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Michael We.

Angespielt: KING DUDE, ATAVISMO

Aktuelle Besprechungen in Kürze


Angespielt: KING DUDE, ATAVISMO
Kategorie: Spezial
Wörter: 664
Erstellt: 09.08.2015
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KING DUDE: Songs Of Flesh & Blood - In The Key Of Light
NOT JUST RELIGIOUS MUSIC, Juli 2015, LP & Download



KING DUDE müssen wir nicht mehr vorstellen. Der Gruft-Cowboy aus Seattle war mit seinen letzten Veröffentlichungen auf NONPOP präsent. Mir besonders im Ohr geblieben: Der Song auf der überraschenden Splitsingle mit URFAUST (Besprechung). Nun ein neues Album mit langem Titel, welches ihm einiges abverlangt habe, sagt KING DUDE alias THOMAS JEFFERSON COWGILL in Interviews. Auch wenn er sich vermutlich eher auf das Songwriting bezieht, kann ich mir vorstellen, dass "Songs of Flesh & Blood ..." technisch einigen Aufwand bedeutete. Denn das Album ist, im Vergleich zu älteren, hochwertig produziert und hat einen sehr guten Sound.
Wo früher raue Lo-Fi-Musik zwischen Country, amerikanischem und europäischem Folk rumpelte, glänzt nun der rockige Opener mit peitschendem Schlagzeug, Westerngitarre und Bass. Der durchweg starke Gesang ist hier leicht verhallt, birgt aber immer noch dieses 'Wie aus der Gruft-Gefühl', unterstützt durch den Hohohohhh-Grabeschor. Das geht weg von Folk hin zu knarzigem, trockenem Rock mit Cowboy-Flair. Allerdings beruhigt sich der Output im weiteren Verlauf. Die Gruftstimme kommt ohne Hall aus, es folgen einige morbide Balladen, schon eher zwischen Folk und Country, whiskeygeschwängert mit Barpiano, zwischen NICK CAVE meets JOHNNY CASH. Immer wieder rütteln aber Tempomacher den Hörer durch, wie etwa das erneut sehr rockige "Rosemary" (04), bei dem Klavier und Schlagzeug stampfen. Später sind auch einige folkigere Stücke platziert, rein gitarrenbasiert, zwischendurch schimmert eine bluesige Heimorgel. Einzig "Desolate Hour" (07) erinnert mich noch sehr an Neofolk von DIJ oder C93, ansonsten sind Ähnlichkeiten zum Beispiel mit OTWATM, wie früher festgestellt, weitgehend verschwunden. Ganz groß übrigens: "Holy Water" (09), ein Stück wie aus einem Spaghetti-Western, inklusive der Kastagnetten.
Ein äußerst abwechslungsreiches und hochwertiges Album. 'Abwechslungsreich' nicht im Sinne der Vorgängeralben, wo Material unterschiedlicher Qualität zusammengestellt wurde. Sondern im Sinne einer bewusst angelegten, komponierten Dramaturgie mit großer Bandbreite. Die starke Stimme erinnert mich in vielen neuen Stücken ganz besonders an NICK CAVE. Deutliche und gute Weiterentwicklung!

ATAVISMO: Desintegración
TEMPLE OF TORTUROUS, Juni 2015, LP




Das psychedelische, experimentelle Rockdebüt von ATAVISMO ist vor einem Jahr schon auf CD und als Download erschienen. Nun liefert das spanische Trio aber – stilsicher und für diese 70er-Musik auch eigentlich zwingend – auf LP nach, inklusive Gatefold-Cover und sehr ästhetischem Artwork. Vier lange Stücke schwurbeln und pfeifen, was das Zeug hält.
Nach dem gespenstischen Gewirr zu Beginn übernehmen Bass, twangende E-Gitarre und Schlagzeugbecken – Surfsound auf Droge, in Zeitlupe, als ob die perfekte Welle in der Luft stehen bleibt. Wenn die Gitarre zu improvisieren beginnt, sind die 70er – namentlich vor allem PINK FLOYD – greifbar, das Stück nimmt nach und nach Fahrt auf, wird dichter. Zwei Gitarren jammen und münden in teils donnernde Harmonien. Das zweite Stück klingt bluesig, unterstützt durch das Xylophon zu Beginn, hier setzt dann nach dem instrumentalen Opener auch der (spanische!) Gesang ein, der maßgeblich zu dem weichen, floatenden Gesamtbild beiträgt. Ich muss unweigerlich an diese bunten Kaleidoskope für Kinder denken ... Die zweite LP-Seite beginnt folkig-ätherisch. Schwurbelndes Pfeifen, reduzierte Gitarren, vor allem aber das Gesangsduett Mann / Frau lassen den Song sehr verträumt wirken, der sich ab der Mitte –  mit Anlauf – allerdings zu einer recht mächtigen Spacerock-Nummer mit brummendem Bass entwickelt. Und am Ende steht die spacigste Strecke des knapp 40minütigen Albums, mit verwehtem Gesang; ein sehr entspanntes Jammen.
Die vier Stücke bleiben sehr gut durchhörbar und sind erkennbar strukturiert. Sie türmen sich nicht zu massig auf oder zermahlen alles in einem donnernden Soundbrei. Manche Passagen wirken allerdings etwas zu sehr gejammt oder entspannt. Gutes Debüt, und mit etwas mehr Dampf könnten die drei beim nächsten Mal auch Bands wie UFOMAMMUT Konkurrenz machen ...

 
Michael We. für nonpop.de


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