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Michael We.

Quintessenz: SUBLIMINAL

Fünf Fragen an ...


Quintessenz: SUBLIMINAL
Kategorie: Spezial
Wörter: 580
Erstellt: 01.09.2012
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Zu SUBLIMINAL gibt es nun wirklich überhaupt keine Infos. Während der Text über den kürzlich hier vorgestellten Labelkollegen HERZ JÜHNING ein paar Dinge verrät, bleibt für SUBLIMINAL nur der Verweis, dass ALBERT FISCH – ebenfalls ein Pseudonym – die Anonymität geradezu genießt. Und somit – mal abgesehen von der Musik, die auf der brutaleren Seite des Industrial-Spektrums von GALAKTHORRÖ liegt – per se ein perfekter Kandidat für das geheimnisvolle Label aus Braunschweig ist. Fünf Fragen hat uns SUBLIMINAL dennoch beantwortet!

Hallo ALBERT! "... es gibt Leute, die lieben ihr normales Leben. Er ist ein Künstler ohne Ambitionen und stolz darauf." So beschreibt Dich Dein Label GALAKTHORRÖ. Wie muss ich mir das vorstellen – eine gespaltene Persönlichkeit? Tagsüber glücklich am Fließband, und abends zum Austoben im Heimstudio, wobei keine Seite von der anderen zu wissen vorgibt??

Ich habe den Text über mich auf der GALAKTHORRÖ-Website nicht geschrieben, aber ich kann mich erinnern, dass er darauf anspielt, GALAKTHORRÖ kein Portraitfoto von mir gegeben zu haben. Ich möchte unerkannt bleiben und nicht eines Tages am Fließband von meinen Arbeitskollegen auf meine Musik angesprochen werden. "Ich liebe mein normales Leben", und bin nicht darauf angewiesen, meine Fresse abgebildet zu sehen. Insofern bin ich unambitioniert – jegliche Art von Stardom lehne ich ab. Deine Vorstellung ist fast richtig: Der Fließbandarbeiter und seine Freunde am Kiosk wissen nichts von ALBERT FISCH, aber ALBERT FISCH kennt den Fließbandarbeiter und seine Freunde.

Dass es (so gut wie) keine Details über Dich gibt, ist also nicht nur Labelphilosophie, sondern auch Dein persönlicher Wunsch ...

Das Label möchte gern etwas mehr von mir preisgeben, um noch mehr zu erreichen. Je mehr man von sich gibt, desto mehr geben Dir die Menschen. Ich habe aber das Gefühl, mit SUBLIMINAL sehr viel von mir zu veräußern, das muss reichen.

Du verkörperst eine brutalere Variante von Industrial-Musik: Wut, Verzweiflung, Geschrei, Krach ... Was drückst Du mit diesem "dreckigen Sound" (Zitat GALAKTHORRÖ) aus, welche Emotionen sind Dir für Deine Musik wichtig und machen SUBLIMINAL aus?

Wut und Verzweifelung möchte ich nicht ausdrücken. Ich habe so wenig von beidem. Ich sehe mich eher in freudiger Erregung. Ich möchte Unterdrücktes mit SUBLIMINAL ausleben. Ich begebe mich auf eine fantastische Reise durch mein Unterbewusstsein und komme mir so näher. Eine breite Palette an Emotionen wird dabei entfacht – Fantasien nach dem Ablegen moralischer Einschränkung machen davon einen großen Teil aus. Viel Zuneigung, die sich nur theoretisch ausleben lässt, aber gut in Klang kanalisiert werden kann. Dabei trägt mich der Gedanke, dass ich bei den Dingen, die ich in mir entdecke, auf nichts Einzigartiges stoße, sondern einen sehr durchschnittlichen Hintergrund freilege. Ich treffe auf Menschlichkeit.

Wie kam es zu dem Namen? Eigentlich ja ein Paradoxon: Dein Projektname ist in der Psychologie das Wort für Reize, die unterhalb der Wahrnehmungsgrenze liegen. Kann man von Deiner Musik nicht sagen, oder?

Kommt auf die Perspektive an. Ich bilde mir ja ein, auf meine Art das unterschwellige Innere freizugeben, welches üblicherweise unter Konvention versteckt gehalten wird, aber die Triebfeder für die Gestaltung dieser Welt darstellt.

Warum gibt es Dich nicht live?


In Ermangelung an Ideen und unter der Voraussetzung, unerkannt zu bleiben, kann ich mir keinen geglückten Liveauftritt vorstellen. Ich mache ja auch eine so typische Studiomusik, die wahrscheinlich live nicht richtig zu zünden vermag.

ALBERT, vielen Dank für Deine Antworten!



 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Labelseite von SUBLIMINAL

Themenbezogene Artikel:
» Angespielt: 2 neue EPs auf GALAKTHORRÖ!
» SUBLIMINAL: Under Pressure (EP)


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