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Roy L.

Larsen :: HMKE

Mysteriöses von Norwegern und Buchstabensuppe


Larsen :: HMKE
Genre: Experimental
Verlag: Important...
Vertrieb: Important...
Erscheinungsdatum:
Oktober 2005
Medium: CD
Preis: ~0,00 €
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Unter Turinern wird wahrscheinlich gern mal in der Buchstabensuppe gefischt. So seltsam schlicht auf den ersten Blick - ...und rätselhaft verschleiert auf den zweiten -, wie einem die Musik von LARSEN über den Weg läuft, so kryptisch gibt sich auch der Titel der neuen EP "HMKE", die vierfache Buchstabensuppenfangquote auf dem Silberling repräsentierend.
Der vielbeschäftigte Fabrizio Modonese Palumbo hat sich in den letzten Jahren mit seinen diversen Projekten und musikalischen Initiativen ganz und gar nicht unbeachtet unters intellektuelle Subkulturvolk gemischt. Mit seiner Band LARSEN gelang ihm dazu etwas besonderes: die immer wieder durchscheinenden urbanfolkloristischen wie klassischen Einflüsse schlugen eine noch nie so präsent gewesene Brücke zwischen einer kühlen avantgardistischen Architektur und den vögelzwitschernden Wildgärten der Postromantik, über die PREcordings, BACKWORLD bzw. ANTONY AND THE JOHNSONS Mitglieder und nicht zuletzt Matt Howden bereits emsig lustwandelten. Und das ist längst noch nicht alles, LARSEN spielen außerdem ihren ganz eigenen, richtig guten Sound, der einem harmonischer nicht in den Ohren erklingen könnte. Dieser wird auf "HMKE" allerdings nur zur Hälfte geliefert, denn zu den zwei neuen Stücken gesellen sich auch zwei norwegische Remixe, die aber ebenfalls bisher unveröffentlichtes Material verarbeiten.
Die beiden Nordlichter sind keine Unbekannten, gerade Helge Sten ist ja so ein Name, der seit einigen Jahren, mal in Verbindung mit SUPERSILENT, mal unter dem Projektnamen DEATHPROD durch alle Musikmagazine geistert. Für LARSEN hat er mit seinem kurzen, minimalistisch brodelnden Ambientmix einen netten Einstieg in die EP bereitgestellt, viel mehr aber auch nicht. Benny Braaten, der mit seinem Galaktikaschiffchen dem kreativen ORIGAMI Kollektivhafen entstammt, hat es besser gemacht. Bei ihm schwingt auch noch ein leiser Hauch LARSEN mit. Er lässt ihn sanft über den düsteren Teich schweben, das Cello von BACKWORLDs johnsons.com/orchestra/juliakent.html">Julia Kent umkreist ihn schwermütig. Dann bricht das knisternde, raschelnde, rauschende Noiseunwetter herein und man bekommt ganz plötzlich Lust auf mehr ORIGAMI GALAKTIKA. Nicht übel, LARSEN sollten sich diesen Herren schon mal für ihre Gästeliste auf dem nächsten Album vormerken.
Gewohnt sauber und mit geometrischer Harmonie produziert, ziehen "M" und "K" den Hörer in den eigenartigen, vielleicht auch etwas mysteriösen LARSEN Bann. Die prickelnde und aufwühlende Elektronik mag einen anfangs verspielteren Eindruck machen, fängt sich jedoch bald wieder in den fließenden, ja fast sogar aerodynamischen Strukturen. Hier löst sich die relative Bewegung der immer ganz sacht angespielten Gitarre und des zerbrechlich vorsichtigen Glockenspiels in ätherische Gefilde auf. Und darüber legt sich dann dieses herrlich breitwandige, nach rustikal deplazierter Großstadtluft duftende Akkordeon, das mich wieder und immer wieder ins Schwelgen bringt. Noch einmal streicht Julia Kent ihre cognactaumelschweren Cellomelodiebögen zwischenrein und die LARSEN Welt ist in paradiesisch-düsterer Ordnung. Na, wem da das Warten auf das nächstjährig erscheinende Album "SeieS" nicht versüßt und verzuckert wird...


 
Roy L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Larsen
» Important Records

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Zusammenfassung
Ein dunkelschwarzer Appetitshappen vor dem neuen Album. Wo LARSEN draufsteht, ist auch LARSEN drin, und nicht etwa Buchstabensuppe... inkl. zwei Remixe von DEATHPROD und ORIGAMI GALAKTIKA.

Inhalt
H (Deathprod Remix)
M
K
E (Origami Galaktika Remix)

21min

imprec072, 5" CD - EP in Sleevecard + Inlay
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