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Micha W.

Darkthrone: The Cult Is Alive

It's only rock'n'roll, baby!


Darkthrone: The Cult Is Alive
Genre: Black Metal
Verlag: Peaceville
Erscheinungsdatum:
März 2006
Medium: CD
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Auf ihre eigene Art und Weise waren Darkthrone stets angenehm anders: In Zeiten, da Formationen wie Emperor oder Ulver (durchaus erfolgreich) versuchten, die Grenzen des Black Metals zu dehnen, um sie schließlich gänzlich hinter sich zu lassen, und sich weniger begnadete Genrevertreter in austauschbarer Keybordsäuselei ergingen, musizierten Fenriz und Nocturno Culto gegen progressive Ambitionen genauso an wie gegen die klebrige Süße vermeintlich sinfonischer Bands. Statt sich in zusehendst vertrackteren Arrangements zu verlieren oder das eigene Schaffen mit schnell langweilendem Pseudobombast aufzupolieren, erhob man musikalische Simplizität und ästhetisch-akustische Radikalität zum unumstößlichen Dogma, dem man über Jahre hinweg die Treue hielt und das den eigenen Namen zu einem Synonym für Authentizität werden ließ.

Mit "The Cult Is Alive" hat man dieses Konzept modifiziert, ohne ihm allerdings gänzlich den Rücken zu kehren. Schon der Opener macht deutlich, in welche Richtung das Duo sich bewegt hat: "The Cult Of Goliath" schlägt in den ersten Takten rotzigen Punk an, nur um später noch ein Gitarrensolo zu integrieren, das sich in seiner Thrash-Reminiszenz aus den tiefsten 80ern irgendwie in die Gegenwart gerettet haben muss - ein Auftakt, der auf das, was da noch kommen mag, sehr gut vorbereitet. Es scheint, als wollten Darkthrone ihren Vorbildern Tribut zollen, den Thrash Metal (zumindest in Teilen) wiederbeleben und dies alles noch mit einer ordentlichen Prise Punk würzen, ohne dass der Black Metal dabei auf der Strecke bliebe. Damit erst gar keine Zweifel aufkommen: Das ist Rock'n'Roll in reinster Form, man lebt ihn auf "The Cult Is Alive" musikalisch genauso, wie er sich in den Texten wiederfindet: Diesem Garagensound, diesen wirklich dreckigen Gitarrenläufen und dem schäbig dahingekrächzten Gesang stehen Titel wie "Whiskey Funeral" und "Graveyard Slut" außerordentlich gut zu Gesicht, bilden doch beide Seiten eine homogene Einheit, die eine ideale Begleitung zu Nächten wütend heruntergespülter Frustration darstellt. Gibt es eigentlich Black'n'Roll? Denn exakt das umschreibt "The Cult Is Alive" so treffend wie kein zweiter Begriff.

Bedenkt man die nun offen zutage tretende Attitüde, bleibt allerdings eine Frage ungelöst: War es jemals mehr? Müssen Klassiker wie "A Blaze In The Northern Sky" retrospektiv von einem neuen Blickwinkel aus betrachtet werden? Denn wer weiß - mitunter mag stets nur das eine zugetroffen haben: It's only rock'n'roll, baby! Aber selbst wenn es so wäre, der Musik täte dies gewiss keinen Abbruch.


 
Micha W. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Offizielle Darkthrone-Seite

Themenbezogene Newsmeldungen:
» DARKTHRONE: Frostland Tapes 3CD Box

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Zusammenfassung
Auf "The Cult Is Alive" bieten Darkthrone mit enormer Spielfreude eine gelungene Mischung aus Black Metal, Punk und - partiell - Thrash. Gewiss nichts für Puristen, aber wer dreckigen Rock'n'Roll mag, kann bedenkenlos zugreifen.

Inhalt
The Cult Of Goliath
Too Old, Too Cold
Atomic Coming
Graveyard Slut
Underdogs And Overlords
Whisky Funeral
De Underjordiske
Tyster På Gud
Shut Up
Forebyggende Krig
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