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2. Mithras Garden Festival

PILORI, BEARER OF THE INMOST SUN, ORE


2. Mithras Garden Festival
Kategorie: Spezial
Wörter: 660
Erstellt: 09.03.2004
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Autor: Richard

Bereits zum zweiten Mal fand in der Koblenzer Supp-Kultur am 6. März das Mithras Garden-Festival statt. PILORI, BEARER OF THE INMOST SUN und ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO boten einen Abend mit Höhen und Tiefen.
Leider verfolgten nur schätzungsweise 200 Gäste das Konzert, was vielleicht mit der außergewöhnlichen Dichte guter Konzertabende im späten Februar und März zu erklären ist.

Den Anfang machten PILORI, die sich für das Konzert mit Gernots Bruder Andreas Musch am Bass und einer etwas unsicheren Bratsche-Spielerin verstärkt hatten. Ein Kritikpunkt ihrer Platten war für mich immer der künstliche Keyboard-Einsatz gerade der Streicher und Flöten. Auf der Bühne wirkten PILORI hingegen sehr viel organischer, für das Bemühen, alle Instrumente auch „in echt" umzusetzen verdienen die Darmstädter großes Lob (im Folgenden fühlte man sich manchmal, O-Ton eines Bekannten, in „die Mini-Playback-Show" hineinversetzt…).
Leider ist die Musik von PILORI sehr ruhig und introvertiert und konnte ihre Wirkung bei diesem Konzert nicht entfalten, was aber auch auf die spürbare Ignoranz des Publikums zurückzuführen war, das der Truppe sehr reserviert gegenüber stand. Den Einstieg bildete „Fly", gefolgt von „A winter’s tale" und „Black rose" vom im Juni erscheinenden vierten Album „Elegia". Neben weiteren Stücken des zukünftigen Tonträgers wurde aber auch Bekanntes wie „Talking about wolves", „Le Soleil et La Lune" oder „The dream" geboten. So mancher wird statt des neuen Materials bekanntere Stücke wie „Con Los Ojos Bajos" oder „Zeit des Lichts" vermisst haben. „The wind that shakes the barley" bildete die Zugabe. Das gebotene neue Material machte schon mal neugierig auf mehr. Den Stil der alten Alben scheinen sie beizuhalten, eine Riege an Gastmusikern, u.a. die chronisch präsenten Matt Howden und Tony Wakeford, haben sich bereits angekündigt. Sollte es PILORI gelingen, das Organische ihrer Konzerte auch auf Platte einzufangen, darf man eine deutliche Steigerung erwarten.

Gewinner des Abends war ganz sicher BEARER OF THE INMOST SUN. Eric an den Trommeln und Gesang und ein Gastschlagwerker sorgten für monumentale, martialische Unterhaltung. Sicher, vieles kam vom Band, aber anders läßt sich diese Art von Musik eben schwer umsetzen. Solange eine Gruppe mit solcher Inbrunst wie BOTIS an diesen Abend dabei ist, verzeiht man das auch gerne. Der Gesang kam beschwörend und leidenschaftlich und die Trommeln wurden voller Können und sicher eingesetzt. Der Hauptteil des gebotenen Materials war neu und läßt die Zeit zum neuen Tonträger unerträglich erscheinen. „Empire" von der „Destroyed beauty"-7-Zoll wurde mit einer provokanten, aber durch und durch gelungenen, Amerika-kritischen Videoinstallation untermalt, in deren Verlauf Osama bin Laden einige Grußworte an das werte Auditorium richten durfte. „Hail Jerusalem!" wurde in einer etwas gewöhnungsbedürftigen, hektisch-tanzbaren, ja punkigen Version dargeboten, Abschluß und Zugabe erfolgten in einer Version der alten österreichischen Nationalhymne.

Wie heißt es in der Werbung? Da hätte ich aber mehr erwartet! ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO starteten mit „Eucharist – Liturgy of 6" und boten im Folgenden neben vielen Liedern ihres aktuellen Albums „Cocktails, carnage, crucifixion and pornography", u.a. „Remember depravity and the orgies of Rome" und „In high heels through nights of broken glass" auch älteres Material wie "The perplexity of Hybris", "Flowers and moonshine in my garden of Eden" und das starke "Nature seeking Equilibrium (War for the principle of balance)".
Wie schon bei BOTIS kam viel vom Band, so auch, wie im Forum bemängelt, die Gitarren. Prinzipiell sehe ich keinen Unterschied daran, ob den nun die Gitarren oder, wie so oft, Keyboards oder Streicherinstrumente vom Band kommen, an letzteres ist man halt, leider, schon gewöhnt, während ein Gitarren-Playback noch etwas ungewöhnlicher ist. Aber während BOTIS durchgehend an ihren Trommeln beschäftigt waren, beschränkten sich Tomas Petersson und seine Muse auf statisches Posieren und, nennen wir es, akzentuiertes Perkussionsspiel. Dabei wirkten sie sehr routiniert, gelangweilt, manchmal wiederum eigentümlich gehemmt. Der Gastmusiker am Elektroschlagzeug leistete dagegen Akkordarbeit, rettete den Auftritt noch ins Erträgliche und konnte die Lieder mit neuen Aspekten bereichern. Tomas Petersson mit Gitarre hätte den Auftritt vielleicht retten können. Bei der Zugabe wurde ORE dann noch von Axel (HEKATE) unterstützt.


 
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