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Tony F.

IN THE NURSERY: Blind Sound


IN THE NURSERY: Blind Sound
Genre: Neo - Klassik
Verlag: ITN Corporation
Vertrieb: Cargo
Erscheinungsdatum:
April 2011
Medium: CD
Preis: ~16,00 €
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Die Veröffentlichungen von IN THE NURSERY folgen ja einer schönen Regelmäßigkeit, indem sich Soundtrack-Arbeiten und „normale“ Alben in der Regel abwechseln. Nach dem Stummfilm-Soundtrack „The Passion Of Joan Of Arc“ und einer Zusammenstellung alter Stücke folgt nach dem 2007er Werk „Era“ nun passend zum 30-jährigen Bestehen der Band das vollwertige Album „Blind Sound“.

Vorangestellt kann man schon sagen, dass sich die Herangehensweisen und Ingredienzien der letzen Alben doch ähnelten. Synthetische, nicht allzu düstere Neoklassik, gepaart mit ordentlicher Percussion und von weiblichem Gesang dominiert. Dass „Blind Sound“ nun anders daherkommt, war bereits zu erahnen, da bei Konzerten ab und an tatsächlich wieder Saiteninstrumente auf der Bühne waren und man sich verstärkt an die eigene Post-Punk-Vergangenheit zu erinnern schien. Über das Maß der Änderungen kann man allerdings schon überrascht sein, liegt doch jetzt ein Album vor, das stilistisch natürlich immer noch als typisch bezeichnet werden muss – soweit gehen die Änderungen nicht – das aber wesentlich organischer, rauer und düsterer daherkommt, als man es erwartet hätte. Alleine schon der deutliche Gebrauch von Bass und Gitarre, verleiht dem in der Vergangenheit manchmal etwas zu sauberen Klang Einiges an Erdigkeit. Aber auch der deutliche Einsatz von klassischen Saiteninstrumenten wie Cello und Violine, hebt den Sound auf eine andere Stufe. Der typische Klang von MATT HOWDENs Violinenspiel, der in der Vergangenheit ja schon bei speziellen Performances mit IN THE NURSERY zusammengearbeitet hat, ist hier und dort hingetupft zumindest deutlich zu vernehmen.

Bei „Artisans Of Civilisation“ zu Beginn des Albums wird man allerdings zunächst auf die übliche Fährte von IN THE NURSERY gesetzt. Typische Akkordanschläge, wuchtige Military-Pop-Rhythmusstrukturen, die öfter im Verlauf des Albums druckvoll arrangiert sind und – männlicher Gesang. Tatsächlich überwiegt im Gegensatz zu den letzen Alben der Gesang der HUMBERSTONEs, was den Stücken ein kämpferisches, männliches Wesen verleiht. Weiblicher, auf „Blind Sound“ eher zurückhaltender, gehauchter und damit doch melancholisch wirkender Gesang von DOLORES MARGUERITE C. ist erst auf „Crepuscule“ zu vernehmen und wirkt in der Hörerwahrnehmung auf dem Album doch eher im Hintergrund. Die Post-Punk-Wurzeln von IN THE NURSERY werden aber vor allem in Stücken wie „Past Glory“ oder „Blind Sound“ offengelegt, in denen ein grummelnder, teilweise an PETER HOOKs singendes Bassspiel erinnernder Sound den Stücken doch eine gewisse Dreckigkeit verleiht. Höhepunkt des Albums ist für mich dabei das melancholische „Lectern“, bei dem der männliche, etwas verloren wirkende, leicht zurückgesetzte, mit trockenem Raumhall bearbeitete Gesang an die besten Zeiten von Post Punk und Wave erinnert.

Letztlich haben IN THE NURSERY mit diesem Album eines ihrer besten in den letzten Jahren abgeliefert. Der früher manchmal etwas zu steril wirkende Sound wurde deutlich erweitert und mit Leben gefüllt. Die etwas düstere und rauere Grundstimmung verhilft dem Werk zudem dazu, sich besser festzusetzen, da man als Hörer eher gepackt und einbezogen wird, als es in den letzten Jahren oft der Fall war. Beeindruckend.


 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» ITN-Homepage
» ITN @ myspace

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Zusammenfassung
Eines der besten IN THE NURSERY-Album der letzten Jahre. Der früher manchmal etwas zu steril wirkende Sound wurde deutlich erweitert und mit Leben gefüllt.

Inhalt
Artisans Of Civilisation
Past Glory
Blind Sound
Crepuscule
Trial By Error
Coloured Silence
Lectern
Crave
Resonate
Overtone
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