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HUNTSVILLE: Pond


HUNTSVILLE: Pond
Genre: Electronica
Verlag: Hubro
Erscheinungsdatum:
13.03.2015
Medium: CD / 2xLP
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Seit 2006 machen HUNTSVILLE eine Musik, die sich nicht auf einen einfachen Nenner bringen lässt. Um diese Band zu beschreiben, fielen bisher Stichworte wie „Morricone-esque Dreamscapes“ oder „Abstract Drone Americana“. Kein Wunder, war ihre Musik doch bisher von Sounds geprägt, die sich in einem weiten Irgendwo aufhielten. Gespielt wurde mit Banjo, Pedal Steel Guitar, Tabla-Machine usw. Heraus kam dabei so etwas wie Folk, der sich nach einem Amalgam, bestehend aus „MILES DAVIS, STEVE REICH und den frühen TORTOISE“, anhörte. Obwohl HUNTSVILLE mit ihrer neuen Doppel-LP nun anders klingen, passt der Vergleich zu TORTOISE aber immer noch recht gut. Ruhig dahinfloatender Post Rock. Etwas Wüste und eben eine weit ausgebreitete Landschaft. So sind auch die Titel sämtlich über zehn Minuten lang.
„Pond“, so heißt es über das mittlerweile fünfte Album, geht jetzt den Weg durch eine dunklere Landschaft. Dies liegt wohl daran, dass der Vorgänger „Past Increasing, Future Receding“ in der „Tomba Emanuelle“ aufgenommen wurde ... Wir erinnern uns. Schon FRODE HALTLI – so wie HUNTSVILLE aus Norwegen – spielte in dieser einst als Atelier angedachten und dann zum Grab für EMANUEL VIGELAND umgebauten Halle sein Album „Vagabonde Blu“ ein. Da dieser Raum fensterlos und hoch gebaut ist, entsteht ein dunkles Echo um das Gespielte herum. Tritt man dann aus diesem Grab ins Freie, entsteht quasi wie von selbst die erwähnte dunkle Landschaft.

„(ER)“ (01) ist von einer Herzschlagbassdrum unterlegt. Dazu spielt eine Bassgitarre. Es folgt ein Kratzen über die gewundenen Saiten einer Gitarre, ein jazzig mit Besen gespieltes Schlagzeug, ein stehender Ton, der erst noch ein Klimpern ist und dann von einem Ton abgelöst wird, der sich nach und nach verliert. Auch die Bassdrum blendet sich nach etwa neuneinhalb Minuten aus. Eine Fläche bleibt stehen. Aber auch sie verliert an Volumen. Erst nach fast sechszehn Minuten ist der Titel vollständig ausgeklungen. „(ING)“ (02) setzt da wieder an, blendet sich langsam ein. Dieser Titel wird rhythmisch von einer Bassgitarre getragen. Dazu blecherne Percussion, leiernde Gitarrenflächen und ein sporadisch eingesetztes Schlagzeug. Alles ziemlich improvisiert jazzig gehalten, mit einem Schuss Western-Slidegitarre. „(AGE)“ (03) nimmt die Percussionelemente wieder auf. Dazu eine improvisiert gespielte Gitarre und flächige Sounds. Beides bäumt sich auf und fällt immer wieder ab. Nach etwa dreizehn Minuten blendet sich auch dieser Titel dann aus. „(OK)“ (04) setzt mit einem Brummen und einer erneut improvisiert gespielten Gitarre ein. Eine Bassdrum klopft wieder. Dieses Mal aber recht langsam und immer auf eins. Dazwischen vereinzelt Paukenschläge, elektronisches Brummen und wieder eine nach Western klingende Gitarre – wie die langgezogene Americana-Western-Version eines RADIAN-Titels.

Die Musik von HUNTSVILLE lässt sich nicht so leicht in eine Kategorie einsortieren. Dem ersten Eindruck nach passiert nicht sehr viel. Doch schaut man sich den Wüstensand genauer an, bemerkt man, was in dieser dunklen Landschaft alles kreucht und fleucht.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» HUNTSVILLE-Homepage
» HUNTSVILLE auf Soundcloud
» Label-Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
1- (ER) 15:46
2- (ING) 10:36
3- (AGE) 13:17
4- (OK) 11:48
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