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Michael We.

MÄKKELÄ: Last Of A Dying Breed

Für lange und einsame Landstraßen ...


MÄKKELÄ: Last Of A Dying Breed
Genre: Singer/Songwriter
Verlag: 9pm Records


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MÄKKELÄ, also die personell reduzierte Version von MÄKKELÄ'S TRASH LOUNGE, haben wir vor rund zwei Jahren mit einer ersten Single (Besprechung) vorgestellt. Vier Songs, die ihre Nähe zu Americana – damals ein oft gebrauchtes Modewort – mit viel Lo-Fi-Charme und schrägen Ideen mehr als aufwogen, inklusive der finnischen Grundmelancholie. Nun hat der Halbfinne MARTTI TRILLITZSCH (aka HERR MÄKKELÄ) das Debütalbum fertig, welches am 04. September auf seinem eigenen Label 9PM erscheint. Die Stücke sind oft unterwegs entstanden und haben dadurch etwas Direktes, Unmittelbares – einer der vielen Vorteile dieser schönen Scheibe!

Die bluesige Countrygitarre eröffnet, der leicht knödelige Gesangston ist wieder da. Und so dauert es nur Sekunden, bis sich die entsprechende Weltschmerz-Stimmung von "Single Of The Year" wieder einstellt. Sehr reduziert, zunächst ohne Percussion, liegt der Fokus auf gutem und manchmal vertracktem Songwriting – viele der Nummern brauchen ein paar Durchgänge, bis sie sich entfalten. Kurz vor Schluss wandelt sich dieser erste Track, wie mehrere weitere im Verlauf, zu einer Art verquerem, seltsamem Kabarett. Die anschließende, wehmütige Ballade mit Cello geht eher in Richtung Countryfolk, ebenfalls mit besonderer Note, weil der Song immer wieder überraschende Wendungen nimmt. Es bleibt aber eine sehr melancholische Grundstimmung, auch im folgenden 'Beerdigungsmarsch' mit entsprechenden Blechbläsern, die zusammen mit dem freundlich vor sich hintrommelnden Schlagzeug wieder einen Hauch von 'twisted cabaret' verströmen. Auf diesem Album ist so vieles, was Freude macht: Das unterhaltsame Duett aus der Wartehalle eines Flughafens, ein Stück direkt aus der Seefahrerkneipe (mit Akkordeon), Gesang, der von seiner Intensität her mehrfach an DAVID TIBET erinnert. Natürlich auch die hymnische, emotionale Singer / Songwriter-Ballade und der klassisch schepperige TOM WAITS-Whiskeytrack.

Das Einfangen bestimmter Atmosphären, verschiedener Gefühle funktioniert hier perfekt. Ein 'On the road'-Album voller Dramatik, Liebe und Kuriositäten – alles drin, was man eben so unterwegs erlebt. Musikalisch ist "Last Of A Dying Breed", so wie es auch in der Labelbeschreibung treffend heißt, sehr weit weg von standardisiertem und klischeebeladenem Indie-Folk, inklusive vieler Überraschungen im Songwriting und teils schön skurriler Instrumentierung. Auch die extrovertierte Stimme fügt sich prima mit der Wehmut der Stücke zusammen. War die Single damals eine (Zitat) "liebenswerte Kleinigkeit zum Herbstbeginn", ist das erste Vollzeitalbum ohne die TRASH LOUNGE eine würdige Herz-Schmerz-Begleitung für einsame Fahrten auf verlassenen Landstraßen im Sommer!

 
Michael We. für nonpop.de


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