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Michael We.

THE WAY TO LIGHT: Cleansing Silence

Introvertiert, introvertierter...


THE WAY TO LIGHT: Cleansing Silence
Genre: Death Folk
Verlag: Neuropa
Erscheinungsdatum:
Oktober 2014
Medium: CD
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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Track 3 des Albums...

Dass es zu AUSTIN RATHMELL wenige Infos, gibt, liegt in der Natur der Sache. In einem Interview – überhaupt dem einzigen Bericht über ihn, den ich gefunden habe – bezeichnet sich der Musiker und Grafiker aus Texas als einen "introvertierten Einsiedler". Offenbar wagt er sich wirklich selten aus seiner Höhle, denn auch sein Beitrag zum aktuellen ROSES NEVER FADE-Album (Besprechung) war mit wenig mehr Informationen verknüpft als – seinem bloßen Namen.
Das belgische Label NEUROPA bietet nun, kurz nach der Veröffentlichung von ROSES NEVER FADE, auch ein paar Exemplare des neuen Albums von AUSTINs Soloprojekt THE WAY TO LIGHT an und verspricht "close to an hour of atmospheric dark folk". Soviel schon vorab: "Cleansing Silence" ist eine sehr lohnenswerte Art und Weise, 60 Minuten zu verbringen!

"Consuming Light" (01) überrascht mich sehr, denn ich war auf Dark Folk gefasst und höre einen düsteren, brummenden Drone, der die Bude wackeln lässt, aus dem sich allerlei gleißende, glänzende Töne erheben, die sich zu einer Melodie formen. Sehr mächtig und mit einigen stampfenden Sounds dazwischen klingt das eher nach Minimal Industrial. Dann aber setzt mit "Hollow Roots" (02) die hallende, den Raum ausfüllende Akustikgitarre mit Western-Flair ein, sehr dunkel und melancholisch, perfekt ergänzt von der heiseren und flüsternden Stimme – hat was von Black Metal! Erinnert mich musikalisch an diverse finnische Projekte wie NEST oder TENHI. Trotz der Verlorenheit geht in der Mitte des Stückes mit etwas weicheren, sphärischen Tönen ein Lichtlein an, das in chorhaftes Summen mündet. Auch "Heirs Of Sun" (03) basiert auf den getragenen, wehmütigen Gitarrenklänge – KING DUDE wäre hier ebenfalls ein passender Vergleich. Dazu wispern erneut die knurrigen, erzählenden Vocals, und in Atempausen ist ein Ächzen aus der Gruft zu hören. "Twilights Bearings" (04) wirkt sphärischer, arbeitet mit nun eher wohligen Drones, welche offenbar zumindest zum Teil auf Gitarrenklängen basieren. Sehr schön, sehr herbstlich und dieses Mal ohne Stimme. "Visions Of Pale Obscurities" (05) ist Zeitlupe, und die Dissonanz zwischen Flüstervocals und Akkorden verstärkt nach und nach den bedrohlichen, unheimlichen Eindruck. Der Titel- und Abschlusstrack "Cleansing Silence" (06) – fast 15 Minuten lang – kommt zunächst ohne unheimliche Untertöne aus, die schwebenden Drones klingen fast nach Didgeridoos. Auch die verlorene und hier ganz besonders berührende Gitarrenmelodie ist wieder da. Nach und nach tauchen doch bedrohlichere Töne auf, eine Art Klang-Stöhnen, als Übergang zu weiteren, orgeligen Sound und den Vocals, noch versteckter und geflüsterter als bisher. Die zweite Hälfte des Tracks mutet dann beinahe sakral an.

Der Weg zum Licht ist nach dieser Stunde ziemlich lang. Manchmal wird es ein wenig heller, aber grundsätzlich sind die sechs Stücke in sich gekehrt, hoffnungslos und verzweifelt. Dark – oder besser: Death – Folk mit Ambient-Anleihen, sehr stimmungsvoll, sehr apokalyptisch. Und wer braucht schon ein Licht im Herbst!

PS: Auf der Facebook-Seite von HOLLOW HAVEN DESIGN, dem Grafikstudio von AUSTIN, könnt Ihr ein paar visuelle Arbeiten anklicken...

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» THE WAY TO LIGHT @ Bandcamp


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Zusammenfassung
Der Weg zum Licht ist nach dieser Stunde ziemlich lang. Manchmal wird es ein wenig heller, aber grundsätzlich sind die sechs Stücke sehr in sich gekehrt, hoffnungslos und verzweifelt. Dark – oder besser: Death – Folk mit Ambient-Anleihen. Und wer braucht schon ein Licht im Herbst!

Inhalt
01. Consuming Light (8:53)
02. Hollow Roots (8:00)
03. Heirs Of Sun (5:04)
04. Twilights Bearings (7:58)
05. Visions Of Pale Obscurities (7:30)
06. Cleansing Silence (14:02)
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