Autor: Administrator
Ein etwas längerer (Konzert)Rückblick von Seiten des Veranstalters Die erste provisorische Absage: Am Samstag den 15.Januar erreichten diverse Emails das Dynamo sowie das Sozialdepartement der Stadt Zürich, welche Sol Invictus als rechtsextrem Band darstellten und die Absage des Konzertes forderten. Kurz darauf erschien ein Beitrag auf Indymedia.ch, wo dies ebenfalls thematisiert wurde (mittlerweile sind es mehrere Themen, z.T. zensiert). Zwei Tage später wurde das Konzert vom Dynamo abgesagt, ohne dass sich die dafür verantwortlichen Behörden überhaupt mit der Thematik auseinandergesetzt hätten. Die Entscheidung fiel aus purer Überforderung und Unkenntnis. Als wir am 17.Januar vom Dynamo informiert wurden, dass sie von ihrer Seite her das Konzert absagten, trugen wir diese Info etwas vorschnell an die Öffentlichkeit. Doch nach zahlreichen Gesprächen, Mails und Anfragen sah die Sache immer düsterer aus. Der letzte Hoffnungsschimmer teilte uns am 23.Januar mit, dass auch er zur Zeit das Risiko nicht tragen könne - mehr als verständlich, wenn man in Betracht zieht, dass an diesem Wochenende zahlreiche Anti-WEF Demos angesagt sind und man weiss, wie diese bis anhin ausarteten. Ein Club mit einer solch umstrittenen Band wirkt in so einem Fall wie ein Magnet auf den ganzen Mob, welcher bereits versammelt und in seiner Zerstörungswut schon voll entbrannt ist. Die erste definitive Absage: Wir standen also weiterhin ohne Club da und sahen nun im deutschsprachigen Raum definitiv keine Möglichkeit mehr, das Konzert durchzuführen. Dazu kommt, dass wir nach diesen Tagen langsam aber sicher ausgebrannt waren. Somit wurde das Konzert von Totenlicht definitiv abgesagt mit der Bitte, dass wenn irgendjemand sich im Stande fühle, dieses Konzert Anderweitig durchzuführen, wir ihn entsprechend unterstützen würden. Die zweite definitive Absage (diesmal aus Freiburg): Kurz darauf wurde ich von einem Veranstalter aus Süddeutschen Raum kontaktiert, welcher anscheinend noch Möglichkeiten in der Umgebung von Freiburg i.B. sah. Wir gaben alle Infos an diesen weiter, damit dieser das Konzert dort planen konnte und zwei Tage später, am 25. Januar, erreichte uns ein Mail mit der Konzertanzeige. Freudig sendeten wir dieses weiter, doch schon einen Tag darauf kam die Absage. Ein letzter Anlauf: Am 27. Januar, setzten wir uns mit einem letzten Hoffnungsschimmer mit Ave Dementia in Verbindung, welche über einen kleinen, privaten Raum in Zürich verfügten, in dem, so unsere Schätzung, knapp 40 Leute sowie Sol Invictus Platz hätten, wenn alle eng zusammenrückten und sofern keine grösseren, technischen Anforderungen vorhanden wären. Ave Dementia war sofort bereit uns voll und ganz zu unterstützen und auch die Band war gewillt dieses kleine Konzert in engem Rahmen unter beschränkten Bedingungen zu geben. Uns blieben also noch knapp zwei Tage Zeit um eine improvisierte Veranstaltung zu organisieren und das nötige Equipment zu besorgen. Am 28. Januar fanden wir eine Person, welche sich sofort bereit erklärte, Mischpult, Boxen, Mic, Kabel und alles technische zur Verfügung zu stellen und die Tontechnik am Abend zu übernehmen. Somit schien alles zu stehe und eine sehr kurzfristige Einladung wurde an all diejenigen versendet, welche bereits Karten aus dem Vorverkauf besassen, sowie denjenigen, welche Totenlicht seit Anbeginn begleiteten und unterstützten. Der Konzertabend: Die ersten Gäste trafen gegen neun Uhr Abends ein. Die Band war tiefgefroren noch am Soundcheck und wir sahen uns mit zwei Problemen Konfrontiert: Ein technisches (Wackelkontakt?), welches man schlussendlich für behoben sah, sowie eine sehr tiefe Raumtemperatur, von welchen wir hofften, dass sie anstieg wenn erst genügen Gäste anwesend sind. Gegen 10 Uhr schienen die meisten geladenen Gäste eingetroffen zu sein. Kurze Zeit später eröffnete die Band das Konzert mit ihrem ersten Stück. Endlich spielte die Band, für uns kaum fassbar nach diesem ganzen Theater. Doch dann plötzlich tauchten die technischen Probleme wieder auf und man war der Willkür dieser ausgesetzt. Die Band nahm dies mit einem gewissen Humor, aber es war absehbar, dass diese nicht all zu lange spielen würde. Denn auch die Raumtemperatur war leider nicht gestiegen und die Meisten (Band wie Besucher) frohren vor sich hin. Nach einer Spielzeit von max. 45 Minuten war das Konzert beendet, aber immerhin hatten wir diese 45 Minuten und Niemand verübelte der Band diesen kurzen Auftritt. Im Anschluss, wie auch vor dem Konzert, sorgte DJ Antz für gute Musik und die meisten Gäste blieben noch für ein paar Gespräche. Der Abend erinnerte ein wenig an eine Schulparty, sehr Amateurhaft und trotzdem gut. Fazit: Für uns ein sehr lehrreicher, aber wieder einmal einmaliger Anlass. Zukünftig sind wir auf jeden Fall für solche Situationen (hoffen wir sie treffen nie mehr ein) besser gewappnet. Zum Schluss: Hier nochmals eine Entschuldigung an all diejenigen welche auch gerne dabei gewesen wären. Für uns war es nicht einfach den vielen Leuten den Anlass vorzuenthalten, welche sich so sehr darauf freuten, doch Aufgrund der engen Platzbegrenzung blieb uns keine andere Möglichkeit. So entschieden wir diejenigen zu belohnen, welche ihre Konzertkarten bereits im Vorverkauf erwarben. Dank sei hier nochmals an unsere Tontechnikerin (Du hast Dein bestes gegeben!), Ave Dementia, sowie den zahlreichen Personen, welche uns in den letzten zwei Wochen, aber auch schon vorher, tatkräftig unterstützten. Für Totenlicht, Andreas Stellungnahme von Vera Agnivolok (Israel) zum ursprünglich verhinderten Konzert auf indymedia.ch: "Hello, people! I´m just very disappointed about the cancellation of the concert in Zürich, and problem is that I just can´t understand and can´t explain all this to my friends in Israel. The better way, I think, is first to know about the music and the bands, but not to destroy every concert. If this will not happen, we just will goin back to unopen society and inquisition. I can not believe, that it happen to me in the time, when I´m in Germany and just want to show to European people my music and art. Thank you. Vera" Rückblick auf einen weiteren Konzertbericht.
Archivar für nonpop.de
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