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Tony F.

6 COMM/SCHRÄGE MUSIK, ECHO WEST,ACL LIVE

in Oberhausen


6 COMM/SCHRÄGE MUSIK, ECHO WEST,ACL LIVE
Kategorie: Spezial
Wörter: 1056
Erstellt: 05.12.2014
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Knapp ein Jahr nach dem Konzert von 6 COMM an gleicher Stelle, fand sich PATRICK LEAGAS wieder in Oberhausen ein, um diesmal neben einem 6 COMM-Set auch eine Performance seines Projektes SCHRÄGE MUSIK auf die Bühne zu bringen. Begleitet wurde er dabei von ECHO WEST und ANTICHILDLEAGUE. Da der klassische Neofolk/Industrial-Sektor mittlerweile aus diversen Gründen keine so starke Basis mehr im äußersten Westen der Republik hat und der Kulttempel eine recht große Location ist, war die Örtlichkeit leider – so muss man sagen – nicht ganz optimal gewählt. Jedenfalls hätte es der Gesamtstimmung gut getan, wenn das Konzert in einem kleineren Club stattgefunden hätte.
  



ANTICHILDLEAGUE

GAYA DONADIO machte mit ihrem Projekt ANTICHILDLEAGUE den Anfang, wobei sie an den Maschinen von dem maskierten PATRICK LEAGAS unterstützt wurde. Auch GAYA DONADIO trat komplett verhüllt in wallenden, dunklen Schleiern auf, die sie während des Auftritts auch nicht ablegte. Da ich in den letzten Wochen doch viele eher von konventionellen Strukturen geprägte Konzerte besucht hatte, stand mir der Sinn an diesem Abend jedenfalls irgendwie nach Krach, sodass ANTICHILDLEAGUE der perfekte Einstieg in den Abend waren. Zu Hintergrundvideos, die im Kern religiösen Wahn zum Thema hatten – also von Flagellanten, ritueller Massenhysterie etc. kündeten – wurde eine ordentliche Ladung analoger Krach, teilweise aufgebrochen durch Rhythmusstrukturen auf die Hörer losgelassen. Der religiöse Bezug steht dabei natürlich in direkter Verbindung zu den bisher erschienenen Alben „The Father“ und „The Son“. Dazu fauchte und schrie GAYA DONADIO kompromisslos ihre Texte ins Mikrophon, sodass man sich in einem hypnotischen und extremen Geräuschgebilde verlieren konnte. PATRICK LEAGAS steuerte zudem gewinnbringend Percussion oder eben – je nach Sichtweise – unangenehme, analoge Klänge bei. Der Mix hätte dabei insgesamt nicht lauter oder schriller aber etwas druckvoller, knallender ausfallen können. Die Musik von ANTICHILDLEAGUE ist dabei natürlich im besten Sinn „oldschool“ – wer also auf modernere Auslegungen des Industrialbegriffs steht, der wird hier sicher nicht voll mitgenommen worden sein.

ECHO WEST ist so ein Projekt, bei dem man immer etwas schauen muss, dass man es einmal live sieht, obwohl Live-Auftritte eigentlich gar nicht so selten sind – nur treten ECHO WEST oft in recht unterschiedlichen Konstellation von Bands auf, die einem vielleicht nicht immer liegen. An diesem Abend wurde DIRK T. KLEIN jedenfalls von THOMAS BLEY an den Trommeln/Percussion unterstützt. Wie ohnehin ECHO WEST-Auftritte alleine dadurch interessant sind, dass die Setlisten nicht so festgefügt sind wie bei manch anderer Band. Musikalisch hatte man sich dem „Gesamtsound des Abends“ dabei scheinbar etwas untergeordnet, da weniger fluffige Minimalelektronik als vielmehr Angstpop und industrielle Soundgewandung zur Aufführung kamen. Das hieß natürlich nicht, dass man auf Stücke des letzten Albums „Pagan City Gods“ verzichten musste, sodass das ordentlich groovende „Autist“ aber auch das programmatische, an das Ende des Auftritts gestellte „Tanz den Untergang“ gespielt wurden. Ansonsten gab es einen breiten Mix von Stücken, die bis in die früheren Jahre des Projekts – vertreten durch z.B.  „Some Thought Us Dead“ hineinreichten.




SCHRÄGE MUSIK

SCHRÄGE MUSIK ist ein Projekt, das schon etwas länger durch die Welt geistert. Nach einer ersten Split-Single mit ANTICHILDLEAGUE im Jahr 2010 kehrte allerdings zunächst wieder und trotz anderslautender Ankündigungen Ruhe ein – was grundsätzlich nicht unüblich im Schaffen des PATRICK LEAGAS ist. Kurz nach dem Erscheinen des Werks „Fleischmaschine“ standen nun aber sogar zwei exklusive Shows – eine in Oberhausen, eine in Leipzig – an, bei denen ein halbstündiges Set absolviert wurde. Uniformiert und maskiert brachte PATRICK LEAGAS zusammen mit GAYA DONADIO und GERNOT MUSCH eine konzeptionelle Performance auf die Bühne, die sich gemäß dem Albumtitel mit der Vernichtungswucht des WKIIKrieges beschäftigte – natürlich kein wirklich neues Thema, aber immerhin von jemandem vorgetragen, dem man Epigonentum in dieser Hinsicht schlecht vorwerfen kann. So setzte sich der halbstündige Auftritt aus zumeist martialischen Songs aber auch aus heftigen Soundkollagen zusammen, die dem Thema sicherlich gerecht wurden und die auch durchaus zu überzeugen wussten. Dazu wurden entsprechende Hintergrundvideos gezeigt, die aus meiner Sicht keine Heroisierung betrieben haben, sich allerdings gemäß dem Albumtitel hauptsächlich auf die materielle Vernichtungskraft des Krieges bezogen. Insgesamt atmet dieses Projekt natürlich den musikalischen und inhaltlichen Zeitgeist Ende der 90er/Anfang der Nullerjahre – was das Ganze als solches aber sicher nicht zwingend schlechter macht. Auf dramatischen, überzogen opernhaften Bombast des Martial-Industrial wurde aber zum Glück verzichtet.




6 COMM

Nach einer kurzen Pause ging es anschließend mit einem kompakten, knackigen Set von 6 COMM weiter, das mich eher an das Set am WGT-Montag erinnerte als an das Konzert vor einem Jahr, bei dem man noch als Trio mit Gitarre und Keyboards auftrat und das einen fast schon post-punkigen Flair versprühte, weshalb das Konzert nicht nur mir als eines der besten 6 COMM-Konzerte der letzten Jahre in Erinnerung geblieben ist. An selber Stelle wurde PATRICK LEAGAS bei seinem nun etwas minimalistischeren Ansatz nun nur von GAYA DONADIO an den E-Drums unterstützt, wobei ihr hörbarer Beitrag letztlich eher marginal blieb. Bei der übersichtlichen Spielzeit konnte natürlich nur ein Teil des üblichen Hit-Fundus abgearbeitet werden, sodass es neben „State Laughter“ zu Beginn auch u.a. „Sonfelte“, „Wasted Soul“ und „Foretold“ zu hören gab – viele andere Klassiker aber eben auch nicht. Obwohl man PATRICK LEAGAS schon den ganzen Abend anmerkte, dass er sichtlich erkrankt war, wobei seine Stimme beim Gesang zum Glück nicht überdeutlich hörbar beeinträchtigt war, wurden noch „The Calling“, „Born Again“ und schließlich „Red Cloak“ gespielt, bevor das Konzert mehr aus dem Grund heraus, dass man am nächsten Tag auch noch in Leipzig spielbereit sein musste, beendet wurde. Da PATRICK LEAGAS zu dem Zeitpunkt schon lange genug an diesem Abend auf der Bühne gestanden hatte, konnte man ihm daraus aber sicher keinen Vorwurf machen. So blieb es bei einem soliden, dynamischen Set.  

Am Ende bleibt ein kurzweiliger und abwechslungsreicher Abend, bei dem es zumindest endlich einmal neues Material von PATRICK LEAGAS zu hören gab – immerhin. 
         

 
Tony F. für nonpop.de


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