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Richard K.

MARS: Sons Of Cain


MARS: Sons Of Cain
Genre: Neofolk
Verlag: Ikonen Media
Medium: CD
Preis: ~10,00 €
Kaufen bei: Lichterklang


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Band- und Albumtitel geben sich männerbündisch, dazu lässt man sich lyrisch von MISHIMA, HEIDEGGER und KIPLING inspirieren: Erraten, beim Debütanten MARS handelt es sich um eine Neofolkband. Das Genre des Neo- oder Apocalyptic Folks befindet sich nicht erst seit gestern in einer Krise: Nur noch wenige alteingesessene Projekte vermögen qualitativ zu überzeugen, neue Bands bleiben als bloße Epigonen zumeist in altbekannten Mustern stecken und oft fehlt es den involvierten Künstlern schlicht an musikalischen Fähigkeiten. Kurz: Der in Musik gegossene Kulturpessimismus gibt selbst ein jämmerlich-jännerweinisches Bild ab.

Sind MARS anders? Hoffnung macht zunächst das Line-Up, das neben OLIVER F. aus dem umtriebigen Bandgründer MARCUS STIGLEGGER (der Projektname setzt sich folgerichtig aus Buchstaben seines Vor- und Zunamens zusammen, ROME lassen grüßen) besteht, der unter anderem mit den bekannten :GOLGATHA: und den Ambient-Hoffnungsträgern VORTEX noch mehrere andere Eisen im Feuer hat, aber auch als Publizist und cineastischer Kenner bekannt und geschätzt ist.
Wer sich dem Phänomen MARS zunächst über YouTube nähert, bekam bis vor einigen Wochen zunächst Videos zu den beiden Stücken „Winter“ und „The Spirit's Glance“ zu sehen. Es sind die besten Stücken auf „Sons of Cain“, weil hier etwas geschieht, was den meisten anderen Liedern über weite Teile abgeht: Der über weite Strecken recht standardisierte Neofolk von MARS trifft auf die Elektronik-Expertise von MARCUS STIGLEGGER: Während bei „Winter“ sphärische Ambientklänge mit den ruhigen, an frühe :OF THE WAND AND THE MOON: erinnernden Folkklängen harmonieren, treffen bei „The Spirit's Glance“ geloopte, marschierende Klangelemente und Schlagwerk auf heroische Folkmusik auf den Spuren von DEATH IN JUNE.
Die Einflüsse von DEATH IN JUNE und :OTWATM: sind auch sonst allgegenwärtig, beschränken sich aber auf die üblichen Drei-Akkordgriffe und den inflationären Gebrauch von Chimes, garniert mit einem nicht immer sicheren Gesang („The Hand That Loves“). Interessante Elemente wie der Einsatz von E-Gitarren auf „Woodpath“ oder das an die aktuellen Folk-Abenteuer von ... AND ALSO THE TREES erinnernde „Man's Creation“ sind rar gesät.

Immerhin: Richtig ärgerliche Momente wie die RUDYARD KIPLING-Vertonung der von BLOOD AXIS bekannten „Hymn To Mithras“ bleiben die Ausnahme. Ein großer Wurf ist „Sons of Cain“ dennoch nicht. Mit :OTWATM: und dem TONY WAKEFORD-Projekt TWA CORBIES teilen sich MARS übrigens auch am 15. September in Mainz die Bühne: Los geht es ab 20 Uhr, Anlaufpunkt ist die HORROR-HIGHSCHOOL im Johann-Joachim-Becherweg 5.


 
Richard K. für nonpop.de


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Zusammenfassung
WYSIWYG: MARS orientieren sich musikalisch und ikonografisch milimetergenau an der Blaupause des Neofolks. Richtig ärgerliche Momente wie die RUDYARD KIPLING-Vertonung der von BLOOD AXIS bekannten „Hymn To Mithras“ bleiben zwar die Ausnahme, ein großer Wurf ist „Sons of Cain“ dennoch nicht.

Inhalt
Worldserpent
Mithras
Memories
Spirit's Glance
Sons Of Cain
(It Was Never The) Darkness
The Hand That Loves
Man's Creation
A Thin Red Line
Woodpath
The Road
Winter
Grain
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