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Michael We.

SUBLIMINAL: Under Pressure (EP)

"Every cherry has ist worm ..."


SUBLIMINAL: Under Pressure (EP)
Genre: Power Electronics
Verlag: Galakthorrö
Erscheinungsdatum:
August 2012
Medium: Vinyl 7''
Preis: ~9,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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Nicht ganz so lang wie NOVEMBER NÖVELET hat Labelkollege ALBERT FISCH alias SUBLIMINAL auf eine neue Veröffentlichung warten lassen. Rund drei Jahre nach "Look At The Creation" (2009, Besprechung) erscheint nun mit "Under Pressure" erneut eine EP mit vier aktuellen Stücken auf GALAKTHORRÖ; erst der vierte Tonträger – zwei Alben, zwei EPs – des öffentlichkeitsscheuen Musikers seit seinem Startjahr 2000. An den Grundprinzipien hat sich nichts geändert: Analog, rhythmisch – mit starken Bassstrukturen  und äußerst aggressiv ist SUBLIMINAL. Die Power Electronics-Stücke entstehen, erklärt das Label, aus Livesessions, was sicher zum ungeheuer organischen Klang beiträgt. Ganz so brutal wie einige Stücke auf "Coping" (2006, Besprechung) und zum Beispiel "She Jumped Out Of The Window And Laughed" von der Vorgänger-EP ist das neue Werk nicht. Dafür ziehen die Stücke auf "Under Pressure" ihre ungeheure Kraft zumeist aus den noch mächtiger scheinenden Industrial-Beats.

Gleich "Daddy Hates You" (A1) besticht durch so einen wummernden Herzschlag-Rhythmus. Dazu die typischen, zerrenden und rufenden Vocals und im Hintergrund heulende Wind-Drones. Einzig ein vorübergehendes, analoges Krach-Zwischenspiel unterbricht die Struktur und Energie des Songs. "Why Did I Receive Mercy" (A2) beginnt mit einer geloopten Sirene – könnte auch aus menschlichem Stöhnen bestehen –, die den Rhythmus vorgibt. Über einen einzigen, dronigen Ton hinweg setzt sich das wütende, erneut verzerrte und kratzende Geschrei.
Die Vocals des Titeltracks "Under Pressure" (A3) sind die verzweifeltsten der EP, eine einzige Eruption. Es überwiegt der noisige Charakter; ein derbes Rauschen / Pfeifen sowie weitere zahlreiche, fiese Geräusche arbeiten sich in ein dezentes, gleichbleibendes Wummern ein. Überraschung zum Schluss: Mit "Divisor" (B2) befindet sich ein Stück an Bord, das komplett anders aufgebaut ist: Schwebende Keyboard-Töne oder -Layer deuten in Richtung Dark Ambient, unterschiedliche Stimmfragmente wie Knurren und Schnauben stammen aus einem Geisterhaus.

Drei offensichtliche Kracher und (mit "Divisor") ein hintergründiges Stück. Eher verzweifelt als brutal, aber diese Unterschwelligkeit macht "Under Pressure" fast noch fieser.
Auch hier gilt wieder: Qualität vor Masse, lieber vier gute Stücke nach drei Jahren Pause als lieblose Zwischenalben. Unbeirrbar wird GALAKTHORRÖ diese richtige Politik fortsetzen und deshalb als eines der wichtigsten deutschen Labels für industrielle Musik erhalten bleiben. Weiteres Indiz dafür: Der neue Labelsampler "Kosmoloko 2" (Besprechung folgt), der ausschließlich mit neuem Material der beteiligten Projekte aufwartet, unter anderem HAUS ARAFNA, NOVEMBER NÖVELET und zwei weiteren Songs von SUBLIMINAL.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Hörbeispiel "Why Did I Receive Mercy"
» Hörbeispiel "Divisor"
» SUBLIMINAL @ myspace

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Zusammenfassung
Drei offensichtliche Kracher und ein hintergründiges Stück. Eher verzweifelt als brutal, aber diese Unterschwelligkeit macht "Under Pressure" fast noch fieser. Auch hier gilt wieder: Qualität vor Masse, lieber vier gute Stücke nach drei Jahren Pause als lieblose Zwischenalben.

Inhalt
* ltd. 517
* 7" EP
* schwarzes Vinyl
* kräftige Kartonhülle

A1 Daddy Hates You
A2 Why Did I Receive Mercy
B1 Under Pressure
B2 Divisor
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