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Michael We.

Tuba-Groove: KOFELGSCHROA im Interview

Moderne Volksmusik aus Oberammergau


Tuba-Groove: KOFELGSCHROA im Interview
Kategorie: Spezial
Wörter: 416
Erstellt: 03.08.2012
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Die Wäsche trocknet an der Sonne,
die Wäsche trocknet auch am Wind.
Die Wäsche trocknet auch am Li-hicht,
wie schön ist das eigentlich?
(aus "Wäsche")


Ein Lied über Wäsche, die auf der Leine trocknet? Dessen Text aus vier Zeilen besteht, bairisch? Mit Tuba und Akkordeon?!? Ja, gibt es, und ist wirklich toll!! Nachdem seit Jahren jeder musikalische Pups sofort weltweit verfügbar gemacht und gehyped wird, es eigentlich unmöglich ist, noch etwas Neues zu machen, haben KOFELGSCHROA es einfach getan, und zwar ohne viel Aufhebens.

Die vier jungen Bayern aus Oberammergau tragen ihren Hausberg, den Kofel im Namen, singen – natürlich – bairisch, ihre Instrumente sind ganz nah an Volksmusik. Tenorhorn, Helikontuba, Flügelhorn, Gitarre und Akkordeon, dazu der Gesang, oft mehrstimmig, aber auch Sprechen, Erzählen und nur wenig Geschrei ('Gschroa'). Die Punkte, die den Unterschied zu Volksmusik aus- und MARTIN und MICHAEL VON MÜCKE, MAXI PONGRATZ und MATTHIAS MEICHELBÖCK einmalig machen, sind schwer zu definieren, besser zu erfühlen.
Zum einen sind es sicherlich die teils dadaistischen Texte, die vorwiegend Alltagssituationen und -gedanken beschreiben. Es ist das ganz und gar nicht volkstümliche Auftreten, was in Bayern offenbar fast schon genügt, um als 'punkig' zu gelten. Es ist aber noch mehr, was sich in Vokabeln wie 'verschroben' oder 'krautig' äußert, die durch die vorwiegend bayerische Medienlandschaft wandern. (Mit denen übrigens auch gerne die Oberösterreicher von ATTWENGER bezeichnet werden, um einen Vergleich zu setzen.) KOFELGSCHROA verkörpern, oft in Moll-Akkorden, ein äußerst melancholisches Lebensgefühl, eine starke Sehnsucht nach einfachen, irdischen Dingen. Man möchte beim Hören ihres eben erschienenen Debütalbums "Kofelgschroa" nach Bayern aufs Land fahren und der Wäsche beim Trocknen zuschauen!
Auch der Dialekt trägt seinen Teil zu diesem Gefühl bei, ein uriges, knarziges Bairisch, so typisch und stellvertretend wie kaum ein Dialekt für ein Bundesland. Es ist sicher kein Zufall, dass in den vergangenen Jahren zunehmend bayerische Musiker in allen Sparten erfolgreich sind. Als Beispiel seien LABRASSBANDA vom selben Label (TRIKONT) wie KOFELGSCHROA genannt, eine Blasmusik-Boyband, die in ihrer kurzen Geschichte schon mehr als 500 Konzerte feierte und in diesem Jahr die Festivals HURRICANE und SOUTHSIDE bespielte. Auch die Serie "Stimmen Bayerns", eine Anthologie der bayerischen Seele  (und ebenfalls auf TRIKONT erschienen), wird begeistert rezipiert.

Über Bayern, Volksmusik, Dialekt und Trachten habe ich mit MATTHIAS (Tenorhorn) von KOFELGSCHROA gesprochen.

=> Interview




 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Hörbeispiel "Eintagesseminar"
» Hörbeispiel "Oropax"
» Hörbeispiel "Wäsche"
» Fernsehbeitrag im BR


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