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Antje M.M.

Juni 2013@NONPOP

Was in den vergangenen vier Wochen geschah ...


Juni 2013@NONPOP
Kategorie: Spezial
Wörter: 1070
Erstellt: 02.07.2013
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Das Kraut ist wieder da, konnte nie wirklich vollständig mit Stiel und Wurzel herausgerissen werden. Und die Krauts, die mit dieser seltsam sperrigen, eigenwilligen Musik, diese Krautrocker, die gibt es auch noch. Es waren STEPHAN OTTEN und OLIVER KLEMM alias SANKT OTTEN, die sie gefunden und mit einem Scheinwerfer bestrahlt haben. Sie machten sich mit ihnen bekannt und zogen sie aus dem Schatten in ein Studio, ins Rampenlicht zurück. Entstanden ist ein erstklassiges Instrumentalalbum namens "Messias Maschine" (Besprechung). Der erste Titel, "Du hast mich süchtig gemacht", fängt ähnlich wie "Astronomy Dominee" von den frühen PINK FLOYD an, nur setzt das markante Gitarrenriff nicht ein, sondern eine Synthesizerfläche und ein Schlagzeug, eine sphärische Melodie, die von lang gehaltenen Akkordfolgen umrahmt wird. Ein angenehm tragender Einstieg. Danach geht es etwas elektronischer weiter. Die Geschwindigkeit zieht an. Und dann diese abermals sägende Gitarre, die sich tatsächlich bereits nach einmaligem Hören ins Gedächtnis einbrennt. Ein Analogsynthesizer unterstützt. Das klingt ausgesprochen erdig, d.h. spätestens hier wird einem klar, was Krautrock einmal gewesen sein könnte. Doch SANKT OTTEN halten sich daran nicht auf. Sie gehen weiter, über das hinaus, was man sonst sicher als Retro-Krautrock bezeichnet hätte. Nein, auch ein sehr moderner Einschlag ist deutlich vernehmbar. Hier ein Song aus dem Album:



Neben der Beteiligung an NOSTALGIE ETERNELLE war DIETER MAUSON in den 90er Jahren auch mit dem Projekt DELTA-SLEEP-INDUCING PEPTIDE, das er zusammen mit SIEGMAR FRICKE betrieb, aktiv. Der Namensteil 'delta-sleep' weist dabei auf die musikalische Ausrichtung des Projekts hin: die Beschäftigung mit der Phase des Tiefschlafs und des Traums. Mit der bisher ausschließlich virtuellen Veröffentlichung "Narkoklang" (Besprechung) nähert man sich mit sechs instrumentalen Stücken erneut dieser Thematik. Der Sound bewegt sich dabei irgendwo zwischen Electronica und Ambient, wobei hier keine Düsternis regiert, sondern eher meditative, sich entwickelnde elektronische Flächen ausgelegt werden, hier und da auch mit hintergründiger Rhythmik oder mit elektrischem Pulsieren dynamisiert. Die Soundsprache bleibt dabei klar hörbar elektronisch – Samples, organische Klänge oder auch 'dreckige' Sounds sind nicht im Repertoire. Das Album ist als kostenloser Download auf der Labelseite erhältlich. Hier ein eigens für das Album erstellter Kurzclip:



Spätestens mit dem Album "No Holier Temple" bekamen HEXVESSEL größere Aufmerksamkeit und wurden einerseits als "the Black Sabbath of this decade", andererseits als "the rising stars of psychedelic folk in Europe" bezeichnet. Die nun vorliegende EP, "Iron March" (Besprechung). ist im Umfeld von "No Holier Temple" entstanden und wirkt wie eine Fortsetzung, deren Fokus allerdings mehr auf Psychedelic und Rock liegt. Los geht es mit einer wuppenden E-Gitarre und einem Bläser-Ensemble, der traurige, sphärische Männergesang steht eher im Hintergrund. Weitere Instrumente, Streicher, folgen; der Gesang geht über in ein Duett mit Frauenstimme. Ein kleines Epos mit starker 70er-Prog-Anmutung, bedacht und fragil, stets mit apokalyptischer Note, entfaltet sich. So geht es weiter, Geigen und Glockenspiel, A-cappella-Gesang auf, doomigen Gitarren ... Spätestens bei "Don’t Break The Curse" (05), mit Unterstützung durch die kanadische Doom-Metalband BLOOD CEREMONY, muss man an "The Wicker Man" denken: feenhafter Gesang, Flöte und darüber Rezitation, im Verlauf zunehmend spacig, mit Geige und brummender E-Gitarre. In Ergänzung zur Besprechung hier noch ein weiterer, langer Song der EP mit einem wohl 'offiziellen' Video:



Vom Leben, vom Tod, vom König, dem bevorstehenden Krieg, dem Gott des Feuers, dem Mond, vom herannahenden Krieg, aber auch von friedlicher Stille handelt die neuste AUN-Veröffentlichung "Alpha Heaven" (Besprechung), die zu Teilen in je nur einem Take eingespielt und lediglich hier und da mit Stimm-Overdubs versehen, von Schnitten weitgehend frei, eingespielt wurde. MARTIN DUMAIS nutzte dabei ein Instrumentarium, das, so wie diese Musik, zwischen Vergangenheit und Zukunft, Ambient und Drone zu schweben scheint. Es wurden Pianos, Orgeln und Tapes verwendet, aber auch Synthesizer und Sampler. Hinzu kommt noch die Stimme von JULIE LEBLANC. "König", der erste Titel, beginnt mit einer Fläche, wird von dieser und einer brüchigen Gitarre getragen. Dazu wabern dann Töne, Sphärengeräusche. Man kann gar nicht anders, als dabei die Augen zu schließen. Die nächsten Stücke bewirken eine gewisse körperlich gefühlte Losgelöstheit. Es fällt einem dann auch tatsächlich schwer, ist der letzte Ton verklungen, die Augen wieder zu öffnen. Hat man es aber getan, glaubt man kaum, dass das da der Wirklichkeit entspricht. Der reale Himmel, kann leider nie so losgelöst sein. Ein erstes Stück aus dem neuen Album, mit vom Label präsentierten Video:


Groß war die Überraschung, als das deutsche Label PROPHECY für Mai 2013 ein neues Album von CAMERATA MEDIOLANENSE ankündigte, das neben neuem Material auch in einer exklusiven und hochwertigen Edition mit Bildern des Malers SATURNO BUTTÒ erscheinen sollte. Ein großes und ambitioniertes Werk wurde versprochen und nun endlich liegt zumindest schon der musikalische Teil von "Vertute, Honor, Bellezza" (Besprechung) vor. Eröffnet wird das Album mit "Voi Ch'ascoltate" und bereits nach wenigen Sekunden stellt sich das erhabene Gefühl ein, das der Hörer von "Campo Di Marte" kennt: zwischen Klassik und Mysterienspiel bieten CAMERATA MEDIOLANENSE ihr Können in altbewährter Form und Tradition. Zur Mitte der CD wird die Musik zunehmend elektronisch, was man durchaus mit gemischten Gefühlen betrachten kann. Zwar bereichert die Elektronik das Klangspektrum und ist auch eine konsequente Fortsetzung des bereits mit der Mini-CD "Madrigali" beschrittenen Pfades, doch erinnert das Ganze mitunter ein wenig an die tanzbaren Beats von QNTAL zu Frühzeiten.
Mit "Vergina Bella" wartet das Album dann aber mit einem weiteren Glanzlicht auf; dieses Stück ist ohne Frage eine der schönsten Balladen, die CAMERATA jemals aufgenommen haben. Die fragile Instrumentierung mit Harfe und Geige wird von wunderschönem Gesang unterstrichen und auch von keiner Trommel unterbrochen – ein wunderbares Stück Musik! Thematisch sei noch gesagt, das sich "Honore, Vertute, Bellezza" mit dem Werk des italienischen Dichters PETRARCA beschäftigt, einem der großen Geister der europäischen Kulturgeschichte, der zu einer Tradition gehört, der sich auch ELENA PREVIDI und ihre Mitmusiker zugehörig fühlen. Mehr über PETRARCA und SATURNI BUTTÒ, wird ELENA PREVIDI im bald folgenden Interview an dieser Stelle erzählen. Mit der Playlist unten stellt PROPHECY alle Songs auf YOUTUBE vor:



Außerdem sprach Thomas R. mit SUTEKH HEXEN (Interview) und wir blicken auf das WGT zurück (Bericht).

 
Antje M.M. für nonpop.de


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