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Michael We.

NAZORANAI (STEPHEN O'MALLEY): Nazoranai

Weltuntergang


NAZORANAI (STEPHEN O'MALLEY): Nazoranai
Genre: Doom
Verlag: Editions Mego
Erscheinungsdatum:
Juli 2012
Medium: CD / 2xLP
Preis: ~18,00 €
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 Ein Ausschnitt ...

STEPHEN O'MALLEY steht nicht für fröhliche Töne, das ist bekannt. Selbst vor diesem Hintergrund scheint "Nazoranai" – sowohl der Name des Album als auch des Projekts – extrem düster und schmerzhaft.
Das Trio, welches hier sein erstes Album vorlegt, besteht neben dem SUNN O)))-Kopf aus KEIJI HAINO und OREN AMBARCHI. Letzterer ein wohl bekannter SUNN O)))-Mitstreiter, Gitarrist und (ursprünglich) Jazz-Drummer. Seit sieben Jahren steht der gebürtige Australier zusammen mit O'MALLEY auf der Bühne, hat außerdem schon mit experimentierfreudigen Größen wie LOU REED oder LAURIE ANDERSON gearbeitet. Bei einem SUNN-Auftritt in Quebec brachte er den Japaner KEIJI HAINO mit, der nur wenige Stunden später, ohne Planung und Vorankündigung, ebenfalls zum Live-Line-Up gehörte. HAINO steht in seiner Heimat für ebenso viele Musikrichtungen wie Kollaborationen mit unzähligen asiatischen Künstlern, arbeitete aber auch schon mit internationalen Musikern wie FAUST, PETER BRÖTZMANN, JIM O'ROURKE oder JOHN ZORN.
Fünf Jahre nach dem ersten Treffen in Quebec (2006) folgte eine weitere gemeinsame Performance in den Niederlanden, und nach zwei erneuten Treffen schließlich im November 2011 ein Auftritt in Paris, dessen Echtzeitmitschnitt nun hier als Doppel-LP oder wahlweise CD vorliegt, wobei trotz aller Leibhaftigkeit und Authentizität der Musik kein Live-Charakter – etwa durch Applaus – entsteht.

Die Richtung der Musik wird ganz gut durch die unglaublich langen Songtitel wiedergegeben, das erste (und längste) Stück ist zum Beispiel freundlich so betitelt: "Feel The Ultimate Joy Towards The Resolve Of Pillar Being Shattered Within You Again And Again And Again". Von Beginn an entsteht der Eindruck, dass es mehr um die Erforschung des Klangs als um den Klang selbst geht. Aus den unendlichen Tiefen irgendwelcher Verstärker dringen Töne; in riesigen Abständen ein Schlagzeugbecken, ein Bass und eine E-Gitarre, als würden sie nicht zueinander gehören. Auch Andeutungen von Growls tauchen auf; gequälte, geknurrte Wörter, mal schreiend, später auch in der Klarvariante.
Das Schlagzeug ist die einzige Konstante dieses Albums, gibt Rhythmus vor. Der Rest scheint oft improvisiert, verdichtet sich wie in der Mitte des ersten Stückes manchmal. Dann werden auch die Lyrics zusammenhängender, die Musik bleibt dennoch höhst dunkel und verzweifelt. Wenig Struktur, eher Gefühl und Stimmung. Während der doomig-aggressiven Ausbrüche ergeben sich Vergleiche mit Bands wie UFOMAMMUT – und natürlich auch SUNN O))) –, die Songs ein einziger langer Schrei.
Das zweite Stück beginnt etwas metallener, fällt aber dann zurück in nicht vorhandene Muster. Auch hier bleibt das Schlagzeug die einzige Konstante, der Rest fließt auseinander und wieder zusammen. Die gequälten Vocals lassen sich manchmal gar mit ROBERT PLANT vergleichen. Der dritte Track ist ein irres, brummendes und taumelndes Insekt, manchmal schreiend und auf dem Weg zu seinem letzten Kampfeinsatz. Es ist die dichteste, komprimierteste Passage; so klingt die Hölle. Überraschend der letzte Take: klarer, ritueller Gesang, vereinzelt durch Bassschläge und Percussion begleitet; Trauer statt Verzweiflung.

Ein düsterer, schwarzer Brei. Auf "Nazoranai" geht die Welt unter, zumindest während der ersten drei Stücke. Auf dem vierten ist sie vielleicht schon untergegangen, ein Nachgesang. Wer noch eine Motivtion zum Zerschmettern des Fotorahmens mit der Ex gebraucht hat – hier ist sie!

 
Michael We. für nonpop.de


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Zusammenfassung
Ein düsterer, schwarzer Brei. Auf "Nazoranai", dem neuen Projekt von STEPHEN O'MALLEY, geht die Welt unter, zumindest während der ersten drei Stücke. Auf dem vierten ist sie vielleicht schon untergegangen, ein Nachgesang. Wer noch eine Motivtion zum Zerschmettern seiner Möbel gebraucht hat ...

Inhalt
CD oder Doppel-LP

Track 1: 23:42
Track 2: 09:47
Track 3: 21:52
Track 4: 16:34

~ 72 min.
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