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Michael We.

Quintessenz: NEST (ASLAK TOLONEN)

Fünf Fragen an ...


Quintessenz: NEST (ASLAK TOLONEN)
Kategorie: Spezial
Wörter: 961
Erstellt: 05.01.2013
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NEST sind für mich etwas Besonderes. Mit wenigen Mitteln gelingt es ASLAK TOLONEN und einigen weiteren Musikern, eine spezielle Atmosphäre zu schaffen, die eindeutig auf weite, dunkle und märchenhafte Wälder verweist, und damit auf die Heimat von NEST, auf Finnland. Basis der akustischen Ambientmusik mit sporadischem Gesang ist die Kantele, ein traditionelles finnisches Saiteninstrument. (Unser Foto ganz unten zeigt eine 15saitige, akustische Kantele.) Bisheriger Höhepunkt war das Album "Trail Of The Unwary" aus dem Jahr 2007.
Gegründet im Sommer 1999, sind NEST zumindest in Skandinavien recht bekannt, was Auftritte mit TENHI oder die Teilnahme an einem SKEPTICISM-Tribute belegen. Mit SYVEN und TODESBONDEN (2008 auf PROPHECY mit einem Doom-orientierten Album) existieren außerdem zwei weitere Projekte des produktiven Musikers und Instrumentenbauers. Über den Ausgangspunkt, über NEST, habe ich mit ASLAK in unsrem Kurzinterview gesprochen.

(Die Fotos zeigen ihn übrigens bei einem der seltenen Liveauftritte, 2003 in Turku / Finnland.)



Hallo ASLAK! Wie auf Eurer Homepage beschrieben, ist die Kantele – ein traditionelles finnisches Saiteninstrument – das zentrale Element von NEST. Kannst Du erklären, was für Dich die Faszination einer Kantele ausmacht, und etwas über ihren Klang und ihre Geschichte sagen?

Mich persönlich fasziniert die Kantele wirklich sehr. Es ist tatsächlich das klassische finnische Saiteninstrument, gehört zur Familie der Schoßharfen und hat Ähnlichkeit mit einem Hackbrett, könnte man sagen. Obwohl es unser Nationalinstrument ist, verwenden es überraschend wenige finnische Musiker. Einige Menschen arbeiten daran, die Kantele wenigstens innerhalb unserer Grenzen bekannter zu machen, und ich hoffe, dass mein bescheidenes Mitwirken auch etwas dazu beitragen kann.

Ich liebe die vielen Möglichkeiten, die eine Kantele bietet. Die akustische Variante macht es einem ganz leicht, einfach mit dem Spielen anzufangen. Ich nehme jede Gelegenheit wahr, sitze in einer Zimmerecke und spiele, bis ich das Zeitgefühl verloren habe. Auf der anderen Seite funktioniert dieses Instrument auch hervorragend mit Verstärkern, Effekten und so weiter. Ich habe viel Arbeit in Versuche investiert, welche Mikrofone und Effekte am besten zu einer Kantele passen, und habe für mich einige sehr gut funktionierende Lösungen entdeckt. Ich spiele heute eigentlich nur noch mit Instrumenten, die ich selbst gemacht habe – zwei akustische und ein elektrisches für das schwere, verzerrte Zeug. Ich habe auch ein paar alltägliche Versionen gebaut, für Freunde und ein paar andere Musiker. Es zahlt sich absolut aus, wenn man in der Lage ist, das Instrument zu bauen, das man auch spielt, und eigentlich ist es auch nur natürlich für einen Musiker, der gerne experimentiert.

Eure inhaltliche Inspiration bezieht Ihr aus alten Volksmärchen und Tierfabeln. Gibt es da spezielle, die ihren Urspung in Finnland haben und die Du uns kurz erläutern kannst? Oder ist das eher global gemeint?

Die Motive von NEST beziehen sich auf Fantasy, Märchen, Tiergeschichten, Geschichten die mit dem Thema 'Jagen' zu tun haben. Wir bilden sie bewusst nicht so detailliert und facettenreich ab, wie sie im Original sind. Wir verwenden sie eben nur als Inspiration, als Basis. Unser erstes und wichtigstes Ziel ist es, die Vorstellungskraft des Hörers anzukurbeln. Wir wollen etwas präsentieren, was unsere Hörer selbst ausschmücken können. Jetzt, wo das einmal klargestellt ist, kann ich ergänzen, dass Finnland eine riesige Sagenwelt und eine verwurzelte Tradition des Geschichtenerzählens hat, was ich wirklich sehr liebe. Oder bleiben noch Wünsche offen, wenn – bezogen auf finnische Traditionen – Mond, Himmel und Erde aus dem zerbrochenen Ei einer Bergente gemacht wurden?

Einige andere finnische Projekte wie TENHI oder HEXVESSEL beziehen sich auch explizit auf Wälder und Bäume Eurer Heimat. Welche Rolle spielen Bäume in Eurer Musik? Nutzt Du die riesigen finnischen Wälder, um inspiriert zu werden?

Ich liebe unsere Wildnis und Natur! Ich verbringe viel Zeit dort, und andersherum trage ich diese Landschaft in meinen Gedanken. Besonders im Sommer mache ich lange Radtouren durch die ländlicheren Gegenden und lebe dann für längere Zeit in einer abgeschiedenen Hütte. Es ist logisch, dass diese Orte Einfluss auf die Motive meiner Musik nehmen, weil sie ein großer Teil von mir sind.

SYVEN ist ein weiteres Projekt von Dir, vielleicht bekannt durch den Beitrag auf dem Sampler "Whom The Moon A Nightsong Sings" (Besprechung). Wie unterscheiden sich NEST und SYVEN?

SYVEN ließe sich als dunklere, schwerere Weiterentwicklung von NEST beschreiben. Während es bei NEST mehr um das Fantastische geht, ist SYVEN viel ursprünglicher, erdiger. Beide Projekte behandeln aber dieselben Themen, die in der Natur versteckten Prüfungen und Perspektiven. Sie nähern sich nur von unterschiedlichen Seiten. Ich liebe eben meine Umgebung, und sie inspiriert mich permanent. Der größte und offensichtlichste Unterschied ist allerdings, dass Vocals bei SYVEN eine viel prominentere Rolle spielen, und es gibt mehr verzerrte Metal-Elemente – dafür habe ich extra eine elektrische Bariton-Kantele gebastelt, die solche Herausforderungen ebenso gut meistert wie eine Gitarre.

Spielst Du auch live? Gerade mit NEST brauchst Du ja nicht viel mehr als eine Kantele und ab und zu eine Stimme, also wäre dieses Projekt doch prädestiniert für kleinere Clubs ...

Wir spielen manchmal zu besonderen Gelegenheiten, und wir entscheiden das von Fall zu Fall. Sowohl mit NEST als auch mit SYVEN vermeide ich alle Kompromisse. Das macht Liveauftritte unglücklicherweise ein bisschen schwierig. Wir haben maßgeschneiderte Instrumente, die nicht viele Leute spielen können. Also hat es sich jedes Mal als fast unmöglich herausgestellt, Musiker aufzutreiben, die uns live unterstützen. Wir haben außerdem nicht so viel Zeit und müssen uns entscheiden, ob wir live spielen oder lieber neue Musik schreiben. Und wir bevorzugen das Schreiben, Komponieren und so weiter. Und es fühlt sich so an, als ob die meisten Menschen uns auch lieber im Studio sehen.

ASLAK, viel Erfolg mit Deinen Projekten und Instrumenten!

Danke für das Interview!


 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» ASLAK TOLONEN
» NEST
» SYVEN


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Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
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