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awk

VESSEL: Queen Of Golden Dogs

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VESSEL: Queen Of Golden Dogs
Genre: Avantgarde
Verlag: Tri-Angle...
Medium: Vinyl-LP + Download
Preis: ~18,00 €
Kaufen bei: Labelshop


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Das dritte Album des SEBASTIAN GAINSBOROUGH alias VESSEL schlägt als eines, das so ziemlich alles beinhaltet, was es an Unvereinbarem so gibt, auf die Ohren - und zwar in einer wundersam stimmigen Art und Weise. Stünde für eine Einschätzung dieses Albums nur die Zusammensetzung der verwendeten Stilmittel Pate, müsste es heißen, dass da alles durcheinander geht. Da hören wir Kammermusik, die direkt aus dem Barock in die Jetztzeit gespielt wird, da gibt es Anleihen aus der Neo- beziehungsweise Modernklassik, einen Synthesizer, der aus den 90ern stammen dürfte - geht man von dessen Klangfarbe aus; und nicht zuletzt Beats, die wegen ihrer übersteuert wirkenden Brachialgewalt gut und gerne von MUSLIMGAUZE stammen könnten. Leises mischt sich mit Lautem, Schnelles mit Langsamem, heftig Ausladendes mit Minimalem. Alles kreuz und quer. Und doch schafft es VESSEL, das Ganze aufeinander so abzustimmen, dass es ineinanderpasst.

Ich könnte jetzt natürlich anmerken, dass es leider immer nur die Lauten und Überdrehten sind, denen die mediale Aufmerksamkeit zukommt. Und in gewisser Weise stimmt das hier auch - gerade wenn man sich eines der offiziellen Videos anschaut, in dem neben der hektisch knallenden Rhythmik auch noch leicht bekleidete Models wie Echsen im Wald und auf Klippen rumkriechen. Je verrückter das Ganze, desto besser scheint es beim geneigten Publikum anzukommen. Allerdings muss da dann aber auch angemerkt werden, dass es insgesamt doch meisterhaft zu nennen ist, wie mit den Stilmitteln und deren Wechsel, der sich manchmal auch innerhalb eines Titels vollzieht, umgegangen wird. Und mit wie viel Fingerspitzengefühl die Titel in ihrer ganzen Verwirrtheit angeordnet wurden, auf dass da ein rundum gelungenes Album im Raum steht ... Nun, der Mensch ist für seine Ambivalenz wohlbekannt. Egal in welchen Ecken des Raumes man aber steht, es kann nur festgestellt werden, dass dieses Album ein Hinhörer ist.

Betrachtet man dann noch das Cover, so entdeckt man schnell, dass da ein geöffneter Brustkorb verschobene Säulenhallen darstellt, aus denen ein Ariadnefaden in den Händen einer sitzenden Frau zu einem Wollknäuel wird. Zwei Vögel verlassen zudem den geöffneten Brustkorb. Das Bild scheint eine Kreuzung aus Symbolismus und Surrealismus zu sein. Dazu passt, dass ausnahmslos alle Töne wie Assoziationen durch den Raum schweben.

Über die Entstehung sagt GAINSBOROUGH, dass das Schreiben der Titel durch das Schreiben selbst beeinflusst wurde - als hätte es da schon die Titel gegeben und diese hätten dann auf ihn einen derart starken Einfluss ausgeübt, dass er nicht anders hat können, als sie genau so zu schreiben. Kein Wunder, dass im Pressetext zum Album FERNANDO PESSOA zitiert wird - ist diese Musik doch auch eine auf sich selbst zurückverweisende, eine für manche möglicherweise existentielle Erfahrung; mit allem, was dazugehört ...

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» VESSEL auf Bandcamp
» Label-Seite

Themenbezogene Artikel:
» HEXVESSEL: Iron March (EP)


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Zusammenfassung
Leises mischt sich mit Lautem, Schnelles mit Langsamem, heftig Ausladenes mit Minimalem. Alles kreuz und quer. Und doch schafft es VESSEL, das Ganze aufeinander so abzustimmen, dass es ineinanderpasst - ein Hinhörer!

Inhalt
1. Fantasma (For Jasmine) 04:03
2. Good Animal (For Hannah) 02:15
3. Argo (For Maggie) 05:09
4. Zahir (For Eleanor) 04:33
5. Arcanum (For Christalla) 02:58
6. Glory Glory (For Tippi) 04:09
7. Torno-Me Eles E Nau-E (For Remedios) 05:34
8. Paplu (Love That Moves the Sun) 09:44
9. Sand Tar Man Star (For Aurellia) 05:27
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