Die Seite wird geladen... einen Moment bitte.
Michael We.

THE ELECTRIC FAMILY: The Long March...

...From Bremen To Betancuria. Kraut und mehr.


THE ELECTRIC FAMILY: The Long March...
Genre: Psychedelic Rock
Verlag: Sireena Records
Erscheinungsdatum:
02.03.2018
Medium: CD & Download
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Labelshop


Schrift vergrößern Schrift verkleinern

"Es ist schon viel geschrieben worden über diese Familie." So (oder so ähnlich) fängt der Promotext zu "The Long March From Bremen To Betancuria" an, und ja, stimmt, es gibt viele Texte über dieses Musiker-Kollektiv. Die sich allerdings in der Beschreibung der Musik oft deutlich unterscheiden, was auf ein Kernmerkmal der ELECTRIC FAMILY hindeutet. Rund um TOM REDECKER, sozusagen Familienvater und außerdem PERC-Teil von THE PERC MEETS THE HIDDEN GENTLEMAN, versammeln sich seit rund 20 Jahren ganz verschiedene Musiker, etwa aus Bands wie GROBSCHNITT, AMON DÜÜL II, PANKOW oder THE PACHINKO FAKE. Dementsprechend anders, nicht nur von Album zu Album, sondern sogar von Stück zu Stück, klingt immer wieder die Musik, lose zusammengehalten von dem Begriff 'Krautrock'.
Im vergangenen Jahr erschien, schon länger angekündigt, mit "Terra Circus" zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder ein neues Studioalbum. Und nun folgt Anfang März diese Zusammenstellung mit Stücken der vier frühen Studioalben von 1997 bis 2006 sowie einigen Sampler- oder 7inch-Beiträgen. Das Artwork schon ein Hingucker, mit asiatischen Schriftzeichen auf zitronengelbem Grund und der Optik eines kommunistischen Propagandaplakates, verspricht auch die Auswahl der einzelnen Tracks Spannung: nicht nach Erfolg oder Beliebtheit, sondern nach Unterschiedlichkeit sei es zugegangen, verrät TOM. Eine für mich erstaunliche Aussage, aber der Reihe nach.

Den Anfang macht das epische "Landmark Visions" (01) mit seinen elf Minuten. Nach Fröschen und Gewitter folgen, folkrockig dezent, Akustik-, E-Gitarre und Bass. TOM REDECKER liefert seine tiefe Cowboy-Singstimme, hier mit psychedelischen Dopplungen. Zwischendurch verweht und improvisiert, trägt mich dieser Song zunehmend davon, was auch an der gleichmäßigen und entspannten Percussion liegen könnte, später kommen noch Orgelanklänge dazu. Ein einziger dichter, floatender Teppich. Das kürzere "In The Web" (02) wirkt dagegen rockig-beschwingter. Ein weiblicher 'Wuhu'-Chor unterstützt den knödeligen, melancholischen Gesang. Insgesamt druckvoll, schmissig und mit Saxofon-Solo. "Space Caravan" (03) ist einer von mehreren, in verschiedene Parts unterteilten Songs. Die titelgebenden "Picture Dreams" aus Teil A sind deutlich (und bunt) zu hören. Auf den langen Gitarrentönen schweben die leicht verfremdeten Vocals, eine weite, psychedelische Rockballade. Der B-Teil unterhält mit langen, luftigen Instrumentalläufen, mit grummelndem Bass und Synthies, bevor im dritten und letzten Abschnitt (C) die wabernde Stimme aus dem Off wieder Geschichten erzählt. Kürzere und längere Stücke wechseln sich ab, wehmütige oder wuchtige Duette, flirrender Ambient, spacige bis drogige Rezitation und zum Schluss eine knatternde Countrynummer, die sich im Original auf einem 2006 erschienenen PERRY RHODAN-Sampler befand.

Um mal ein paar Vergleiche rauszuhauen: Wenn die E-Gitarre pfeift, sind manche Lieder den längeren Instrumentalstücken von MIKE OLDFIELD nicht unähnlich. Wenn die Akustikgitarre lagerfeuert, dann fällt mir eine etwas rockigere Variante von CAT STEVENS ein. Und bei der tiefen Cowboystimme von TOM liegt - natürlich - JOHNNY CASH nahe. Am meisten überrascht hat mich aber ein möglicher Vergleich, der sich im Gegensatz zu anderen Alben der ELECTRIC FAMILY durchgängig ziehen lässt: Ich höre immer wieder Parallelen zu THE PERC MEETS THE HIDDEN GENTLEMAN, was sich aus meiner Warte über andere (Studio-)Alben der Familie nicht durchweg sagen lässt. Insofern hat "The Long March" für mich einen ganz starken Flow, und ich empfinde die einzelnen Songs gar nicht als so unterschiedlich, sondern höchstens als sehr abwechslungsreich - aber immer miteinander verbunden. Für mich ein tolles Erlebnis, diese knapp 80 Nicht-Nur-Krautrock-Minuten voller Spielfreude durchzuhören. Ein Album mit neuem Material soll schon in der Mache sein...

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Labelseite
» ELECTRIC FAMILY


Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
Nach dem neuen Studiowerk folgt nun eine Compilation. Stücke der ersten vier Alben plus ein bisschen Rares. 'Krautrock' beschreibt diesen bunten Teppich zwischen Folk, Rock und Psychedelic nur unzureichend. Hörerlebnis!

Inhalt
01. Landmark Visions (11:01)
02. In The Web (04:21)
03. Space Caravan (10:34)
04. Souls & Coins (06:50)
05. Betancuria (12:21)
06. Solid Structure (08:20)
07. Ariel's Hyperdrive (07:28)
08. Close To The Dustheap (04:02)
09. The Inca Cosma Fudge (08:18)
10. Operation Stardust (04:43)

78 min.
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
The Electric Family
 
cialis cialis fiyat seo sorgulamahacklink seo backlink sorgulama hacklink satış backlink satış makale programı Tanıtım Yazısı site analiz seo analiz seo aracları seo sorgula backlink satış instagram takipçi hilesi meme küçültme pubg hile al hacklink satışbacklink al google sıra bulucu
betancuria electric family