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Antje M.M.

April 2014 @ NONPOP

Was in den vergangenen vier Wochen geschah ...


April 2014 @ NONPOP
Kategorie: Spezial
Wörter: 1201
Erstellt: 07.05.2014
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Nach vielen freundlichen und friedlichen Frühlingsalben ist es mal wieder an der Zeit für ein bisschen Vorhölle. Eine Aufgabe für STONEBURNER, deren Bekanntheitsgrad sich dem aktuellen zweiten Werk "Life Drawing" (Besprechung) ändern dürfte. Erstens erscheint es mit NEUROT RECORDINGS in einem professionellen Umfeld. Zweitens brachten Listening-Sessions im Vorfeld schon einige mediale Aufmerksamkeit. Und drittens schließlich ist es ein grandioses, düsteres, walzenden Brett! Schon der erste Titel "Some Can" offenbart viel von der zerstörerischen Energie des Albums. Ein dröhnender Bass, knallende Drums, Schreigesang in hell und dunkel. Dazwischen stecken klare Instrumentalpassagen mit quietschenden Gitarren in bester NWOBHM-Manier. Schon hier zeigt sich, dass STONEBURNER keinesfalls bloßes Geknüppel abliefern, sondern auf intelligente Songstrukturen mit vielen überraschenden Zwischenparts setzen. Doch finden sich auf dem Album neben gequältem Sprechgesang, der aus dunklen Erdlöchern aufsteigt, auch recht liebliche Zwischenspiele mit gezupfter Akustikgitarre. 66 Minuten lang zermahlen STONEBURNER Steine und Härteres, bis nur noch Krümel übrig sind. Erdig und düster bis verzweifelt mischen sie neben den angesprochenen Spielarten auch Progelemente. Hier ein Liveeindruck von STONEBURNER (2013, Oakland):


BOLDER sind MARTIN MAISCHEIN und PETER VOTAVA. Ihr erstes gemeinsames Album erschien kürzlich auf EDITIONS MEGO und heißt "Hostile Environment" (Besprechung). Es besticht durch eine fast schon als Dickicht zu bezeichnende Soundfülle. Wir hören Orgelsounds, Bassschläge, die irgendwie abzurollen scheinen, des Weiteren punktuell in die Titel gesetztes Rauschen, Knistern, Atmen, Zischen und Brummen. Dicht und atmosphärisch geht's zu, vordergründig analog, harmonisch und sperrig zugleich. "Sinking Cities" beschreibt als Einstieg in dieses Album zunächst wohl so etwas wie den Zerfall im Allgemeinen und speziell den der Städte ... Das Stück beginnt mit einem Glockenton, der auch etwas von einem Topfdeckelton hat, der die nach dem Untergang der Zivilisation entstandene Leere umschreibt, bzw. hörbar macht. Es beginnt dazu ein Bass zu stampfen, darüber, rhythmisch, das Geläut, Klingeln, Klopfen auf das Topfdeckelblech oder das recht dünne Metall der Glocke – wohl eine Rückblende, um verstehen zu können, was nun folgen wird. Und das ist eine Reise durch eine mittlerweile menschenleere Landschaft. Es raschelt, knistert und brummt. Immer wieder baut sich etwas auf und verschwindet – wohl hinter der Dornenhecke, hinter der sich so einiges versteckt hält, auf den richtigen Zeitpunkt lauert, um herauszubrechen, sich auf uns zu stürzen. Und schließlich baut es sich dann tatsächlich vor uns auf, bleibt jedoch zurückhaltend. Vermutlich will dieses dunkele Etwas ja nur, dass diese Gegend wieder absolut menschenleer wird ... Und das ist sie dann schließlich auch, und zwar wenn der letzte Ton verklungen ist. Der erste Track des Albums zum Nachhören:


THE TABLETS ist mehr oder weniger ein Solo-Projekt der in Brooklyn lebenden Musikerin LIZ GODOY, die für die Studio-Arbeit und Live-Darbietungen allerdings noch ein, zwei Musiker an Bord nimmt. Geboten wird eine schmutzig klingende Melange aus verwaschenen, häufiger an die Sixties erinnernden, zerrenden E-Gitarren und Orgel-/Keyboardsounds sowie extrem trocken klingenden Drum Computer-Beats. Über all dem stimmigen Lo-Fi-Sound liegt der klare, zumeist melancholische Gesang, der immer wieder zu eingängigen Melodien findet. Das selbstbetitelte Album (Besprechung) widmet sich nach dem Opener "Tablets" zunächst einer Cover-Version. Der eigentlich akustischen Folknummer "I Love You In Your Tragic Beauty" der THE LEGENDARY PINK DOTS verpasst man dabei Rhythmus und E-Gitarren und schafft damit eine interessante Alternative des Originals. Mit "Bookmarks" folgt ein ruhiger, melancholischer Song, der mit seiner hübschen Gitarrenfigur und den öffnenden Orgelakkorden punktet. "Sugar Coated" ist ein treibender Indie-Hit, der sich am Ende in einen hymnischen, mehrstimmigen Refrain steigert. Auch das ruhige, tieftraurige "Armistice" weiß voll zu überzeugen. Das Album klingt im Ganzen gerade durch den auffälligen Widerpart des Drum Computers sowie durch den überzeugenden Gesang jederzeit interessant und berührt gerade durch seine melancholischen Parts. Auch hier ein Stück aus dem Album:


DEAD FADER – ein momentan in Berlin ansässiges Doom-Noise-HipHop-Dance-Projekt, das aus JOHN COHEN und BERRY PRENDERGAST besteht – hat am 21. April und in Zusammenarbeit der zwei Label ROBOT ELEPHANT und SMALL BUT HARD gleich zwei Veröffentlichungen (Besprechung) herausgebracht: "Blood Forest" und "Scoreched". Sie sind recht verschieden, stehen jedoch in einer Beziehung zueinander. Auf beiden Alben können viele recht unterschiedliche Einflüsse herausgehört werden. Neben Dance, Electro, HipHop auch Industrial, Noise usw. Das Ganze erinnert streckenweise sogar an Computerspiele-Musik. Wenn man die Alben nacheinander auf sich wirken lässt, fällt schnell auf, dass es auf "Blood Forest" eher melodiös und auf "Scoreched" um einiges heftiger zugeht.
In "Blood Forest" ist die bereits separat veröffentlichte EP "In Cover" enthalten. Vordergründig stehen die leiernden Melodielinien und oft an HipHop erinnernde Bassläufe. Auf dem rhythmischeren "Scoreched" geht es dann deutlich krachiger zur Sache. Die Melodien sind verschwunden und wurden durch heftiges Dröhnen, Brüllen, Kreischen der Tonerzeuger ersetzt. Auch tritt der Bass deutlich nach vorn. Mit dem ersten Teil wittert man schon, dass da etwas nicht stimmt. Die Stimmung bleibt seltsam, ist noch verhalten. Die Musik läuft seltsam unrund. Und mit dem zweiten Teil drückt sich dann recht lautstark aus, was anfangs nur unterschwellig wahrgenommen wurde. Über die Skip-Funktion rechts unten könnt Ihr hier das komplette Album durchhören:


Ziemlich genau zwei Jahre, nachdem COLD SPRING mit "Book Of Delusions" eine erste Zusammenstellung ausgesuchter und bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich auf Vinyl erhältlicher Werke des US-amerikanischen "Horror Electronics"-Projektes BURIAL HEX einem größeren Publikum zugänglich machte, beglückt man die geneigte Hörerschaft jetzt mit einem nicht minder appetitlichen Nachschlag: "In Psychic Defense" (Besprechung) versammelt zwei 12"- und zwei 7"-Vinylveröffentlichungen sowie einen Compilationbeitrag jenes "chthonic composition cycle" des CLAY RUBY, der wohl kaum noch ausführlich vorgestellt werden muss. Die Entscheidung seitens COLD SPRING, die vorliegende Compilation unter den Titel "In Psychic Defense" zu stellen, erscheint ebenso sinnvoll wie sympathisch. Widmete sich Teil 1 der Reissue-Reihe, "Book Of Delusions", relativ konsequent dem orthodoxeren "Horror Electronics"- bzw. Dark Ambient-Aspekt von BURIAL HEX, so bekommt der Hörer mit Teil 2 nun einen vergleichsweise bunten Liederreigen serviert, der in seiner stilistischen Vielfalt ein ebenso unterhaltsames wie faszinierendes Zeugnis von radikaler Genretranszendenz ablegt. Neben der "Hunger"-12'' und der 7'' "The Tower" findet sich auf der vorliegenden CD übrigens auch noch der fünfte Teil der, bei REUE UM REUE erschienenen, "Bach eingeschaltet"-7"-Reihe, und die Adaptionen, die RUBY hier von J. S. Bachs "Fantasie und Fuge" zum Besten gibt. Zu guter Letzt gibt es mit "A Kiss To Birth The Rotted Sun" noch die Coverversion eines PYRAMIDS-Stückes, oder besser: eine Neubearbeitung musikalischen Materials der PYRAMIDS durch RUBY zu hören. Indem der vorliegende Tonträger also insbesondere die Wandlungsfähigkeit und Vielschichtigkeit von RUBYs Schaffen in den Fokus nimmt, dafür jedoch den, bereits mit "Book Of Delusions" hinreichend ausgeleuchteten, Dark Ambient-Aspekt etwas in den Hintergrund rückt, bildet er das ideale Komplementärstück zu seinem Vorgänger, mit dem zusammen er einen gleichermaßen umfassenden wie pointierten Überblick über ein musikalisches Gesamtwerk ermöglicht. Das Titelstück in voller Länge:


Außerdem gab es im April Kurzbesprechungen der aktuellen Veröffentlichungen von SLEEPMAKESWAVES, TONTTU, INUTILI, ATOM™ and MARC BEHRENS (Angespielt) und ein Kurzinterview mit TE/DIS (Quintessenz).


 
Antje M.M. für nonpop.de


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