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Tony F.

LAIBACH - The Sound Of Music - Live


LAIBACH - The Sound Of Music - Live
Kategorie: Spezial
Wörter: 632
Erstellt: 20.04.2016
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LAIBACH waren im Zuge des letztjährigen Coups – gemeint ist der Auftritt in Nord-Korea – ja zeitweise selbst in der Mainstream-Presse angekommen. Mittlerweile ist der Hype aber wieder abgeklungen und auch die Aufregung um das letzte Album „Spectre“ von 2014 hat sich wieder gelegt. Dennoch gehen LAIBACH relativ kontinuierlich auf Tour und in der Vergangenheit war es auch öfter so, dass die Konzerte abseits von aktuellen Veröffentlichungen äußerst reizvoll waren, da eben nicht das gesamte Material des jeweils neuen Albums gespielt wurde und somit mehr Raum für ein breites Programm vorhanden war. 




Vor dem Konzert...

Unter dem Thema „The Sound Of Music“ – in Anspielung auf das gleichnamige Musical – standen LAIBACH nun in der Christuskirche in Bochum auf der Bühne. Die Christuskirche liegt mitten in der Bochumer Innenstadt. Der eher schlichte, mit Backsteinen ausgekleidete Innenraum, die bunten Seitenfenster und die Orgel bieten jedenfalls eine interessante Atmosphäre für ausgesuchte, bestuhlte Konzerte für bis zu 800 Besucher. Der Klang ist für eine Kirche sehr gut, weil es nur vergleichsweise kurze Nachhallzeiten gibt – lediglich beim Schlagzeug wird es klanglich immer etwas schwierig. Im Gegensatz zu normalen Club-Konzerten hatte der Auftritt an diesem Ort den Vorteil, dass bestuhlte Konzerte das Publikum disziplinieren – will sagen, auch bei ruhigeren Passagen hört man keine typischen Publikums- oder Thekengeräusche. Die Lichtshow blieb zudem wohltuend zurückhaltend bzw. unterstrich mit kräftigen weißen Strahlern von unten den teilweise bombastischen und ja auch düsteren Anstrich des Konzerts, der sich gerade im ersten Teil etablierte. Die typischen Videoprojektionen waren zum Teil ebenfalls zurückhaltender und trockener und passten somit ganz gut ins Konzept. 



LAIBACH


Der erste Teil bis zum Intermezzo war musikalisch ein wohltuendes Kontrastprogramm zu den aus meiner Sicht etwas zu poppigen „Spectre“-Shows. Mit dem düsteren und wuchtigen Opener „Olav Trygvason“ – im Original von dem norwegischen Komponisten EDVARD GRIEG – und dem anschließenden LAIBACH-Klassiker „Smrt Za Smrt“ wurde jedenfalls im Zusammenspiel mit dem folgenden „Now You Will Pay“ – vom „W.A.T.“-Album –  wieder ein deutlich bombastischeres und kantigeres Bild LAIBACHs gezeigt, das hervorragend zum Auftrittsort passte. Das erste „Spectre“-Stück tauchte dann mit „Eurovision“ erst kurz vor der Pause auf. Gerade in diesem ersten Block, der klanglich recht experimentell ausfiel, wurde wieder einmal deutlich, welche musikalische Klasse die einzelnen Musiker haben. Nach der Pause ging es dann mit den eher zurückhaltenden und klanglich auch leichteren Coverversionen aus „The Sound Of Music“ weiter, die vor allem MINA SPILER in den Vordergrund rückten und die so umgesetzt wurden wie man es in den letzten Jahren musikalisch von LAIBACH gewohnt ist. Hier und da hat es aus meiner Sicht deshalb auch etwas an Kanten oder an bissigen Elementen gefehlt. Das „Spectre“-Material wurde aber natürlich nicht bei Seite geschoben, sondern in einem eigenen Block bis zum regulären Ende präsentiert. Hier wurden meiner Meinung nach die stärkeren Stücke wie z.B.  „No History“, „Bossanova“ oder „Resistance Is Futile“ berücksichtigt. 




LAIBACH

Das hochbegeisterte Publikum wollte natürlich noch mehr, sodass zunächst noch „B Mashina“ auf dem Programm stand, bevor noch einmal ein richtiger Klassiker nämlich „Life Is Life“, das später in die deutsche „Leben ist Leben“-Version überging, das Publikum euphorisierte. Recht ungewöhnlich für LAIBACH kam man anschließend noch zu einer weiteren Zugabe auf die Bühne zurück, um „Each Man Kills The Thing He Loves“ zu performen. Ein kurzes Video zum Auftritt in Nord-Korea bot zum Abschluss dieses recht gelungenen und abwechslungsreichen Konzerts an besonderem Ort dann noch etwas Amüsement. „Happy Liberation!“

 
Tony F. für nonpop.de


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