Michael We.
VARIOUS: Hail Be You Sovereigns, ...... Lief And Dear. Die Folk-Anthologie im fünften Jahr
Genre: Folk
Verlag: Cold Spring Erscheinungsdatum: Winter 2012/13 Medium: 2xCD Preis: ~16,00 € Kaufen bei: Labelstore Ein weiterer Querschnitt der aktuellen britischen Folkszene auf COLD SPRING. Dort sind auch schon die Vorgängeralben der mit "Dark Britannica" untertitelten Reihe erschienen, je nach Lesart bislang zwei oder drei davon: "John Barleycorn Reborn" (2007), "We Bring You A King With A Head Of Gold" (Besprechung, 2010) und "John Barleycorn Reborn: Rebirth" (2011), ursprünglich nur als Download zu "John Barleycorn Reborn" zu haben und erst vier Jahre später ebenfalls auf CD veröffentlicht. 30 Tracks, die dieses Mal gar nicht so 'dark' und auch nicht so vielfältig und teils überraschend sind wie auf den Vorgängern, sich aber nach wie vor auf hohem Niveau bewegen. Außerdem fällt auf, dass bei zunehmendem Fortbestehen der Anthologie die Namen der beteiligten Künstler (mir) immer unbekannter scheinen. Die erste CD beginnt mit einem mächtigen, trommelnden, zwar irgendwie historischen, aber gar nicht besonders folkigen Stück. Anschließend lassen sich die meisten der 30 Tracks grob in drei Hauptrichtungen einteilen: Lieder, die sehr waldigen, erdigen und stets etwas verschrobenen Folk bieten. Klassisch britannisch, möchte man sagen. Klassisch auch, was die Instrumentierung angeht, häufig mit Geige, Akkordeon, Harfe und brüchiger Singstimme. Daneben gibt es Stücke, die ich eher 'irisch' nennen würde; sie repräsentieren weite, grüne Landschaften, sind voller und schwelgerischer, oft nahezu a capella vorgetragen. Und schließlich die Barden, die eher erzählerisch und mit sehr spartanischer Instrumentierung vortragen; hierzu gehört als 'Promibarde' wiederum ANDREW KING. Einige weitere Tracks klingen nach Arbeiter- oder Protestsong, manche – aber nur wenige – wirken auch sehr psychedelisch, teils vorgetragen mit Synthesizern. Die Motive sind bekannt, selbstverständlich taucht auch hier der übliche 'Blacksmith' auf. Besonders überraschend sind die beiden sehr langen Stücke am Ende der CDs, auf der ersten Scheibe psychedelisch und dronig, eher Ambient mit verwehten Vocals, auf der zweiten CD eher akustischer Ambient, aber ebenfalls rund elf Minuten lang. Die Anspieltipps liegen für mich auf der ersten Hälfte von Seite 2: THORNLAND – sehr urig, überwiegend mit Trommeln und Akustikgitarre sowie einem chorhaften Gesang. FOXPOCKETS – ein einfaches, aber äußerst charmantes Tänzchen mit Akkordeon und Harfe, der Refrain im Duett dargeboten. COLOSSLOTH – ein noiseähnliches Stück mit Folkelementen. Und die bislang noch nie in Erscheinung getretenen SOL-DE-MUERTE – erinnern mich an JACK NOVEMBER. Insgesamt etwas mehr durcheinander und etwas weniger versponnen und rätselhaft als die vorangegangenen Sampler, aber – wie gesagt – ohne nennenswerte Schwächen. Als Einstieg empfehle ich die erste Folge, für mich die bislang stärkste.
Michael We. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » COLD SPRING
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Zusammenfassung
30 Tracks, die dieses Mal gar nicht so 'dark' und auch nicht so vielfältig und teils überraschend sind wie auf den Vorgängern, sich aber nach wie vor auf hohem Niveau bewegen. Etwas weniger versponnen und rätselhaft, aber ohne nennenswerte Schwächen.
Inhalt
CD1
01. The Hare And The Moon – The Willows 02. The Elder Tree – The Lonely Willow 03. Foxpockets – Twelve Sisters 04. Venereum Arvum – CWMD / A Diamond In My Eye 05. Mary Jane – Wherever She Goes 06. Andrew King – Of The Subterranean Inhabitants 07. Earthling Society – The Great Return 08. David Kidman – The Green Man 09. The Rowan Amber Mill – On Ridgeway Fields 10. Steve Tyler & Andy Clarke – My Lady's Coach 11. Xenis Emputae Travelling Band – Elicona II 12. Sixpenny Wayke – Under England's Sky 13. Heed The Thunder – Easter Tree 14. Galley Beggar – Sun God 15. Hills Have Riffs – Drugged Shepherd CD2 01. A Tiding Of Magpies – Coleman Grey 02. Earthling Society – An Elf-Knight's Lament 03. Thornland – Ancient Trees And Fractured Spines 04. Foxpockets – Widow’s Walk 05. Colossloth – BDFDS 06. Beneath The Oak – White Raven, Black Dove 07. David Whitwell – When My Blues Retire 08. David Kidman – Summon Up The Sun 09. Sol-De-Muerte – Sentinel 10. Tim Graham – Hanging Ivy 11. Woodwose – Frenetique 12. The Transmutations - The Bramble Briar 13. Finglebone – Flouse Hole Sun 14. Nathaniel Robin Mann – Moonshiners 15. Lost Harbours – Hymns & Ghosts Pt 2 ca. 150 min. |