Track 02: "River Pearl"
CHRISTIAAN VIRANT ist der Miterfinder der 'Buddha Machine'. Diese kleine Box, in erster Ausgabe erschienen im Jahr 2005, spielt einige Stücke meditativer Musik, die in späteren Versionen auch noch veränderbar sind, zum Beispiel was die Abspielgeschwindigkeit angeht. "Beautifully useless", freut sich zum Beispiel die NEW YORK TIMES. Zusammen mit THROBBING GRISTLE hat er vor einigen Jahren auch ein 'Gristleism loop device' gebastelt, welches ähnlich funktioniert. Geboren in Hong Kong, war VIRANT lange Jahre in der experimentellen chinesischen Musikszene unterwegs, unter anderem mit FM3. Nun veröffentlicht er ein Soloalbum, selbstironisch betitelt mit "Fistful Of Buddha", welches durchaus meditative Momente hat. Warmes, synthetisches, voluminöses Glockengeläut liegt in der Luft, zu einem Rhythmus geloopt. Dazu gesellen sich feine, leichte Drones in hoher Frequenz, die teilweise an ein leises Martinshorn erinnern. Trotz der recht einfach scheinenden Oberfläche birgt schon der Opener eine wahnsinnige Energie, ist intensiv, pulsierend und rhythmisch, das ambientöse Vorspiel zu einem Techno-Gewitter, welches – auch im weiteren Verlauf – nie einsetzt. Ab dem zweiten Song kommt die klassische Ausbildung von VIRANT durch: warme, klare Streicher, mal in höheren, mal in tieferen Lagen, spielen zu einem ganz zarten, tickenden Ambientbett, auch hier sehr rhythmisch, einhüllend und bewegend. Diese – rein instrumentelle – Mischung aus Ambient (auch mal Dark), aus Drones und klassischem Streichereinsatz macht die Stücke ungeheuer abwechslungsreich, jedes hält eine andere Atmosphäre vor, Geschwindigkeit, Rhythmik und Energieniveau variieren. Zusätzlich bietet das Album genügend Überraschungen, etwa mit "Metropolis Waltz", das neben traurigen, wehklagenden Streichern tatsächlich einen Walzertakt bietet, oder der wunderschönen, soundtrackartigen und am Kitsch entlang schrammenden Ballade "Do Better". JULIA KENT, HILDUR GUÐNADÓTTIR, MATT HOWDEN oder JEAN MICHEL JARRE geben sich hier fröhlich die Hand. Tolles, stimmungsvolles Ambientwerk!
Michael We. für nonpop.de
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Zusammenfassung
JULIA KENT, HILDUR GUÐNADÓTTIR, MATT HOWDEN oder JEAN MICHEL JARRE geben sich hier fröhlich die Hand. Tolles, stimmungsvolles Ambientwerk vom Miterfinder der 'Buddha Machine'!
Inhalt
01. Title Sequence (3:58)
02. River Pearl (4:33) 03. Monkey Mind (4:12) 04. Fistful Of Buddha (4:38) 05. Grey Zone (4:15) 06. Metropolis Waltz (4:12) 07. Do Better (4:22) 08. Cricket (3:40) 09. Yuan Yi (3:58) |