AMOR SOLA LEX: APOCALYPTIC FOLK 2008/09

ATARAXIA, IANVA, APOPTOSE live in Leipzig

Genre: Neofolk
Verlag: Eislicht
Vertrieb: Eislicht
Erstellt: 03.02.2009
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Kategorie: Vorschau
Wörter: 524
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Die norditalienische Ausnahmeformation ATARAXIA mit FRANCESCA NICOLI (voice), VITTORIO VANDELLI (classic guitar, chitarra battente), GIOVANNI PAGLIARI (keyboards, harmonizing) und RICCARDO SPAGGIARI (acoustic and electronic drums and percussions) – hat in 20 Jahren Bandgeschichte einen eigenen, unverwechselbaren Stil geschaffen. Die Gruppe aus Modena spielte zwar bereits zum siebenten Mal in Leipzig, und doch war es eine Art Premiere, da dies das erste Konzert war, das nicht im Rahmen des Wave-Gotik-Treffens stattfand. Auf dem WGT war ein ATARAXIA-Konzert immer ein Garant für volle Hallen. Aufgrund der dicht aufeinander folgenden Konzerte in Berlin und Leipzig blieb es bis zum Schluß spannend, wie viele Leute sich am Silvesterabend die Band würden anschauen wollen. Die meisten Besucher schienen  wegen IANVA gekommen zu sein. Nachdem diese ihr Konzert kurz vor dem Jahreswechsel beendeten, hatten die Headliner des Abends gerade noch Zeit , mit Freunden auf das neue Jahr anzustoßen. Einige Minuten danach eröffneten sie das Konzert mit dem ruhigen, atmosphärischen Teil. Im typischen ATARAXIA-Stil erschien FRANCESCA in einem weiten mittelalterlichen Samtkleid und mit romantischen Accessoires wie einem rosenblütenbehangenen Spitzenschirm, passend zu der feierlich-getragenen Stimmung der Musik. Das Publikum lauschte überwiegend andächtig und verträumt den alten und neuen, teils noch unveröffentlichten Liedern.



Den Übergang zum zweiten Teil des Konzertes bestritt der bandeigene Clown und Mime LIVIO BEDESCHI, der, gespenstisch geschminkt, minutenlang wie geisteskrank und mit einem Strick um den Hals, lachte, knurrte und bellte, als wäre er direkt dem Gruselkabinett des GRAND GUIGNOL entstiegen. Dieser Teil des Programms wurde mit Liedern aus dem von CHARLES BAUDELAIRE inspirierten Album "Paris Spleen" (2006) bestritten, das eine komplett andere Seite der Band zeigt, die sich nun im Schauertheater- und Bohème-Look präsentierte, weniger erhaben, dafür umso grotesker und  theatralischer. Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, holten sie für "Tango-des-Astres" drei Paare aus dem Publikum auf die Bühne und ließen sie wie Marionetten tanzen. Nicht jeder Fan der Band mag diese andere, bizarre Seite der Italiener, diesen selbst jedoch merkte man an, wie viel Spaß sie daran haben, Zirkus zu spielen und sich am Ende, getreu dem Motto des Abends, "Apokalyptic Folk", mit Tiermasken auf dem Kopf gegenseitig abzuschlachten.



Für mich konnten ATARAXIA ein weiteres Mal ihre großartigen Fähigkeiten unter Beweis stellen und mit ihrer Vielseitigkeit und Experimentierfreudigkeit überraschen. FRANCESCAs Stimme verschafft mir nicht nur in ihren hohen Lagen Gänsehaut – auch  lässig-gelallt (wie in dem KURT WEILL-Song „Moon Of Alabama“), dunkelgehaucht( „La Reine des Hommes aux Yeux Verts) und beinah gekreischt  ("A Votre Guise!") berührt sie ungeahnte Gefühle.

Soweit der Bericht von Madame Paquerette als Zeugnis dafür, daß auch die Freunde von ATARAXIA auf ihre Kosten gekommen sind. EISLICHT wird sich ganz schön ins Zeug legen müssen, um uns nächstes Jahr auf einem vergleichbaren Niveau zu beglücken, aber kein Zweifel, daß STEPHAN auch das wieder hinkriegen wird...

Videos der der Auftritte von APOPTOSE, IANVA und ATARAXIA gibt es auf diesem Youtubekanal zu sehen.

Dank an Madame Paquerette für den Text und an Julia für die Fotos!