Tony F.
NOSTALGIE ÉTERNELLE: Magie fragile
Genre: Minimal
Verlag: Hafenschlamm... Erscheinungsdatum: September 2015 Medium: Vinyl LP Kaufen bei: Amazon Nach drei Jahren, in denen einige Beiträge für Compilations erschienen, die im Wesentlichen aus altem Archivmaterial bestanden, erscheint mit „Magie Fragile“ nach dem 2012er Werk „Sans Fin“ wieder ein Album mit komplett frischem Material von NOSTALGIE ÉTERNELLE. Ihrem Stil ist das bereits seit den 80er Jahren aktive Duo INOX KAPELL und DIETER MAUSON dabei weiterhin treu geblieben: Minimal-Elektronik mit avantgardistischem Anklang und Ausflüge in den Cold Wave, was vor allem bei den Stücken, die mit Bassgitarre ausgestaltet wurden, deutlich wird. Erfreulich ist weiterhin, dass man es sich und dem Hörer wie schon zuvor nie zu einfach macht. Natürlich scheppern hier die alten Drum-Machines und der Elektronik werden schwebende bis kantige Sounds entlockt, die das Retro-Fan-Herz höher schlagen lassen – aber man landet hier nie im simplen und sattsam bekannten Minimal-Elektronik-Muster, das auf im Grunde einfache, schnelle, melancholische Pop-Songs oder NDW-Anleihen setzt – und das ist auch gut so.
Insofern behält das Album über die gesamte Laufzeit eine gewisse Spannung aufrecht und hält damit auch einige Räume vor, die es zu entdecken gilt. Der Sound, der im Übrigen absolut sauberen Vinyl-Pressung, schafft diese Räume neben der rein musikalischen Sichtweise zusätzlich durch die organisch raue Klangästhetik und auch durch eine nicht zu perfekte Produktion. Im Gegensatz zum Vorgänger „Sans Fin“ wirkt das aktuelle Album zudem kompakter und fokussierter, da man die musikalischen Enden weniger im Experiment ausfransen lässt, wobei Stücke wie das instrumentale, gelungene „Wüstenritt“, bei dem wie schon auf dem Album zuvor DIETER MAUSONs Sohn ADRIAN passende, unaufdringliche Saxofon-Klänge beisteuert, die Leine auch mal etwas länger lassen, was der Abwechslung aber nur gut tut. Für die Merkmale „kompakter“ und „fokussierter“ stehen dagegen Stücke wie der cold-wavige, krachig-drängende Opener "Virus", das melancholische "Indifferent", das flotte "A Click", das mich vom Gesang her etwas an COMANDO SUZIE erinnernde "No Cabe Duda" oder das von unserem Nonpop #4-Sampler in einer etwas anderen Version bekannte "One Tree". Für surreal elektronische Atmosphäre sorgen zusätzlich die nicht zu verachtenden, die B-Seite eröffnenden und schließenden Instrumentalstücke "Magie Fragile" sowie "Valley Of Harmony".
Keine Frage, mit "Magie Fragile" legen NOSTALGIE ÉTERNELLE die Latte ein ganzes Stück höher als bei dem Vorgänger "Sans Fin", sodass sich Hörer von Minimal-Elektronik bis Angst-Pop angesprochen fühlen dürften. Die Platte ist relativ günstig bei Spezialisten wie dem KERNKRACH-Mailorder zu bekommen.
Tony F. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » NOSTALGIE ÉTERNELLE Homepage Themenbezogene Artikel: » NOSTALGIE ÉTERNELLE - Interview » NOSTALGIE ÉTERNELLE: Twee Keerlkes ... » NOSTALGIE ÉTERNELLE: Sans Fin » NOSTALGIE ÉTERNELLE: Notre Début
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Zusammenfassung
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Inhalt
Virus
Indifferent Wüstenritt A Click No cabe duda Magie fragile Wir sind hier One Tree Jeden verdammten Tag Mistel Valley Of Harmony |