Ein schwätzendes Auditorium, eine bis zur Grenze der Peinlichkeit ausgelebte Selbstdarstellung der Besucher und im allgemeinen Trubel hoffnungslos untergehende Künstler auf der Bühne: All das ist mitnichten nur ein Abbild unserer heutigen Szene, sondern war dem schwedischen Dramatiker August Strindberg schon zur vorletzten Jahrhundertwende bekannt. Aus Verzweiflung (und weil seine scharfen, ätzenden Angriffe auf das schwedische Establishment ihm den Zugang zu den großen Bühnen verwehrten) gründete er sein Intimes Theater: Eine begrenzte Sitzzahl (in seinem Falle 150) sollte das Publikum zur Raison bringen und dadurch alle Aufmerksamkeit nur noch der Kunst zukommen. Ob diese Hintergründe dem Gründungsvater des Bonner Euro Theater Central, Claus Martheau, bekannt waren, entzieht sich meiner Kenntnis, aber sein Konzept des "intimen Einraumtheaters" knüpft zumindest unterbewußt an Strindbergs Idee an und will "einen Ort der persönlichen Begegnung" schaffen, was mit einer begrenzten Zahl von 45 Plätzen sicherlich gelungen ist. Verweise zum Artikel: » Nebelung » Quellenthal Themenbezogene Artikel: » NEBELUNG: Palingenesis » NEBELUNG: Vigil » Nebelung - Reigen » Rückblick WGT 2005 Themenbezogene Newsmeldungen: » Neues NEBELUNG-Video online » Nebelung live in Osnabrück » Konzertoffensive durch Nebelung
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