Der vergangene Januar dürfte wohl als artikelreichster Monat in die Geschichte von NONPOP eingehen. Einige unserer zahlreichen Themen bieten wir Euch - wie immer am Ende eines Monats - noch einmal im Überblick an.
Einen Vorgriff auf den Februar stellt die Besprechung des neuen SIEBEN-Albums dar, welches Anfang 02/2012 erscheint. MATT HOWDEN stellte unserem Autoren MICHAEL WE. die CD vorab zur Verfügung. Er meint: "Sehr puristisch und deshalb umso packender. Die zwölf Stücke hinterlassen einen fließenden, kraftvollen Eindruck, und das Energieniveau ist sicher eines der höchsten aller SIEBEN-Veröffentlichungen. HOWDEN verströmt große Klarheit, Transparenz im Sinne von ungetrübter Sicht, vor allem auch textlich." Auf der SIEBEN-Homepage finden sich vorab alle Lyrics des Albums. Einen Live-Eindruck des sympathischen Briten (der Filmer stand unmittelbar vor MATT) gibt es hier bei seinem Auftritt am 14.11.2009 auf der Burg Greifenstein ("Floating"):
Unser Autor RICHARD K. hat sich der Kombination zweier wegweisender Bands gewidmet: "Einen echten Klassiker der modernen Musikkultur igrendwo zwischen Metal, Drone und Elektronik, U- und E-Musik lieferten SUNN O))) mit"ØØVOID" ab. Das ursprünglich auf HYDRA HEAD erschienene Album wurde immer wieder neu aufgelegt. Für die 2008 auf dem japanischen Label DAYMARE RECORDINGS Version orderte man NURSE WITH WOUND-Remixe, welche die Originalstücke auf der Bonus-Scheibe "The Iron Soul Of Nothing" ergänzen sollten, in der Hoffnung, STEVEN STAPLETON würde aus den röhrenden Gitarren-Feedback-Schleifen des Originals etwas vollkommen Neues schaffen, was er dann auch tat. Auf der 2011er Veröffentlichung von "The Iron Soul Of Nothing" (=> Besprechung) erinnern eigentlich nur noch die beiden Bearbeitungen von "Ra At Dawn", die nun allerdings in zwei 14minütige Stücke verpackt wurden, an die dröhnenden Gitarrenwälle des "ØØVOID"-Originals. Der Eröffnungstrack "Dysnystaxis (...A Chance Meeting With Somnus)" klingt neu arrangiert und durch Streicher- und Bassgitarrenklängen strukturiert deutlich mehr nach NWW als nach SUNN O))). In "Ash On The Trees (The Sudden Ebb Of A Diatribe)" kämpft die hohe und nasale Stimme des GOATSNAKE-Sängers PETER STAHL gegen schnarrende Tierstimmen aus einem E-Gitarren-Dschungel an, bevor ureigene NWW-Kakophonie, der Klang zerberstenden Glases und Regenmassen jegliche Struktur schlucken und den Hörer ins Nichts stürzen." Einige der Songs des Remix-Albums sind - aus unterschiedlichen Quellen - auf YOUTUBE zu hören, unter anderem "Ra At Dawn":
Unser Elektro-Fachmann TONY F. beobachtete im Januar einige Wiederveröffentlichungen der Italiener von FINAL MUZIK aus den 1980ern, beginnend mit MORTIFICATION TO THE FLESH. Sein Fazit: "Insgesamt hat man es bei "Le Trésor Maudit" mit einem Album zu tun, das durchaus etwas schwierig und hier und da überzogen wirkt und abseits heutiger Hörgewohnheiten liegen dürfte, was zum Beispiel bei Minimal-Elektronik trotz des Alters nicht in dem Maße der Fall ist. Die richtigen Hits fehlen zudem, wobei "Germanica" durchaus ein nicht zu verachtendes Stück ist, das ich mal als Empfehlung zum Reinhören herausnehmen würde. "Germanica" hätte man sich vor zehn bis fünfzehn Jahren auch noch im Untergrund-Club durchaus vorstellen können. Letztlich handelt es sich bei dieser Wiederveröffentlichung aber eher um eine Angelegenheit für Archivare oder für Sucher, die alle Ecken der Subkultur ausgeleuchtet sehen wollen." So klingt das erwähnte "Germanica":
Dass der Münchener HÖRVERLAG vor einiger Zeit damit begonnen hat, die Science-Fiction-Serie "Jonas, Der Letzte Detektiv" erstmals in ihrer Geschichte auf CD zu veröffentlichen, war uns ebenfalls einen Artikel wert (=> Besprechung). Die Folgen 01 bis 04 sind inzwischen erschienen. Am 11. Oktober 1984 strahlte der BR mit "Testmarkt" den ersten Teil der Serie aus. Die Hauptfigur JONAS ist nach eigenem Bekunden der letzte noch existierende Privatdetektiv. Er lebt und arbeitet in Babylon, einer Großstadt in den Vereinigten Staaten von Europa. Gesteuert wird das Leben in dem riesigen Moloch vom überwachenden Staat, der selbst Kunst und Musik nach bürokratischen Regeln verwaltet. Wohnraum wird je nach öffentlicher Bedeutung der Person zugeteilt, so dass JONAS - in einer der untersten Stufen - mit knapp 20 Quadratmetern Wohn- und Arbeitsfläche auskommen darf. Was die Umgebung angeht, muss unweigerlich die Optik des Science Fiction-Klassikers "Blade Runner" herhalten: Babylon ist trostlos, feucht, schmutzig, überbevölkert und korrupt. Alle Episoden sind rund eine Stunde lang, aufgrund der sehr komplexen Geschichten dicht getaktet und in ihrer Mischung aus Endzeitsimmung, schwarzem Humor und Nostalgie durchweg unwiderstehlich.
Den Silvesterabend hat TONY F. in Leipzig bei der "Neofolk Rauhnacht" verbracht. Sein Fazit (=> hier nachzulesen): "Letztendlich hatte man einen abwechslungsreichen und gelungenen Abend verlebt. Schade waren gerade die Probleme beim Headliner, wobei die Zahl der durch die Technik verhunzten Auftritte in diesem Jahr wieder einmal sehr hoch liegen dürfte. Manchmal fragt man sich wirklich, ob das alles so schwer sein kann, zumal im Neofolk- / Industrialbereich zumeist keine hochkompliziert instrumentierten und mitgliederstarken Bands unterwegs sind. Somit war für mich alles in allem der Auftritt von TRIARII letztlich der gelungenste an diesem Abend."
Eher ungewöhnlich war die Idee, aus bestehenden Interviews einen Remix zu basteln. COLUMN ONE geben seit einigen Jahren keine Auskunft mehr, nicht einmal ihre Luxusbox "No One" entlockte dem Künstlerkolektiv frische Antworten. So entstand die Idee, angelehnt an die Cut-up- und Collage-Techniken der 'Band', aus den wenigen bestehenden Interviews - je nach Zählweise zwischen drei und fünf - eines zu bauen. Die fertige Interview-Collage gibt Aufschluss über Themen, Ideen und Arbeitsweisen des Projekts. Originale wurden um überholte Zeitbezüge gekürzt, teilweise gestrafft und zusammengeführt, so dass sich ein (hoffentlich) inhaltlich sinnvolles und stringentes Interview ergibt, ohne natürlich Aussagen und Inhalte zu verfälschen. Alle Fragen und Antworten sind mit Angaben der Originalquelle und einem kurzen Hinweis auf den Bearbeitungsvorgang versehen. Passagen ohne Vermerk wurden unverändert aus der angegebenen Quelle zitiert (=> Interview-Remix). Auf der CO-Homepage findet sich viel feines Material, unter anderem ein Ausschnitt aus der Werbeclip-Collage "Braunserver". Außerdem behandelten wir im Januar: ODA RELICTA, ATZMANN ZOUBAR, [AD]VANCE[D], LOGOSAMPHIA und SOL INVICTUS. Unser Radio spielt seit einigen Wochen einen TREUE UM TREUE / REUE UM REUE-Labelkanal. Es folgen im Februar neben vielen Besprechungen auch Interviews zum Wesen der Drones und mit einer Alpinfolk-Größe.
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