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Michael We.

NOVEMBER NÖVELET: Sacred

"Slavery And Pain I Sing" (aus "Death Singer")


NOVEMBER NÖVELET: Sacred
Genre: Minimal
Verlag: Galakthorrö
Vertrieb: Galakthorrö
Erscheinungsdatum:
August 2008
Medium: Vinyl 7''
Preis: ~8,00 €
Kaufen bei: Galakthorrö


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Diese Besprechung wird eine kurze. Es bleibt nicht viel festzustellen außer der Tatsache, dass sich auf "Sacred" vier wunderbare Songs befinden, die alle Erwartungen an NOVEMBER NÖVELET erfüllen. Keine übrig gebliebenen Brosamen aus der "Magic"-Produktion, sondern gleichwertige Stücke, die an das genau vor einem Jahr erschienene und bislang beste NÖVELET-Album anknüpfen. (Eine "Magic"-Besprechung mit ein paar Worten zum Projekt gibt es hier.) Wir atmen wieder eine kühle, geisterhafte und morbide Atmosphäre, die sich in einem Kessel aus analogen, elektronischen Sounds zusammenbraut. Auch textlich geht es um dieselben Themen, was Betitelungen wie "Death Singer" oder "We Fade Away" schon andeuten.

Mit den ersten Takten der EP ("Death Singer") sind die wohlbekannten 'spooky' Geräusche da: leise Synthieflächen, ein Pfeifen und Heulen. Der Rhythmus pocht dazu wie ein dezent aufgeregter Herzschlag. Und dann... flüstert sie zu uns, die Stimme von Frau ARAFNA. Ruhig, fast stoisch unbewegt, und gleichzeitig berührend und schneidend bis ins Mark. Ein Dahinsinken bei vollem Bewusstsein in einen Sarg, der sich als so unbequem gar nicht entpuppt. NOVEMBER NÖVELET haben erneut den gepflegten Untergang perfektioniert, ihr 'Angst-Pop' ist durchscheinend und löst sich beim Hören wie Spinnweben jedes Mal fast von selbst auf. "We Fade Away", der zweite Track auf der A-Seite, ist der kleine Bruder von "Magic", dem Titelhit des letzten Albums. Einmal angekurbelt, tackert der Grabesrhythmus stets angenehm unter Tanzflächenniveau. FRAU ARAFNA gleitet dazu durch die Nacht, transparent und endgültig ausgeblendet, bevor es hell wird.
Auch "Sacred Man" (Track 3) hat einen vorantreibenden, kühlen Rhytmus, der immerzu an eine Fahrt – oder besser: eine Hatz durch die Nacht erinnert, im Genick stets diese Gänsehaut einer Frauenstimme. (Vielleicht lässt sich DAVID LYNCH, wenn er wieder mal eine nächtliche Highway-Fahrt untermalen muss, davon überzeugen, RAMMSTEIN gegen NOVEMBER NÖVELET einzutauschen.) "You Ask Me" ist schließlich ein passendes Ende. Fast barock führt ein verstaubtes, weinendes Elektro-Cembalo zur Beerdigung, immer wieder mit Trauerpausen. Das zerrende Echo der Stimme erinnert hier beinahe an das Mutterprojekt HAUS ARAFNA.

Natürlich ein Muss für alle Angst-Pop-, GALAKTHORRÖ- etc. etc. Freunde, zumal die NÖVELETs sparsam mit Veröffentlichungen umgehen, und es bis zum nächsten Album wieder das eine oder andere Jahr dauern könnte. Wie immer bei dem kleinen Braunschweiger Label sind das Vinyl und seine Verpackung eine Freude fürs Auge und limitiert, hier auf 806 Stück.

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» NOVEMBER NÖVELET @ myspace
» HAUS ARAFNA @ myspace

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» NOVEMBER NÖVELET: Heart Of Stone (EP)

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Kommentare
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Kleiner Fehler in der Technik
funkinspektor (05-09-2008, 10:54)
Der Artikel an sich war super. Ich habe nur bei der Weiterleitung zur Amazon etc. gemerkt, dass die Sonderzeichen nicht richtig übergeben werden. Amazon suchte also nach 'November Növelet' und fand so natürlich nichts.
Ansonsten imemr schön weiter so! :-)

Zusammenfassung
Vier neue Stücke der Angst-Popper auf Vinyl, die das hohe Niveau des Vorgängers "Magic" problemlos halten. Kühl und morbide wie das Dahinsinken in einen gar nicht unbequemen Sarg. Für die meiste Gänsehaut sorgt wieder die stoische Flüsterstimme von Frau ARAFNA. Elegant.

Inhalt
A1 Death Singer
A2 We Fade Away
B1 Sacred Man
B2 You Ask Me

Cover mit allen Texten, limitiert auf 806 Stück
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