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Tony F.

REGARD EXTRÊME: Anaphore


REGARD EXTRÊME: Anaphore
Genre: Neo - Klassik
Verlag: Cynfeirdd
Erscheinungsdatum:
März 2017
Medium: CD
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Denkt man an die Zeit von Mitte der 90er-Jahre bis zum Beginn der Nullerjahre zurück, so war dies eine Zeit, in der eine schier unglaubliche Zahl von Neofolk-, Neoklassik- und Martial-Industrial-Acts auf der musikalischen Bühne erschienen ist. Hauptsächlich befeuert wurde dieser Trend damals vom WORLD SERPENT-Vertrieb und dem schwedischen COLD MEAT INDUSTRY-Label. Einer jener Acts war REGARD EXTRÊME - ein Solo-Projekt des Franzosen FABIEN NICAULT, der dieses zu Beginn der 90er-Jahre gegründet hatte, um seine eigene Vision von elektronischer, instrumentaler Neoklassik zu kreieren. 

Nach den ersten wie damals üblich auf Tape vertriebenen eher unbemerkten Gehversuchen tauchte REGARD EXTRÊME anschließend allerdings doch recht unvermittelt auf dem Radar der Musikgemeinde auf. Zusammen mit dem ebenfalls französischen Kultprojekt LES JOYAUX DE LA PRINCESSE veröffentlichten REGARD EXTRÊME das Album "Die weiße Rose", das man dem geneigten Musikfreund vermutlich kaum vorstellen muss. Bis zum Jahr 2003 folgten noch einige Alben - zunächst noch im Vetrieb von WORLD SERPENT, ab 2001 schließlich unter den Fittichen des französischen Spezialistenlabels CYNFEIRDD. Danach kehrte Ruhe ein. 

Nun, ganze vierzehn Jahre später, kehrt NICAULT nach einigen Ankündigungen im Vorfeld mit einem neuen Album namens "Anaphore" zurück. Dass so eine lange Zeit der Unterbrechung eine Anpassung des Sounds zur Folge haben muss, wird jedem Hörer selbstredend einleuchten. Vor allem technisch hat sich in der Zeit einiges getan, sodass Neoklassik heute nicht mehr nach Plastikkonserve oder mediokren Samples klingen kann und auch an der Dynamik im Allgemeinen gearbeitet werden muss. 

Beides hat NICAULT für sich als Herausforderung angenommen. Soundtechnisch ist man somit absolut auf der Höhe der Zeit; setzt also eine breite und qualitativ hochwertige Palette von orchestralen Sounds, Chören und Solo-Instrumenten ein. War REGARD EXTRÊME zudem in der Vergangenheit eigentlich eher ein Vertreter der stehenden Flächensounds und der eingeschränkten Akkordwechsel, so zeigt sich gerade an dieser Stelle allerdings die größere, sehr zu begrüßende Veränderung auf der musikalischen Seite. Die Stücke sind deutlich dynamischer arrangiert wie früher, bieten ganz andere Spannungsbögen und binden deutlich häufiger recht lebhafte Percussion-Elemente ein ("Opera Aileydis", "Chimères"). Daneben stehen getragenere, melancholische Stücke wie "Aprés La Bataille" oder dramatische Neoklassik wie bei "La Légende Des Siècles". 

Angesichts dieser Weiterentwicklungen dürften bei der Frage nach der Berechtigung einer Rückkehr von REGARD EXTRÊME eigentlich nur wenige Zweifel aufkommen - und gerade bei Freunden der instrumentalen, neoklassischen Stücke von IN THE NURSERY oder Hörern von THE PROTAGONIST dürfte hier das Interesse geweckt sein.

"Anaphore" ist eine zeitgemäße, neoklassische Umsetzung der alten Vision, perfekte Musik irgendwo im Spannungsfeld von Filmscore und Orchestermusik zu kreieren. Mit diesem Album ist FABIEN NICAULT dieser Vision auf jeden Fall ein ganzes Stück näher gekommen.


 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» REGARD EXTRÊME @ Facebook
» REGARD EXTRÊME Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
01. Juvenal
02. Opera Aileydis
03. Chimères
04. Aprés La Bataille
05. La Légende Des Siècles
06. Offrance Lyrique
07. Historia
08. Confutatus
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