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Martin N.

ENDE SHNEAFLIET: Twistin on the ...

Cosmic Kraut Hits


ENDE SHNEAFLIET: Twistin on the ...
Genre: Minimal
Verlag: Enfant Terrible
Vertrieb: Enfant...
Medium: Schallplatte
Kaufen bei: Enfant-Terrible


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ENDE SHNEAFLIET "Twistin On the Tombstones"


In den letzten Monaten sorgt eine Musikrichtung durch elegante Wiederveröffentlichungen nach nunmehr zwanzig Jahren für eine ganz besondere Art von frischem Wind. Sicherlich ist es nicht falsch, von einem aktuellen Boom der Minimalelektronik, die Anfang der Achtziger massenweise produziert wurde und schon in Vergessenheit geriet, zu sprechen. Das deutsche Label (T)REUE UM (T)REUE, sowie die niederländische Retropopschmiede ENFANT TERRIBLE lassen schon fast totgeglaubte Tonträger in einem neuen, schicken Outfit das Licht der Welt wiedererblicken. Vom Licht der Welt zu sprechen, ist in diesem Kontext gar nicht weit hergeholt, da die letzten Wiederveröffentlichungen jahrelang in einem Bunker auf der holländischen Insel Texel in Kassettenform schlummerten. Gemeint ist das niederländische Tapelabel TRUMPETT-RECORDS, das mittlerweile seinen 25. Geburtstag feiert und dessen Labelbetreiber erst kürzlich unter dem Pseudonym DR. C. STEIN eine klanglich kristallklare Veröffentlichung namens „Echo Trip“ auf dem oben genannten  (T)REUE UM (T)REUE-Label veröffentlichte.

Die Platte, die hier besprochen werden soll, trägt den Titel „Twistin On the Tombstones“. Es handelt sich um eine Best-of-Veröffentlichung des niederländischen Projekts ENDE SHNEAFLIET. Veröffentlicht wurde „Twistin On the Tombstones“ bei ENFANT TERRIBLE als eine Doppel-LP (zu deren Layout ich leider nichts sagen kann, da mir nur zwei nichtssagende Promo-Cdr's vorliegen).
Das musikalische Schaffen der Band spielte sich Anfang der Achziger Jahre ab. Dem einen oder anderen dürfte der Name ENDE SHNEAFLIET durch einen Beitag zu der bekannten „Tribut to Flexi Pop“-Serie bekannt sein. Aber auch der erst kürzlich veröffentlichte, mittlerweile leider schon vergriffene Sampler „Trumpett Sound“ gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was den Hörer auf „Twistin On the Tombstones“ erwartet.
Dies lässt sich nämlich nicht einfach irgendeiner Schublade zuordnen. Das Label bezeichnet die Platte als „Prog-Pop“, was im Großen und Ganzen sogar zutrifft. Kühle, minimale Beats, die dieses Genre bekanntlich charakterisieren, verschmelzen auf „Twistin On the Tombstones“ mit einer Vielzahl unterschiedlichster stilistischer Einflüsse. Von der Klangqualität her hört sich die Platte an, als habe man in einer großen Blechdose musiziert, was die Minimalelektronik aus jener Zeit aber im allgemeinen auszeichnet.
So laden Stücke wie „Session Zeitgeist“ oder „Octaman“ dazu ein, es sich in seinem Sessel gemütlich zu machen, die Augen zu schließen, um in eine Welt voller kosmischen Sound einzutauchen. Assoziationen alter Videospielkonsolen, längst veralteter Science Fiction-Filme oder „lemscher“ Solarisausflüge werden geweckt.
Auch allerlei waviges Liedgut, begleitet von gewönhnungsbedürftigem männlichen Gesang oder gelegendlichen Vocoderstimmeneinsätzen, befindet sich auf der Platte. Stücke wie „Heisenberg“ oder “Communication“ klingen nach einer kruden Mischung aus dem letzten Teil des SPK-Klassikers „Auto Da Fe“ und den schwedischen NJURMÄNNEN. An experimentellen, fast schon funkigen Ergüssen mangelt es „Twistin On the Tombstones“ ebenfalls nicht, wie z.B. das Lied „Peakhour“ unter Beweis stellt.

Twistin On the Tombstones“ ist wirklich eine sehr gute Wiederveröffentlichung, die bei Anhängern minimal-elektronischer Musik aber auch Liebhabern oben genannter Bands auf Zustimmung stoßen sollte. Zuguterletzt bleibt nur zu hoffen, dass künftig weitere dieser Perlen wiederveröffentlicht werden. Der Bunker scheint noch voll davon zu sein !


 
Martin N. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Enfant-Terrible


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Zusammenfassung
„Twistin On the Tombstones“ ist wirklich eine sehr gute Wiederveröffentlichung, die bei Anhängern minimal-elektronischer Musik auf Zustimmung stoßen sollte.

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