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Michael We.

JOHN CAGE: ASLSP (SABINE LIEBNER)

Wie langsam ist langsam?


JOHN CAGE: ASLSP (SABINE LIEBNER)
Kategorie: Spezial
Wörter: 355
Erstellt: 10.05.2011
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29 Minuten und 14 Sekunden. Das ist nicht die Antwort auf die Frage im Untertitel dieses Artikels; sondern genau so lange dauerte die Uraufführung von "ASLSP" auf einer Orgel im Jahr 1987 in Metz. "ASLSP" ist der Name eines Stückes von JOHN CAGE, wird in der Regel mit 'as slow as possible' übersetzt, also 'so langsam wie möglich'. Kenner des experimentierfreudigen US-Avantgardisten sagen allerdings, dass die Abkürzung in Wahrheit 'as softly, long and slowly as possible' bedeutet und damit ein Zitat aus "Finnegans Wake" von JAMES JOYCE darstellt. So oder so ist "ASLSP" gleichzeitig Titel und einzige Regieanweisung, die CAGE seinem Stück mitgegeben hat. Die Noten haben zwar ihre relativen Längen (Halbe, Viertel), ansonsten fehlen Takte und jegliche Angaben zur Dynamik.
Der 1992 verstorbene CAGE komponierte "ASLSP" 1985 zunächst für Klavier, zwei Jahre später dann in einer Fassung für Orgel (speziell für den deutschen Organisten GERD ZACHER, auf den auch die Zeit bei der Uraufführung zurückgeht). "ASLSP" besteht aus acht verschiedenen Stücken, wovon aber nur sieben vom Interpreten ausgewählt werden. Das achte ist die Wiederholung eines beliebigen bereits gespielten Stückes, somit wird das Werk niemals vollständig aufgeführt. Jedes Stück ist auf dem Papier genau zwei Zeilen lang – oder kurz.
Spätestens mit der Komposition für Orgel machte CAGE es möglich, dass "ASLSP" unendlich langsam gespielt wird, da eine Orgel theoretisch jeden Ton unendlich lange halten kann. Die Initiatoren des berühmten CAGE-Projektes in Halberstadt erkannten dies und lassen die eigens dafür gebaute Orgel seit 2004 Ton um Ton, Jahr um Jahr spielen, bis zum geplanten Finale im Jahr 2639. Die bis dato schnellste Einspielung dauert dagegen nur ganze 16 Minuten.
Die Münchener Pianistin und CAGE-Kennerin SABINE LIEBNER liefert nun eine neue Interpretation (auf NEOS), welche auf stattliche rund 60 Minuten kommt. Trotz der – relativen – Länge der Aufnahme verleiht LIEBNER den kurzen Zweizeilern eine starke Dynamik, bindet und löst die Töne auf organische Art und Weise. Im NONPOP-Interview spricht sie über CAGE und ihre persönliche Wahrnehmung von Langsamkeit.

=> Interview


Artikelfoto: SIGGI MÜLLER


 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» NEOS (das Label von SABINE LIEBNER)
» ASLSP @ Wiki
» Halberstadt-Projekt in der ZEIT

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