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Michael We.
MB, DBPIT, XXENA, MASSIMO CROCE
"Isometrie Sonore". Räumliche Körper in Klängen
Kategorie: Rezension
Erstellt: 08.10.2013
Wörter: 472
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Albumtrailer
DBPIT und XXENA sind fleißig; die beiden Italiener veröffentlichten in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Formaten jede Menge an gemeinsamer Musik. Nun haben sich der Trompeter (hinter DBPIT versteckt sich FLAVIO RIVABELLA alias DER BEKANNTE POST-INDUSTRIELLE TROMPETER) und die bildende Künstlerin ARIANNA DEGNI (XXENA) sogar noch Verstärkung gesucht: Mit MAURIZIO BIANCHI und MASSIMO CROCE nehmen am aktuellen Projekt zwei weitere erfahrene, italienische Experimental- / Noisemusiker teil. Die Veröffentlichung besteht aus einer 12inch-LP, auf der alle vier in unterschiedlichen Kombinationen zusammen arbeiten. Und den ersten 30 Exemplaren liegt noch eine Kassette bei, die weitere vier Stücke bietet, hier allerdings Solowerke der Beteiligten. 'Isometrie' bezeichnet unter anderem die grafische Darstellung von räumlichen Körpern in der Mathematik, und hier soll diese Darstellung wohl durch Audioklänge erfolgen, wenn man 'sonor' zusätzlich noch mit 'klangvoll' übersetzt. Und so findet sich auf "Isometrie Sonore" überwiegend instrumentale, teils recht experimentelle Musik zwischen Ambient, Dark Ambient und dezentem Noise. Die tatsächlich sehr räumlich, oft fast spacig ist, und gleichzeitig geometrisch und aufgeräumt wirkt. "Isometria 01" sorgt für eine sehr spezielle Atmosphäre: fremde, gezupfte Saitentöne, Wasserplätschern und Keyboard-Drones erzeugen mysteriöses Dschungel-Flair, auch die rufende, Vogel-ähnliche Flöte trägt ihren Teil dazu bei. Ruhiger, floatender Ambient, der sich durch unbekannte Landschaften bewegt. "Isometria 02" dagegen bedient eher die technische, frickelige Seite: Geräuschfeuer explodieren zu in dieser Umgebung bedrohlichen Drones; noisige, industrielle Sounds überwiegen zu hörspielartigen Samples. "Isometria 03" hebt ab; die sakralen Layer aus Synthie-Drones, dicht und schwebend, zeugen von einer höheren Sphäre irgendwo im Universum. Der vierte, 15minütige Track ("Metrianora Soniso") beendet den Vinylteil. Zunächst dominieren rhythmische Passagen mit Beats, so als ob das Raumschiff – unterwegs durch fremde Welten – seinen Antrieb entdeckt hätte. Die im Hintergrund schwebenden Drones bleiben erhalten, allerdings überraschen lange Vocal-Samples, bestehend aus einzelnen Wörtern oder Buchstaben. Über weite Strecken scheint dieser Ambient geplant, technisiert, unterteilt in einzelne Bausteine. Bis zum Ende folgen die industriellen Klänge einem bestimmten Muster, enden erneut in Weltraumatmo. Die sehr limitierte Kassette bietet folgende Solo-Stücke der beteiligten Künstler: Leisen, rauschenden Ambient mit Loops und dezenten Sounds (01). Glockentöne und hohes Flirren, dazu Auszüge aus einem mir unbekannten Text und endlich die schönen Trompeten-Drones von DBPIT (02). Dark Ambient mit Vocalspielereien, die mich an LAURIE ANDERSON erinnern, inklusive industriellen Beats (03). Glühende, lange Drones mit höhligen Frequenzspielereien, mit seltsam eiernden, klirrenden Klängen und später mit stoischen, digitalen Beats (04). Thema besetzt! Auf der LP finden sich spannende, experimentelle Klänge. Sie sind durchweg räumlich, öffnen immer wieder sogar eine Tür ins Überirdische, Kosmische. Dabei scheinen sie stets einem geometrischen Muster, einer Vorlage zu folgen. Die Kassette bietet zusätzlich vier Solo-Werke, wobei ich mich besonders über die Trompete von DBPIT freue. Feine Sache, stimmiges Konzept.
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Verweise zum Artikel:
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Zusammenfassung
Thema besetzt! Auf der LP finden sich spannende, experimentelle Klänge. Durchweg räumlich, öffnen sie immer wieder eine Tür ins Überirdische, Kosmische. Dabei scheinen sie stets einem geometrischen Muster zu folgen. Feine Sache, stimmiges Konzept.
Inhalt
12inch + Kassette
Vinyl (lim. 300):
A1: Isometria 01 (5:28)
A2: Isometria 02 (5:37)
A3: Isometria 03 (4:56)
B1: Metrianora Soniso (14:56)
Tape (lim. 30):
A1: Biiettiva (7:21)
A2: People (6:48)
B1: EramA (5:31)
B2: Oblomovizzati (9:36)
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