Michael We.
GODHUNTER & AMIGO THE DEVIL: The Outer.....Dark. Zwei großartige, düstere Western-Folk-Songs
Genre: Neofolk
Verlag: Battleground... Erscheinungsdatum: 14. Februar 2015 Medium: Vinyl 7'' Preis: ~9,00 € Kaufen bei: Labelshop Hat es sich doch mal gelohnt, die Lobhudelei der Plattenfirma zu dieser Single bis zum Ende durchzulesen. Beim Stichwort "Crustcore / Hardcore" wollte ich schon abschalten, aber die Umschreibung "ominous, acoustic, folk / western musical theme" hat mich zum Reinhören veranlasst. Gut so, denn sonst hätte ich zwei der wohl besten Songs des Jahres verpasst!
GODHUNTER aus Arizona ist die Band zu den beiden oben genannten Genres. Neben zahlreichen Split-Veröffentlichungen und einigen EPs erschien im vergangenen Jahr 2014 der erste Longplayer. Beim Reinhören entpuppt sich die Musik als äußerst interessant, denn viel mehr als von irgendeinem -core wird der harte Wüstenmetal der US-Gruppe von Stoner- und Sludge-Elementen dominiert, was hervorragend zu dem ausgekotzten Gesang passt! Im überschaulichen Tucson ist den Musikern wohl der Kollege von AMIGO THE DEVIL über den Weg gelaufen, der per se gut zu NONPOP passt. Wie ein besonders düsterer JOHNNY CASH singt der morbide junge Mann (DANNY KIRANOS, 25) mit seinem Banjo über Massenmörder et cetera. Seine Musik verkauft sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda ohne Label und Werbung, aktuell ist eine 3-Track-EP auf dem Markt. In mehreren Durchgängen haben GODHUNTER und AMIGO THE DEVIL im vergangenen (heißen) Sommer die beiden Stücke eingespielt, die sie nun auf einer gemeinsamen Single veröffentlichen. Das aktuelle Album von GODHUNTER...
Das Wüsten- beziehungsweise Westernflair habe ich schon angesprochen - es durchzieht "Weeping Willow" auf der A-Seite makellos. Ein dunkler Wind weht, die kristallklare Akustikgitarre setzt ein zu tiefer, hallender Trommel; wie eine Erinnerung an beste Neofolk-Zeiten. Auch der tolle, leicht schnarrende Gesang lässt sofort Bilder aus der Cowboy-Einsamkeit aufblitzen: "I saw the weeping willow, down by the river rest". Dramatisch, emotional - selten hat mich ein Song nach wenigen Takten so umgehauen. Dazu kommt ein intelligentes Songwriting, immer wieder mit kleinen Brüchen und Temopverschiebungen, der Gesang zwischendurch teils gedoppelt. Spätestens, wenn sich noch das Cello einmischt, möchte man niederknien. CHANGES, THE MEN THEY COULDN'T HANG oder KING DUDE wären Ansätze für Vergleiche, eine Metal-Atmosphäre jedenfalls hat dieser Song nicht mehr. Die B-Seite dagegen ist etwas rockiger, verleiht mit "Something In The Way" einem NIRVANA-Original ein neues Gewand. Insgesamt drängt dieser Track etwas mehr nach vorne, mit Bass und E-Gitarre, mit stärkeren Trommeln und Streichern im Refrain. Der Gesang - nach wie vor großartig - liegt höher und erinnert mich an OSTARA. Mit seiner gleichbleibenden Atmosphäre ohne die Ausbrüche des Originals wirken die 330 Sekunden weniger westernhaft, eher wie eine apokalyptische Predigt. Die aktuell EP von AMIGO THE DEVIL... Die Single erscheint am 14. Februar in den USA als Co-Produktion der beiden Labels THE COMPOUND RECS und dem von GODHUNTER geführten BATTLEGROUND RECORDS. Obwohl sie limitiert auf 300 Stück und mit 9 Euro plus Versand recht teuer ist, würde ich nichts unversucht lassen, diese beiden Songs auf Vinyl zu bekommen. Was morbiden Neo-, Western- oder Wieauchimmer-Folk angeht, ist vor allem "Weeping Willow" das beste, was derzeit auf dem Markt ist! (Eine BANDCAMP-Seite zur Single ist schon vorbereitet, es gibt also später auch die günstige Download-Alternative!)
Michael We. für nonpop.de
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Zusammenfassung
Die Single erscheint am 14.02. in den USA. Obwohl sie limitiert und mit Versand recht teuer ist, würde ich nichts unversucht lassen, das Vinyl zu bekommen. Was morbiden Neo-, Western- oder Wieauchimmer-Folk angeht, ist vor allem "Weeping Willow" das beste, was derzeit auf dem Markt ist!
Inhalt
A. Weeping Willow (4:36)
B. Something In The Way (3:30) |