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Tony F.

6COMM: Like Stukas Angels Fall

Retrospective 1984-1990


6COMM: Like Stukas Angels Fall
Genre: Neofolk
Verlag: Kenaz
Vertrieb: Kenaz
Erscheinungsdatum:
Mai 2009
Medium: CD
Preis: ~15,00 €
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Dieser Artikel wurde in der Hörschau Nr. 23 mit Musikbeispielen vertont!

In Folge der wieder aufgenommenen Live-Aktivitäten von PATRICK LEAGAS als 6COMM überrascht es eigentlich nicht, dass das neue Album mit „Like Stukas Angels Fall“ einen eher martialisch klingenden Titel trägt. Ist doch der aktuelle Live-Auftritt von der Aufmachung her ebenfalls martialischer gehalten als noch in der Vergangenheit, in der man sich nach dem Ausstieg bei DEATH IN JUNE gerne von jeglicher martialischer Pose distanzierte. Bei „Like Stukas Angels Fall“ handelt es nun allerdings nicht wirklich um ein neues Album, sondern um eine Retrospektive über die Jahre 1984-1990. Alte 6COMM-Fans werden bei dieser Ankündigung innerlich eventuell etwas zusammenzucken, ist man das wiederholte Aufgreifen bekannter Stücke auf diversen Veröffentlichungen doch seit jeher gewohnt. Von daher ist es sicherlich berechtigt, nach dem Sinn einer solchen Veröffentlichung zu fragen. Ein Grund ist sicherlich, dass weitere Album-Wiederveröffentlichungen – „Content With Blood“ und „Fruits Of Yggdrasil“ wurden der Öffentlichkeit in den letzten Jahren ja wieder zugänglich gemacht – nicht geplant sind, also schlicht der Zugang zum restlichen Katalog erhalten bleiben soll. Daneben wurde allerdings auch Material berücksichtigt, das kaum jemand besitzen dürfte, stammen z.B. die Stücke „Sow The Wind“ und „Shake The Fear“ doch im Original aus einer frühen Tape-Veröffentlichung.

Um dem Hörer einen gewissen Mehrwert zu bieten, wurden zudem nicht einfach die alten Stücke neu zusammengestellt, sondern samt und sonders – auch das ist in der Geschichte 6COMMs eigentlich nicht neu – in den letzten Jahren neu eingespielt, was auch damit zusammenhängen dürfte, dass alte Masterbänder nach der Aussage von PATRICK LEAGAS wohl im großen Umfang vernichtet wurden.

Obwohl es sich bei den Stücken im Ursprung sämtlich um altes Material handelt, kann man die Platte dennoch eher zweigeteilt sehen. Da sind zum einen die wirklich altbekannten Klassiker, die allerdings Stücken gegenüber stehen, die man schlicht nicht kennt, bzw. die erst auf dem letzten Album „Headless“ aufgetaucht sind, das ja eben auch schon älteres, bis dahin nicht bekanntes Material enthielt. Nicht verwirren lassen sollte man sich allerdings von der Titelliste, da einige Stücke umbenannt wurden und somit der erste Blick täuscht, der einem vielleicht viele unbekannte Stücke verspricht.

Die Strukturierung geht im Grunde sogar weiter. Das erste Viertel der Platte ist den großen Hits von 6COMM gewidmet: „Kirato E Sonfelte“ – ruhiger, also ohne Rhythmus, und getragener als das Original –, „The Winter Sadness“, „Nothing Life“ sowie „Together In Neiflheim“, das von der Live-Umsetzung schon bekannt, eine komplette Überarbeitung hin zu modernen Elektroklängen erfahren hat, dabei aber schlicht etwas zu schnell ausgefallen ist und auch an die Atmosphäre des Originals in keiner Weise mehr heranreicht, weil die melodischen Elemente zu stark ausgeklammert wurden. Danach folgen vier ursprüngliche DEATH IN JUNE-Stücke, der „NADA!“-Phase mit dem musikalisch kaum geänderten „Will To War“ („Torture Garden“), „Salerno Carousel“ („Carousel“), „Pipes Of Gold“ („The Calling“), das an das Original in der MKII-Version aufgrund der nicht so durchsetzungsstarken Bassline aus meiner Sicht nicht herankommt und „Foretell The Blood Flows“ („Foretold“).

Für ältere Fans wird folglich erst die zweite Hälfte der Retrospektive interessanter. Hier wechselt der Sound zu dem Klangbild wie man es von „Haedless“ kennt. Die Elektronik klingt klarer und moderner und der nahöstliche Einschlag ist deutlich zu vernehmen. „Shake The Fear“ ist gleich ein hypnotischer, einnehmender Elektronik-Track, der ruhig wirkt, aber unterschwellig schon Druck aufzubauen vermag, wohingegen das Harfen-getragene, sich atmosphärisch nach und nach öffnende „Sow The Wind“ ein eher organisch, berührendes Stück Musik ist. Beide Stücke – wie auch der Rest des Albums – leben dabei natürlich von der Ausnahmestimme eines PATRICK LEAGAS, die so im Neofolk-Genre kaum seines Gleichen finden dürfte. „Wake Up The World“ („Drown By Faith“) und „Death Illusion“ („Like A Death In June“) sind dann wieder zwei Stücke, die von der zweiten „Headless“-CD „Let The Moon Speak“ bekannt sein dürften. Die letzten drei Stücke lassen sich ebenfalls problemlos dem „Let The Moon Speak“-Sound zuordnen, wobei mir das ruhige „Swayling Illusion“ mit seinem Dreivierteltakt richtig gut gefällt. Abgerundet wird die Zusammenstellung schließlich von „Like Stukas Angels Fall“ einem Fragment, das mit kurzem Gesangsteil beginnt, um dann im Jagdflugzeuglärm auszuklingen. 

Mit „Like Stukas Angels Fall“ liegt nach „Recoil“ aus dem Jahr 2001 eine weitere Zusammenstellung von 6COMM-Stücken vor. Neben einigem neuen Material bzw. Überarbeitungen bietet dieses Album sicher einen guten Rückblick auf das Schaffen von PATRICK LEAGAS als 6COMM. Für ältere Fans, die nicht alles komplett haben müssen, stellt sich aber natürlich die Frage, ob sich eine Anschaffung lohnt, sollte man doch die meisten Stücke in mindestens einer ansprechenden Version bereits im Plattenschrank haben.


 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Hagshadow
» 6Comm@myspace

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» 6th COMM/FREYA ASWYNN: Yggdrasil Night
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Zusammenfassung
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Inhalt
Kirato E Sonfelte
The Winter Sadness
Nothing Life
Togehter In Neiflheim
Will To War
Salerno Carousel
Pipes Of Gold
Foretell The Blood Flows
Shake The Fear
Sow The Wind
Wake Up The World
Death Illusion
Swayling Illusions
Tentoflimblessmothers
Shame On You
Like Stukas Angels Fall
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