Claudia K.
RHYS MARSH AND THE AUTUMN GHOST: The...... Fragile State Of Inbetween. Oder: All light fades...
Genre: Sonstige
Verlag: Better Place... Vertrieb: Better... Erscheinungsdatum: Herbst 2008 Medium: CD Kaufen bei: Amazon Dieser Artikel wurde mit Musikbeispielen in der NONPOP-Hörschau Nr. 19 vertont! Von dem Wahl-Trondheimer RHYS MARSH, der in seinem musikalischen Schaffen mit Musikern aus der ganzen Welt zusammenarbeitet, war hier bereits anlässlich seiner selbsttitelnden Demoveröffentlichung „Rhys Marsh And The Autumn Ghost“ die Rede. Einiges hat sich seitdem getan in Norwegen: Die Herbstgespenster sind zurück, inzwischen auf dem jungen Label BETTER PLACE RECORDINGS, eigens gegründet von MARSH und KETIL VESTRUM EINARSEN von JAGA JAZZIST. Dieses machte erstmals im Herbst 2008 auf sich aufmerksam mit dem kleinen Download-Labelsampler „Better Place Recordings - The Official Bootleg“, der neben RHYS MARSH AND THE AUTUMN GHOST Beiträge von OKASA, UNIT, IGNORE und THE OPIUM CARTEL enthält. Bis auf Letztere laut Webseite (zukünftige) labeleigene Bands; und in allen mischt der umtriebige MARSH auf die eine oder andere Weise auch selbst mit: Für das bald erscheinende Debüt von THE OPIUM CARTEL steuerte er kürzlich Vocals bei, UNIT ist sein Projekt mit TAKASHI MORI, und auch in der Indie-Jazz Band IGNORE und in der vom psychedelic/progressive Rock der 60er Jahre beeinflussten Gruppe OKASA singt er. Die erste Longplayer-Veröffentlichung von BETTER PLACE RECORDINGS, das bei seiner Gründung zunächst „BETTER PLACE RECORDS“ heißen sollte – eine unbeabsichtigte Überschneidung mit einem Namen, den bereits WHITNEY HOUSTON benutzt hatte –, ist der Erstling von RHYS MARSH, ebenfalls bereits im Herbst 2008 erschienen. „The Fragile State Of Inbetween“ heißt das gute Stück, mit dem MARSH das Stadium zwischen Demo und Debüt verlässt, und es setzt die musikalische Linie des Demos fort. Reich instrumentiert mit akustischen und elektronischen Gitarren, Klavier, verschiedenen Bässen, drei Schlagzeugern, zwei Flöten, Trompete, Pedal-Steel Gitarre und Mellotron erschaffen MARSH und seine siebzehn Mitmusiker reich orchestrierte melancholische Landschaften, die sich zwischen schwermütigem Soundtrack, komplexen und volltönenden Musikwänden, zurückgenommen in sich gekehrten Passagen, Jazzeinschlägen und elegant-melancholischem Pop bewegen. MARSHs Mitstreiter tragen einmal mehr aus allen Ecken der Welt zu diesem Werk bei; unter ihnen sind Mitglieder von JAGA JAZZIST, ANEKDOTEN und Mellotron-Legende MATTIAS OLSSON von ÄNGLAGARD und PINEFOREST CRUNCH. Die Songs „Can't Stop The Dreaming“, „As I See You There“ und „Spoken“, bei dem AKIRA RABELAIS mitwirkt, sind bereits von dem Demo bekannt; “Can't Stop The Dreaming“ ist hier wie dort der mitreißende Opener. Die Songs entstanden über einen Zeitraum von zwei Jahren, in denen MARSH zu einem großen Teil mit dem Mischen der Beiträge seiner Mitmusiker beschäftigt war, die ihn erreichten. MARSH, unterstützt von verschiedenen Stimmen, besingt traurig-romantisch, traumhaft und bittersüß Liebe, Traum, Abschied und Verlust. In seinen schwermütigen Texten, die er als Mini-Erzählungen versteht, ist er beeinflusst von romantischen Dichtern; seine Lieder sind wie gemacht für gedankenverlorene, einsame Spaziergänge, für einen Tag am Meer, für einen goldenen, aber schon kühler werdenden Herbsttag. Gesang wechselt sich ab mit ausgedehnten orchestralen Passagen, in denen es sich wunderbar schwelgen lässt. Die Dichte der Musik ist tatsächlich die eines, wenngleich geographisch verstreuten, kleinen Orchesters, und in allem schwingt die Stimme MARSHs: kummervoll und kräftig, introvertiert und aus sich herausbrechend, laut und leise, und teilweise in beachtlichen Höhen. "A dreamy slice of progressive pop that doesn’t sound quite like anything else we’ve heard in a long time”, schreibt POPSICLE, und dem muss man zustimmen: Es ist schwierig, diese Mischung mit etwas zu vergleichen; als wichtige Inspirationsquelle für „The Fragile State Of Inbetween“ nennt MARSH allerdings NICK DRAKE, DAVID SYLVIAN und SCOTT WALKER. Aber vielleicht muss man auch gar nicht vergleichen, um festzustellen: So viel süße Schwermut ist einfach wundervoll. Die Welt muss nicht in Grau in Grau versinken – Herbst tut es auch, und er tut mehr als das. Diese Musik wäre vielleicht vernichtend, wenn sie nicht gleichzeitig so süß wäre, dass es auch die Seele weit und leicht macht. So traurig sie ist, sie tröstet auch. Bittersüße Schwermut. Genau das richtige Dazwischen. Zum Antesten bietet sich die Myspace-Seite des Musikers an, auf der es den Song „Liquorice Kiss“ als „digitale Single“ zum kostenlosen Download gibt. Und auf der Webseite von BETTER PLACE RECORDINGS steht nach wie vor der Labelsampler bereit.
Claudia K. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » Rhys Marsh » Rhys Marsh and the Autumn Ghost Myspace » Better Place Recordings » Better Place Recordings auf Myspace » Popsicle Themenbezogene Artikel: » RHYS MARSH AND THE AUTUMN GHOST
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Zusammenfassung
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Inhalt
1. Can't Stop The Dreaming
2. Don't Break Your Heart 3. When All's Done 4. All Light Fades 5. Lit By Night 6. I Watched, As You Disappeared 7. Liquorice Kiss 8. As I See You There 9. Undone 10. Spoken |