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Fear Falls Burning in Köln


Fear Falls Burning in Köln
Kategorie: Spezial
Wörter: 423
Erstellt: 21.10.2005


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Fear Falls Burning ist das neue Projekt des Belgiers Dirk Serries, der mit seinem ehemaligen Hauptprojekt Vidna Obmana sicherlich noch bekannter sein dürfte. Doch das ist im Grunde genommen schon Vergangenheit: Vidna Obmana, das Projekt, das ihn über 20 Jahre seines Lebens begleitete und sicherlich zu einem der interessanteren Ambient-Projekten gehörte, wird zumindest auf absehbare Zeit zu Gunsten von Serries’ neuer Liebe Fear Falls Burning ins Hintertreffen geraten, der er nun alle Liebe und Energie widmen möchte. Fear Falls Burning setzt das musikalische Konzept von Vidna Obmana im Prinzip auf konsequente Weise fort, wechselt aber das Terrain: Die einnehmenden und hypnotisierenden Klanggebilde werden nunmehr über das Spiel auf einer E-Gitarre erzeugt, welche durch zig Effekte verfremdet und anschließend geloopt werden. Das Ergebnis nennt Dirk Serries selbstbewußt Vintage Guitar Drones, seine Vorbilder sind Lo fi-Post Rock- und Drone-Gruppen wie Sunn O))), Khanate oder Fripp & Eno’s „No Pussyfooting“. Am 13. Oktober gastierte der Künstler im Kulturbunker Köln-Mülheim.

Das Konzert bestand aus drei Teilen: Erst sollten zwei jeweils 20-minütige Stücke live aufgenommen werden, die, wie bei Fear Falls Burning üblich, unbearbeitet ihren Weg auf Platte finden werden. Serries betrat die Bühne, ergreifte sein Instrument und fing direkt mit der Erschaffung seiner magischen Klänge an. Schnell schien er in eine Art meditativer Trance zu verfallen: In sich gesunken nahm er mit geschlossenen Augen die Welt um sich herum kaum mehr wahr. Eine Stimmung, die schnell auf sein, leider viel zu spärliches, Publikum übersprang. Seine eingespielten Gitarrenspuren verwandelten sich, von ihm bearbeitet, im ersten Lied mal in „übliche“ Gitarren-Drones, mal in Orgel-ähnliche Klänge. Das Ganze wirkte überraschend ruhig. Heftiger ging es beim zweiten Lied zur Sache, das den Hörer deutlich rauer anging.

Nachdem der „offizielle“ Part des Abends beendet war, folgte nach einer kurzen Pause ein dritter, halbstündiger Teil. Geboten wurde neben einem wieder etwas ruhigeren, mir unbekannten Lied als finaler Rausschmeißer eine Variante des zweiten Stückes seines aktuellen Langspielers He spoke in dead Tongues.

Die Welt mag mit Vidna Obmana ein interessantes Musikprojekt verloren haben: Fear Falls Burning füllt die vakante Stelle aber locker aus und präsentiert einen Serries, der sich selbst neu erfunden und gefunden hat. Man darf auf die Zukunft von Fear Falls Burning gespannt sein.

Die ersten beiden Teile des Konzertes sollen Anfang nächsten Jahres auf einem auf 500 Stück limitiertem Vinyl beim Auf Abwegen-Label veröffentlicht werden.


 
für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Fear Falls Burning
» Vidna Obmana


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