Autor: Michael Schönhold
Bei jedem ersten Hören eines Leger Des Heils- Albums geht es mir so, daß es zunächst einfach an mir vorbeirieselt, aber beim zweiten oder dritten Hördurchgang beißt es sich plötzlich im Ohr fest, und nimmt mich gefangen. Genau so ging es mir auch beim jüngsten Werk "Himmlische Feuer", das kürzlich auf Eis & Licht erschienen ist. Wie beschreibt man eigentlich die Musik der nach der niederändischen Heilsarmee benannten Leger Des Heils ? Seit der Veröffentlichung von "Precatio" im Jahre 2000 erscheinen mit schöner Regelmäßigkeit ihre Tonträger mit diesen Keyboardlastigen Hymnen von hohem Unterhaltungswert, die oft von treibendem Schlagwerk untermalt werden. Auf "Himmlische Feuer" wird der bekannte LDH - Sound noch durch (echte) Gitarren und kleine Samples ergänzt. Das neue Album empfängt seine Hörer mit einer Instrumental - Version des bereits von der "Freiheit" bekannten Liedes "der Gott, der Eisen wachsen ließ", welche hier schlicht mit "Gott" betitelt wurde. Den Text ersetzen dabei dezent abgemischte, irgendwie befreiend klingende Schreie - die Version eignet sich ganz hervorragend für Karaoke - Versuche. Cello- und Gitarre eröffnen das von Streicherklang untermalte "Willkomm und Abschied", und als wunderbar gelungen muß man die Vertonung des Gedichtes "Mondnacht" nach Joseph von Eichendorff bezeichnen, dessen Musik mich ein klein wenig an "Die fabelhafte Welt der Amélie" erinnert. Weitere Höhepunkte des Albums sind das von einem Männerchor eingeleitete "Nachtlied", sowie "Herbst", welches in seiner zweiten Hälfte in erhabene, chorale Keyboardklänge übergeht, die von einem treibenden Rhythmus untermalt werden. Zum Abschluss des Albums wird dann das Thema "Erhebung" von der Freiheit-12" nochmals interpretiert. Ein wesentlicher Schwachpunkt LDH's ist leider der Gesang. Viele der Texte und Gedichte sind ausnahmslos schön und hörenswert, aber sie werden gesanglich leider nicht so transportiert, daß man sofort geneigt wäre ihnen auch zuzuhören. Musikalisch schwanken LDH manchmal zwischen Marschmusik und Kirmesorgel, tendieren beim Gesang gelegentlich sogar etwas zum Schlager - aber genau dies macht einen großen Teil ihres Charmes aus. Diese Musik besitzt Eingängigkeit und einen hohen Wiedererkennungswert und wenn der Hörer auf die Texte achtet, offenbart sich ihm die schönste Poesie. Das Resultat ist mit "Ohrwurmcharakter" wohl treffend beschrieben. Die 51 Minuten lange Compact Disc Heilige Feuer klingt zwar deutlich sanfter als ihr Vorgänger "Freiheit", meine Zuneigung zu dieser Scheibe wächst jedoch bei jedem Hördurchgang. Die CD ist auf 900 Exemplare limitiert und kommt im Digipak an den Markt, die Bilder auf dessen Cover und der Rückseite erschuf Uwe Nolte von Orplid. "Heilige Feuer" erschien auch in einer auf 47 Exemplare limitierten Stahlbox-Edition mit zusätzlicher 7", sowie als Papp-Box-Edition, ebenfalls mit der Bonus - 7".
Archivar für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Leger des Heils » Eis & Licht Tonträger » Hörprobe vom Album: Des Lebens Schauspiel" (Mp3
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Zusammenfassung
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Inhalt
1) Gott
2) Willkomm und Abschied 3) Nachtlied 4) Das Wasser 5) Mondnacht 6) Des Lebens Schauspiel 7) Nimm die Erde 8) Herbst 9) Erhebung Werbung |