WALDTEUFEL: Sanguis

Das neue Album der kauzigsten Band der Welt.

Genre: Neofolk
Verlag: Beta-Lactam...
Vertrieb: Eislicht
Medium: CD
Preis: ~14,00 €
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Kategorie: Rezension
Erstellt: 12.08.2007
Wörter: 279
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Obwohl ich seit CRASH WORSHIP-Zeiten mit MARKUS WOLFF in gutem Kontakt stehe, konnten mich seine waldteuflischen Arbeiten noch nie durchweg überzeugen. Bei seinem Debüt-Album "Heimliches Deutschland" habe ich Jahre gebraucht, um mich mit ihm anzufreunden und die "Rauhnacht" war mir viel zu durchwachsen. Einzig "Eines Gottes Spur" (Na klar!) und diverse Samplerbeiträge (u.a. "Lucifer" oder "Eibenlied") konnten meine Zuneigung sofort gewinnen. Nun also "Sanguis", das zweite reguläre Album. Eine sehr schön verpackte CD schon mal, in einer Art Hardcovereinband, wie man es von teuren Büchern gewohnt ist. Da stört es nur wenig, daß das Beiheft nicht befestigt wurde - man muß einfach Ordnung halten. Es gibt zwar noch diverse Vinyleditionen, aber angesichts der schönen CD-Erscheinung, gebe ich mich mit dieser erst einmal zufrieden. Und die Musik? Ich will es kurz machen: richtig gut! Sicherlich wird auch "Sanguis" nicht jedes (Neofolk-)Herz gewinnen können, denn die Brüche im Album werden nicht jedermanns Sache sein. Man muß aber konstatieren, daß das Projekt um einiges vorwärts gekommen ist. Die holprigen und mitunter sehr seltsamen Lieder aus den Anfangstagen sind Vergangenheit - heute bewegen sich Waldteufel konsequent zwischen kraftvoll sägenden Rockliedern mit einem rituell-perkussiven Touch und sehr feierlichen Drone- und Gesangs-Stücken, in denen auch mal gejodelt werden darf. Selbstverständlich sollte man nie die Wurzeln von MARKUS WOLFF vergessen - er ist nun mal kein schöngeistiger Wanderbarde, der auf seiner Klampfe feine Schlagermelodien zu heroischen Texten zupft, sondern vielmehr ein Schamane des Klangs, ein Trommler aus Leidenschaft und ein Asatru aus Überzeugung. Und genau das alles merkt man jedem Lied an, ob nun elektrisch laut oder andächtig leise. Wer aber die Natur und ihre Geister verstehen will, sollte Waldteufel zumindest einmal gehört haben. "Sanguis" ist dafür hervorragend geeignet.