Album-Trailer
Besetzungswechsel gehören bei ROSES NEVER FADE offenbar zum guten Ton. Zwischen Debüt (Besprechung) und einer im Januar 2012 erschienenen EP (Besprechung) blieb schon kein Stein auf dem anderen, zumindest verabschiedete sich der Bandgründer DWID HELLION (INTEGRITY). Nun ist das zweite – und zumindest von mir lang erwartete – Vollzeitalbum "Devil Dust" bei NEUROPA erschienen. Und mit MATHEW SHACK einer der beiden Gitarristen verschwunden. Dazu kam allerdings AUSTIN RATHMELL, der für mehrere texanische Dark Folk- / Ambient-Projekte verantwortlich ist und Vocals beisteuert, so dass ROSES NEVER FADE im Moment aus RATHMELL, NATHAN OPPOSITION (ANCIENT VVISDOM) und NICK BREWER – Ex-PALE CREATION, dem einzigen verbliebenen Gründungsmitglied – bestehen. Erstaunlich ist dabei, dass sowohl durch das Coverartwork als auch die Anmutung der Musik eine hohe Wiedererkennbarkeit bestehen bleibt. Beim Sound hatte dieses Mal übrigens PAUL LOGUS – der schon für ANTHRAX (!) gearbeitet hat – seine Finger im Spiel, aber keine Sorge, hier handelt es sich nach wie vor um düstere Akustikballaden. Experimente – wie auf der B-Seite der EP – bleiben weitgehend aus, es handelt sich durchweg um spartanische Akustikwerke mit wahlweise Gesang oder Geflüster. Nur das Intro (01, "To Valleys And Shadows") – ein dunkles, flüsteriges und verwehtes Ambient-Etwas – sowie das Outro (10, "Devil Dust") – etwas rockiger und verstörender, mit Sprachsamples – warten mit einer anderen Klangfarbe auf. "Vanishing Twilight" (02) ist wie fast alle Tracks geprägt durch die präsente, schnarrende Akustikgitarre, hier mit Vocals aus der Gruft, düster und rezitierend, sowie dem einen oder anderen Stimm-Drone im Hintergrund – gleichzeitig beklemmend und schön. "Every Heart That Will Break" (03) arbeitet dann mit Gesang, ein flehentliches, inniges Duett – zumindest mit gedoppelten Vocals. Mit seinen gesellschaftskritischen Lyrics zu purer Akustikgitarre wirkt das Stück deprimierend, aber nicht hoffnungslos. Die Vocals klingen zunehmend wie ein ganzer Chor aus unterschiedlichen Männerstimmen. "Staring At The Sun" (04) ist dann wieder eine der Grummel- und Flüsterballaden zu drängenden, gezupften Tönen, mit metallener Gruft-Atmo. In "Hope Has Left Today" (05) steht der Klargesang zu kantigen, leicht verschleppten Gitarren im Vordergrund. So wechseln sich die Lieder im Großen und Ganzen ab, eine Mischung aus gesungenen und geflüsterten Vocals, in der Anmutung zwischen sehr düsteren und etwas helleren, flehenden Momenten. In seiner Gesamtwirkung ist "Devil Dust" weniger latent aggressiv als das Debüt. Die trauernde, dunkle, manchmal auch morbide Grundstimmung prägt das Album; ROSES NEVER FADE füllen das Genre 'Dark Folk' puristisch und balladesk aus, teils erneut mit einem minimalen Western- oder Countryflair. Wieder einmal der beeindruckende Beweis, wie wenig es braucht, um viel Atmosphäre zu erzeugen. ANNEN BERG, THE PERC MEETS THE HIDDEN GENTLEMAN, KING DUDE oder OTWATM sind Artgenossen. Einzig die Kürze der CD mit nur 36 Minuten ist – ein sehr kleiner – Wermutstropfen. Die zehn Euro, die NEUROPA dafür verlangt, sind aber mehr als fair!
Michael We. für nonpop.de
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Zusammenfassung
Weniger latent aggressiv als das Debüt. Die dunkle, manchmal morbide Grundstimmung prägt das Album; ROSES NEVER FADE füllen das Genre 'Dark Folk' puristisch und balladesk aus, teils erneut mit einem minimalen Westernflair. Einzig die Kürze der CD ist - ein sehr kleiner - Wermutstropfen.
Inhalt
01. To Valleys And Shadows
02. Vanishing Twilight 03. Every Heart That Will Break 04. Staring At The Sun 05. Hope Has Left Today 06. Incandescent Dreams 07. With Each Passing Wave 08. Your Life To Take 09. In Her Arms 10. Devil Dust ~ 36 min. |