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Flammenzauber III

Ein weiterer Bericht


Flammenzauber III
Kategorie: Spezial
Wörter: 2068
Erstellt: 26.03.2003


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Autor: Administrator

Ein persönlicher Konzertbericht zum 3. Flammenzauber-Festival (21./22.03.2003)

Nachdem Ende November des vergangenen Jahres der Termin mit der Burgleitung abgesprochen wurde, begann sozusagen die Arbeit zum dritten Flammenzauber-Festival.
Die Überlegung, diesmal das Publikum entscheiden zu lassen, stellte sich letztlich als eine gute Idee heraus. Mitte Dezember fand sich dann auch der Kreis, von dem der Großteil der Organisation übernommen wurde. Nach dem zweiten Flammenzauber trennten sich die Wege der ursprünglichen Besatzung und neuer Wind machte sich mit Dominik, Axel, Anja, Oliver, den beiden Andreas breit. Frischer Wind und neue Ideen.

Ende Januar das vorläufige Programm: Gae Bolg, Forseti, Neun Welten, Derniere Volonte, A Challenge Of Honour, Seraphim. Leider meldeten sich wenige Tage nach der Bekanntgabe die Antimenschen zu Wort und versuchten mit teilweise argen Bedrohungen dem Festival den Gar aus zu machen. Fehlanzeige. Die Burgverwaltung reagierte vollkommen richtig und informierte sofort die nötigen Behörden. Schlussendlich, als die Drohgebärden anonymer Emailschreiber in persönliche Bedrohungen gegen einzelne Bandmitglieder uferte, schalteten wir die Polizei ein. Welches Recht nehmen sich solch feige Kreaturen heraus, zu urteilen, über Dinge, die sie nicht mal im Ansatz objektiv zu beurteilen fähig sind? Ich für mich fand neuerlich Bestätigung mit was für Typen wir uns da eigentlich rumplagen müssen. Arme Gestalten.

Die Wogen glätteten sich und nach der Absage ACOH’s ließen diese sich doch überreden und wir kündigten sie einfach neuerlich in französischer Schreibweise an. Schien funktioniert zu haben.

Der Festivaltonträger konnte dank eternal-soul, Agalasta und Bucranion problemlos finanziert und produziert werden. Auch die Produktion der Metallbox schritt voran.

Zwischenzeitlich deuteten Derniere Volonte an, eventuell nicht auftreten zu können, da es wohl Probleme gäbe Urlaub zu bekommen. Tribe Of Circle zogen kurz nach der Zusage diese wieder zurück, es wäre logistisch nicht möglich gewesen, ihren Auftritt mit einem anderen, am selben Wochenende stattfindenden, zu kombinieren.
Die Absage von Derniere Volonte allerdings traf mich persönlich nicht unerwartet, indirekt rechnete ich sogar damit, nicht zuletzt nachdem mir eine Email des Herrn Julius weitergeleitet wurde, in der er DV empfahl nicht bei uns und mit „langweiligen deutschen Neofolkbands wie Forseti" zu spielen. Seltsame Labelpolitik.

Das Konzertwochenende rückte näher. Zwischenzeitlich wurden 10.000 Flugzettel im ganzen Land verbreitet, eine Anzeige im Zinnober geschaltet, ja sogar große Magazine wie das Zillo, das spanische Babylone oder die Österreicher Gothic.at umwarben recht exklusiv unsere Veranstaltung. Hierfür nochmals ein großer Dank. Aber natürlich auch den vielen kleinen Ankündigungen auf zahlreichen Netzseiten oder den vielen Menschen, Veranstaltern und Versänden, die unsere Flugzettel verbreiteten.

Die Nacht vor dem Festival konnte ich, im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen, sehr gut schlafen. War ich mir doch diesmal eines sehr guten Gefühls bewusst, nicht zuletzt dank der wirklich wunderbaren Hilfe aller in die Organisation involvierten Beteiligten. Ich bin mir sicher, mit dieser Mannschaft werden auch zukünftige Aktivitäten reife Früchte tragen.

Freitagmittag, 12 Uhr, die Technik kam mit dem LKW nicht durch die Burgeinfahrt und somit musste alles ca. 100 Meter weit zum Konzertsaal gebracht werden.
Aber alle packten kräftig zu und somit war nach, zwar schwerer Arbeit, wenigen Stunden alles vorbereitet.

Es wurde Abend und die Übernachtungsgäste hatten alle ihre Zimmer bezogen, auch die Bandmitglieder waren vollständig, sogar schon erste Teile der am Sonnabend auftretenden Gruppen bezogen ihre Zimmer.

Der maßgeblich von alteuropa.com präsentierte Freitag:

Noch vor Beginn bot sich die Möglichkeit zwei Fotoausstellungen im Separee, welche unter den Mottos „Dark Skin" und „Industrie-Fotografie" liefen, zu besuchen. Zusätzlich lief die experimentelle Videoinstallation „Neuer Raum".

Der Vorraum zum Konzertsaal füllte sich und etliche Waren wechselten an den Verkaufsständen von Hörsturz, eternal-soul und Torpor die Besitzer. Gegen 19.30 Uhr wurde der Einlass zum Konzertsaal geöffnet. Es mag vereinzelte Beschwerden bezüglich der Strenge der am Einlass durchgeführten Kontrollen gegeben haben, ich gebe hierbei aber nur zu bedenken, dass diese Kontrollen im Interesse der Sicherheit aller waren.

Was für uns besonders wichtig erschien, war die Möglichkeit begabten Nachwuchskünstlern ein Podium zu bieten und dies nutzte die noch weitestgehend unbekannte Formation SERAPHIM aus Gera auch gekonnt aus und schaffte es dem interessierten Teil des Publikums einen guten Einblick in die musikalischen Gefilden ihres Schaffens zu bieten. Hierbei soll besonders die Videoinstallation erwähnt werden, die, wenn sie noch besser auf die Musik abgestimmt wird, wirklich zu begeistern weiß. Ein durchweg gelungener Auftritt und mit Sicherheit wird man zukünftig noch einiges von dieser Gruppe zu erwarten haben. Die limitierte CD-Box jedenfalls war nach dem Konzert völlig ausverkauft.

WAPPENBUND betraten die Bühne, dem Martialindustrial verschrieben, war ich, der ich mich mehr den traditionellen Musikkünsten zugeneigt fühle, besonders gespannt, wie mein Urteil ausfallen würde.
Heroischer und wahrhaftig martialischer Dat-Klang, unterstützt von einem Live-Trommler, untermalt von entsprechenden, teilweise einschlägigen, Hintergrundbildern erzeugten eine bedrohliche, aktuell nachdenkliche und je nach Lied von ängstlich bis kampfestrunkene Atmosphäre. Ein eindringlicher Sprechgesang, ja teilweise Geschreie, ließen die Gedanken von Preußens Gloria, über die Faszination der Massen, bis hin zur aktuellen kriegstrunkenen Entwicklung schweifen. Ein gelungener Auftritt, der seine Gipfelung in einer symbolischen Tonträgervernichtung fand. Am Schluss fielen ca. 20 Schallplatten auf die Bühne und wurden von einem im Takt der Musik zuschlagenden Hammer unschädlich gemacht. Aktionskunst mit viel Raum für Interpretationen.

Es folgte der mit Sicherheit umstrittenste Auftritt dieses Flammenzaubers – A CHALLENGE OF HONOUR. Diese allerdings stellen noch bevor der erste Trommelschlag ertönte klar „wir sind keine holländische Naziband, unser Thema ist heute Frankreich und nicht das dritte Reich".
Bringt man normalerweise Peter S. mit diesem Projekt in Verbindung, vertraten gleich 4 Musiker, vornehmlich an der Trommel, die Ehre dieses Projektes auf der Bühne.
Insgesamt ebenfalls ein gelungener Auftritt. Jedoch hat Dominik nicht ganz Unrecht, wenn er die einzig in Frage kommende Band als realsatirisch umschreibt. Manches wirkte auf der Bühne einfach nicht so, wie es wohl gemeint war. Deutlich dann das Statement am Ende „Wir sind gegen Krieg und Völkermord". Das Publikum forderte zwei Zugaben.

Die anschließende Tanznacht fand ihren Quell dank der musikalischen Präsentation der Plattenleger Dominik in Kollaboration mit der :Schmerzfrequenz:

3 Uhr allerdings unterbrach die Musik, die Belegschaft drängte zum Ende. Leider.

Nach einer viel zu kurzen Nacht, und mit Sicherheit auch zu viel des köstlichen Weines, quälte der Morgen und die neuen Pflichten den müden Leib aus den Federn. Vorm Frühstück lockten die Sonnenstrahlen zum Lauf um das Burgareal. Eine gute Entscheidung, ein harter Tag stand bevor und nach der kalten Dusche warteten zahlreiche Aufgaben.

Alle Gruppen waren vollzählig und Gae Bolg begannen nach dem Mittag mit Proben. Viele Konzertbesucher zog es derweil auf das nahe gelegene Kyffhäuser Denkmal, das Panoramamuseum oder weitere Sehenswürdigkeiten dieser kulturell hochschwangeren Gegend.

Gae Bolg’s Tonprobe überschritt die veranschlagten 3 Stunden weit und ein nervöser Herr Ritter, kreidebleich wie vor jedem Auftritt, zog seine Runden. Die Tonprobe Gae Bolg’s aber vermochte schon viel dessen zu versprechen, was uns spät am Abend noch erwarten würde. Forseti und anschließend Neun Welten stimmten den Tontechniker auf eine lange Nacht ein.

Sonnabend

Noch während der Tonprobe rief das Gesinde in den Rittersaal zum Schmaus an die fürstlich gedeckte Tafel. Zu mittelalterlichen Klängen schmeckten gebackene Forelle, knusprige Hähnchen, Gebratenes und sonstige kulinarische Köstlichkeiten besonders gut.

Im Separee präsentierte unterdessen die Fotografin Cesada ihre Ausstellung unter dem Motto „Burgen in Thüringen". Besondere Mühe machte sie sich hierbei mit der Gestaltung ihrer Ausstellung. Zusätzlich lief eine Videoinstallation mit dem Konzertvideo Flammenzauber II von Ralph Wildgrube. Die Ausstellung von Markus Wolff konnte leider nicht wie geplant stattfinden, da die Werke nicht rechtzeitig auf dem Postweg eingetroffen sind (USA).

Der Konzertraum öffnete sich und mehr um mehr Besucher strömten in den alten Marstall. Nicht aber ohne zuvor ihre CD, so sie den Vortag schon anwesend waren, in Empfang zu nehmen. Vor Beginn des Konzertes konnten allerlei Waren an den Ständen wie Eis&Licht, Yggdrasil, Torpor, eternal-soul, Cynfeirdd oder des Ostara Versandes erworben werden.
Zwischenzeitlich entfesselten DJ Cato und Patrick ein ansprechendes Musikprogramm von der Konserve.

21.20 Uhr, NEUN WELTEN, ein junges Projekt mit begabten jungen Musikern aus Sachsen und Sachsen Anhalt, eröffneten als die Nachwuchsgruppe des zweiten Konzertabends das Programm. Ihr erster Auftritt wenige Monate zuvor litt leider unter massiven Problemen mit der Tontechnik und somit war es ihnen damals nicht gänzlich möglich ihr musikalisches Potential in voller Blüte zu präsentieren.
Ob wohl NEUN WELTEN erst ihren zweiten Auftritt absolvierten und noch kein Tonträger von ihnen erhältlich ist, vermochten sie mit nahezu jedem Lied Begeisterung beim interessierten Teil des Publikums zu wecken. Am Schluß wurde sogar noch unter lautem Beifall eine Zugabe gefordert, die, so war offensichtlich erkennbar, die Musiker völlig unvorbereitet traf. Aber auch diese vermochten sie mit ihrer unbestrittenen Spielkunst souverän zu meistern und auch hier wird sicherlich in Zukunft noch einiges folgen. Diese Gruppe sollte man sich merken.

Es folgten FORSETI, die spätestens seit ihrer letzten Veröffentlichung „Windzeit" in allen Ohren sind. Die ca. 400 anwesenden Gäste drängten nun mehr in Richtung Bühne und gewohnt professionell trugen Musiker, auch diesmal wieder neue Gesichter dabei, ihr Programm vor. Ein Schnitt ihres bisherigen musikalischen Schaffens wurde vorgetragen. Jedes Wort wäre nur Umsalbung dessen, was auch an diesem Abend wohl jedem klar gewesen sein müsste, FORSETI machten abermals deutlich, dass sie zu den Größen des Genres zählen. Ein Zwischenruf aus dem Publikum, etwas zur aktuellen Lage im Irak zu sagen, wurde von Andreas Ritter schlagkräftig mit „Du hast doch schon genug gesagt" quittiert. Gleich drei Zugaben bedurfte es, bevor das Publikum die Musiker ziehen ließ. Das letzte Lied war ein Cover von Sonne Hagal, welches entsprechend auch von Olli vorgetragen wurde.

Die Spannung stieg, über eine halbe Stunde verging, als endlich GAE BOLG durch das Eingangsgewölbe erschienen. Ein bedrohlich wirkender Zug vermummter Gestalten in schwarzen Roben, die zwar den Kitteln des Kuk Klux Clans ähnlich sahen, wohl aber eher Henker des Mittelalters darstellen sollten. Vornweg Eric, in ein Predigergewand gekleidet.
Auch wenn Tony Wakefort leider nicht mit dabei war, er saß schlicht nicht im Zug, bereicherte Karl Blake, der schon vielfach in anderen namhaften Bands mitspielte, am Bass den Auftritt. Weitere Unterstützung gaben Musiker von Hekate und Pilori.
So standen zeitweise bis zu 15 Musiker auf der Bühne.
Wer die Musik GAE BOLG’s kennt, der wird um das Können aller Musiker wissen.
Geige, Gitarre, Trompete, French Horn, Trommeln, Kesselpauken, Flöte etc. und eine klassisch ausgebildete Stimme des Sängers harmonierten grandios miteinander.
Es wurden zu Anfang überwiegend Stücke ihrer aktuellen CD präsentiert. Die Stimmung steigerte sich von Lied zu Lied und schlussendlich mischte sich ein einziges Raunen und Gejubel, Gepfeife und Getanze in den musikalischen Sturm, den GAE BOLG mit ihrem Auftritt zu entfesseln wussten. Manch einer schien völlig entseelt und trieb förmlich im Strom des wilden Trommelfeuers, fern dessen, was vor der Burg, am nächsten Tag oder sonst wie drückend und als Alltag bezeichnet warten könnte. Ein durchweg grandioser Auftritt!

Im Anschluss übernahmen wieder Patrick und Cato das Mischpult und boten eine Fortsetzung ihrer extravaganten Tanznacht. Eben mal nicht nur DIJ am Stück.

Ich persönlich ziehe eine durchweg positive Resonanz bezüglich des Festivals. Es verlief alles weitestgehend nach Plan und bis auf einige kleine Problemchen, die es wohl immer geben wird, konnten wir unsere Vorstellungen verwirklichen und das Flammenzauber 3 wurde wirklich zu dem, was wir wollten, ein Festival, welches von den Besuchern, für die Besucher organisiert wurde.
Ich hoffe das wurde auch so empfunden. Für Fragen, Anregungen, Kritiken oder sonstigen Schriftwechsel freue ich mich natürlich jederzeit!( Christian@Lichttaufe.de ).

An dieser Stelle möchte ich all jene grüßen und mich bedanken, ohne deren Hilfe das alles nicht möglich gewesen wäre.

Die Menschen, deren Hilfe unentbehrlich war
Axel & Anja
Dominik
Andreas M.
Oliver
Andreas R.
Susa
Steffi
Isabell

Den Musikgruppen
Seraphim
Neun Welten
Wappenbund
A Challenge Of Honour
Forseti
Gae Bolg

Den weiteren Künstlern
Schmerzfrequenz
Patrick
Dominik
Sabine
Stef
Jochen

Für die Produktion des Tonträgers
eternal-soul
Agalasta
Bucranion
Renovatio

Die Tontechnik
Orange Tontechnik


Den Unterstützern
alt europa
Eis & Licht
Ironflame
Ostara Versand
Infrarot
Torpor Records
Zinnober

Der Sicherheit
Den 5 gutgelaunten Sportskollegen

Und natürlich gilt auch den Besitzern der Burg für die abermals vertrauensvolle Zusammenarbeit Dank. Ebenso möchte ich mich in unser aller Namen bei den Polizeibeamten bedanken, die mit ihrer Präsenz die örtliche Absicherung des Festivals gewährten.

Schlußendlich Dank auch an alle Besucher, ohne deren Engagement und Anteilnahme es kein solches Konzert gäbe.


 
Archivar für nonpop.de



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