kult)werken der finnischen Black Metal Pioniere BEHERIT zulässig, obleich SHAVA SADHANA deutlich Trance-lastiger sind und weniger auf Aggression, aber mehr auf positiv verstandene Monotonie setzen. Erinnert fühlte ich mich auch an MERCYDESIGN, MONDBLUT und sogar SEX VOTO (AIN SOPH Nebenprojekt). Fazit: SHAVA SADHANA sind jetzt schon spannender als das, was man von Zeitgenossen des Genres wie z.B. ORGANISATION TOTH, AESTHETIC MEAT FRONT oder PSYCHONAUT gewohnt ist, bleibt zu hoffen, dass sie sich weiter in eine gute Richtung entwickeln werden. Insgesamt etwas fürs MAGICK MUSICK MUSEUM.
Dominik T. für nonpop.de
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