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SENKING: Capsize Recovery
Kategorie: Rezension
Erstellt: 29.08.2013
Wörter: 521
Artikelbewertung:
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Nach dem 2012 erschienenen 12''-Vinyl „Dazed“ folgt nun ab dem 16. September 2013 das neue, acht längere Titel umfassende SENKING-Album „Capsize Recovery“ ... Wie bei JENS MASSEL alias SENKING üblich, hören wir tiefe, dumpfe, etwas an Dubstep erinnernde Basssequenzen, die fließen, brummen, sich am oder über dem mal klopfenden mal mit Snares und High-Hats angereicherten Rhythmus reiben. Dunkle, sich im Downtempo bewegende Stücke, vielleicht mit der Geschwindigkeit von Trip-Hop vergleichbar, die sich schwer über die jeweilige Distanz der Tracks schieben und eine gruselfilmhafte Grundstimmung verbreiten.
Anfangs sind da nur Melodieversatzstücke, die nie länger als ein, zwei Takte andauern. Später aber werden sie zusammenhängender, dennoch sehr reduziert, nur als Folge von Einzeltönen und nicht als Akkordfolgen gespielt. Auch die tief brummenden Basssequenzen, die in den unteren Frequenzbereichen eine erstaunliche Dynamik entwickeln, fügen sich hier und da zu melodiehaften Folgen. Und dann noch die Stimmen – sie murmeln und flüstern, fast rituell. Bereits im Opener „Chainsawfish“ kann man sie hören. Zunächst jedoch baut sich erst einmal eine über einem tiefen Brummen nach und nach voller und kompakter werdende Rhythmik auf, die dann von einer zusätzlich tiefen Fläche und dem Rufen einiger Stimmen durchzogen wird. Man kann deutlich heraushören, dass hier alle Sounds in Kontakt treten, miteinander kommunizieren. Danach, mit „Shading“, wird die ohnehin bereits abgedunkelte Stimmung gar noch etwas finsterer. Schwer drücken die Bässe. Ein tiefes Bassdrum, darüber Drum'n'Bass-Anleihen. „Cornered“, Titel drei, wird ebenfalls von Bässen durchzogen. Kurzzeitig klingt hier eine, wie gesagt, nur als Aneinanderreihung von Einzeltönen gespielte Melodie, die sich jedoch nicht lange hält und bald auch schon verschwunden ist, an. Auch wenn die Sounds wirklich tief gehen und wummern, lässt sich da auch etwas Funkiges heraushören. Es groovt – eingedenk der Tiefe der Sounds – ungeheuer. Der Titeltrack „Capsize Recovery“ dann nimmt die Schwere und Fülle der Sounds etwas heraus. Eine Synthesizer-Melodie, die auch eine singende Säge sein könnte, ist kurz zu hören. Dann brummen die Bässe aber schon wieder. Einer davon steigt auf. Lediglich zwei Töne werden angeschlagen. Dazu dann wieder die Sägen-Melodie, ein Rauschen, eine gebrochen gespielte Snare. Dann fällt alles auf einmal ab, geht aber gleich mit „Tiefenstop“ weiter. Hier hören wir kurze Break-Beat-Einsätze und eine flüsternde Stimme, die murmelnd etwas zu beschwören scheint. Dazu taucht immer wieder eine kurze Orgelmelodie auf. Das Tempo zieht etwas an. Mit „Nightbeach“ wird es jedoch schon wieder ruhiger. Wir hören Claps und erneut eine sparsam eingesetzte Synthesizer-Melodie, deren Sound ebenfalls an eine Orgel erinnert. Mit „Murders“, Titel sieben, ziehen die Intensität und das Tempo erneut etwas an. Eine Bassdrum schlägt wuchtig. Dazu wabernde Basssequenzen, die hier und da Melodieansätze hören lassen und immer wieder auf-, ab-, auf- und abtauchen. Schließlich steigt dann noch „Enduro Bones“ mit einer nervösen Geschwindigkeit aus dem Dunkel auf. Ein Synthesizer spielt kurz angeschlagene Achtel, darüber ein High-Hat, ein Becken, kurze Melodieeinsprengsel, ein Bassdrum, das Ganze wird enorm rhythmisch und treibend. Doch dann ...
Es gibt Alben, die sich aufbauen, dann abfallen, sich von einem Höhepunkt zum andern bewegen. Bei SENKING steigt die Geschwindigkeit, die Tiefe, der Druck nach hinten hin auf, d.h. erst am Schluss dieses großartigen Albums ist es zu Ende.
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Verweise zum Artikel:
» SENKING auf youtube (Murders)
» Label-Homepage
Themenbezogene Artikel:
» SENKING: dazed
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Zusammenfassung
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Inhalt
01. CHAINSAWFISH 05:16
02. SHADING 05:20
03. CORNERED 06:41
04. CAPSIZE RECOVERY 05:58
05. TIEFENSTOP 06:48
06. NIGHTBEACH 05:40
07. MURDERS 05:23
08. ENDURO BONES 05:57
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