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Roy L.

THOMAS NÖLA - A WOLF AMONGST MEN...

"sounds like fun"


THOMAS NÖLA - A WOLF AMONGST MEN...
Kategorie: Spezial
Wörter: 381
Erstellt: 27.10.2007
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Das erste, was ich jemals von THOMAS NÖLA hörte, war eine Art digitaler Bekennerbrief, in dem er sich für die Veröffentlichung der über PUNCH:-RECORDS erschienenen "Essential Recordings" einer skurrilen Home-Fi Soldateska namens DUSTMUFFIN & THE ALUMINUM CANS halbwegs verantwortlich machte. NÖLA gab vor, die Band vor Jahren in Boston "entdeckt" zu haben. Er schrieb irgendetwas davon, gegen seinen Willen gezwungen worden zu sein, sich mehrere Demobänder anzuhören, was insgesamt eine kathartische Wirkung gehabt haben muss oder zumindest "tiefe Berührtheit" hervorrief. Er erkannte dann auch, dass DUSTMUFFIN seiner Zeit durchaus voraus war, wahrscheinlich so um etwa 48 Stunden. Ich dachte im ersten Moment: Wow, dieser Typ, NÖLA, muss einen wahnsinnig verkorksten Musikgeschmack und Sinn für Humor haben; ich will alles lesen, was er geschrieben hat. Dann habe ich so nach und nach erfahren, dass THOMAS NÖLA mehr oder weniger als Regisseur arbeitet und auch selbst Musik macht, mehr noch, dass sein damals aktueller Film, "The Doctor", gerade auf DVD erschienen war und in Amerika trotz oder wegen der Beteiligung von DOUGLAS PEARCE schon begann für Verwirrung zu sorgen, um nicht zu sagen zu floppen. Ein paar Monate später lag mit "So Long, Lale Andersen" neben dem "The Doctor"-Soundtrack seine erste reguläre musikalische Arbeit vor, und es war wiederum ein richtiges Verliererwerk, altmodisch, schräg, ironisch, bösartig und furchtbar liebenswürdig. Die ganze Geschichte war mir von Anfang an unheimlich sympathisch und als ich THOMAS vergangenen Januar in Leipzig traf, war mir, als hätte sich ein neurotischer Dandy aus den 20ern in unsere Zeit verirrt, mit der er im Grunde doch so gar nichts anfangen kann.
Vielleicht ist es daher auch als kühner eskapistischer Akt zu werten, wenn sich THOMAS NÖLA in nur kurzer Zeit mit seinem vielseitig dilettantischen Talent als B-Movie Regisseur und düsterer Songwriter einen eigenen Kosmos aufgebaut und ihn mit exzentrischen Charakteren bevölkert hat. Und auch sein eigener exzentrischer Charakter findet sich darin tausendmal gespiegelt wieder: THOMAS NÖLA, der schräge Vogel, der Wolf unter den Menschen, der monologbesessene, amoralische Nostalgiker. Ein besserer NICK CAVE, der gern in Bollywood das große Geld verdienen würde. Mit anderen Worten: ein "Neofolker in disguise".

zum Interview mit Thomas Nöla (Michael We. & Roy L.)
zur CD-Rezension: "¡Vanity Is A Sin!" (Roy L.)
zur DVD-Rezension: "To The Wolves..." (Michael We.)



 
Roy L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Eskimo Films
» Thomas Nöla et Son Orchestre @ MySpace
» Eskimo Films @ MySpace
» Punch:-Records
» Punch:-Records @ MySpace
» Thomas Nöla @ IMDb

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» THOMAS NÖLA: The Rose-Tinted Monocle
» THOMAS NÖLA ET SON ORCHESTRE
» Dustmuffin & The Aluminum Cans


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