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Thomas L.

AUSTRA: Habitat


AUSTRA: Habitat
Genre: Electro
Wörter: 485
Medium: CD / LP
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Große einleitende Worte will ich an dieser Stelle gar nicht über AUSTRA verlieren; wem das Projekt bislang nicht bekannt ist, der sei auf die Rezensionen zu vorherigen Veröffentlichungen und der Konzertrezension von L. Herold an dieser Stelle verwiesen.
Mit der Single „Habitat“ veröffentlichen die Kanadier um Frontfrau KATIE STELMANIS ein bereits drei Jahre altes Stück, welches nach Angaben der Band bereits länger existiert, aber sich nicht so recht in das Gesamtwerk der beiden bisherigen Alben „Feel It Break“ und „Olympia“ einfügen wollte, sodass man dieses nun als unabhängige Veröffentlichung dem Hörer zugänglich macht, die in der gepressten Version auf 500 Exemplare limitiert ist. Wer ob dieser Angaben nun vermutet, AUSTRA würden hier gänzlich neue Wege beschreiten und einen anderen, fremden Klang an den Tag legen, der wird, glücklicherweise, nicht bestätigt. „Habitat“ ist erhabener und düsterer Elektropop, beseelt vor allem von der unverkennbaren Stimme von KATIE STELMANIS, die immer ein wenig so klingt, als sei sie technisch verfremdet, was sie aber offenkundig wohl nicht ist. Vielleicht sind die Synthesizer noch ein wenig mehr in den Ambient/Trance-Bereich vorgedrungen, aber das sind bestenfalls Detailveränderungen im ansonsten vertrauten Klangbild. Atmosphärisch meinem Empfinden nach ist dieses Stück eher dem Kontext des Debütalbums zuzuordnen, das sich ja in Nuancen düsterer und dunkler zeigte als der Nachfolger „Olympia“.
Von der Band selbst als „euro-style computer music experiment“ bezeichnet, betreten die restlichen drei Stücke eher ein instrumentales Versuchsfeld, das mit den bekannten Strukturen wenig gemein hat. Überwiegend instrumental meint, dass Stimme hier nur kurz und verfremdet eingesetzt werd, nicht melodieführend, sondern reduziert auf einen kurzen Effekt. Für Klangtüftler ein Vergnügen, für den AUSTRA-Hörer, der sich ansonsten eher an den Melodien der Band berauscht, allerdings deutlich schwerere Kost als der Titelsong. So ist das zweite Stück, „Doepfer“, für mich schwer zugängliche Kost, die zwar Anerkennung findet, aber die sich insgesamt wenig Hoffnung auf längere Runden in meinem CD-Player machen sollte. „Bass Drum Dance“ hingegen verfügt wieder über mehr Struktur und Rhythmus und versöhnt mich mit dem Etikett „Instrumental“, mit dem ich mich sonst eher schwer tue. Das vierte und letzte Stück „Hulluu“ besteht beinahe nur aus elektronischen Beats, die von energischem Flüstern unterlegt sind. Ein wenig erinnert es mich an die frühen Techno-Versuche von SIXTH COMM, wie sie auf den „Archive“-CDs zu hören sind, auch wenn AUSTRA natürlich auf einem musikalisch anderen Level agieren. 

Wer AUSTRA bislang mochte, dem wird diese Single gefallen, die man auch vorrangig als solche betrachten sollte – auf Augenhöhe sind die Stücke nicht, das Titelstück ist ein wunderbarer, düsterer Elektropop, der alles beinhaltet, was AUSTRA so einzigartig und eindrucksvoll klingen lassen. Der Rest ist ein Bonus, den man schätzt, aber wohl nicht im gleichen Maße hören wird, wie das Titelstück. Aber, eine sehr gute Single eben.
Die Veröffentlichung ist für den 17.6. anvisiert, aufgrund der Limitierung empfiehlt sich aber eine Reservierung der Single. Wer diese verpasst, der muss sich mit dem Download der Dateien begnügen ...

 
Thomas L. für nonpop.de


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Zusammenfassung
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Inhalt
1. Habitat
2. Doepfer
3. Bass Drum Dance
4. Hulluu
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