Eis&Licht eröffnet mit der vorliegenden "Idafeld"-CD von VOXUS IMP. eine neue Dokumenten-Serie, die vergriffenes Material, das ursprünglich auf Vinyl oder Tape erschienen ist, wieder zugänglich macht. Das alte Material von VOXUS IMP. wurde in diesem Zuge nochmals klanglich überarbeitet und um einen Bonustrack ergänzt. VOXUS IMP. ist ein Projekt, das in der Vergangenheit einige teilweise musikalisch recht unterschiedliche Samplerbeiträge, 7"es, sowie die "Runen" und die "Idafeld" LP veröffentlicht hat. Um sich der Musik dieses Albums zu nähern, sollte man zunächst beim thematischen Hintergrund aufsetzen, der sich auf die ältere Edda bezieht. Das Idafeld ist nach der Weissagung der Seherin der Ort, wo sich die verbliebenen Asen nach dem Ragnarök treffen und der alten Zeiten gedenken. Das Idafeld ist somit ein Symbol für den Scheitelpunkt zwischen Weltenende und Neubeginn. Die Musik hat einen stark rituellen Charakter, ist grundsätzlich elektronischer Natur, eher ruhig und atmosphärisch denn rhythmisch und hat nur ab und an wirklichen Song-Charakter. Ergänzend zur Elektronik werden jedoch auch orchestrale und/oder interessante organisch-atmosphärische Samples (Wind, Geheul etc.), Trommeln und zumeist eher repetitiv eingesetzte Vocals verwendet. Die Musik wirkt aber niemals vollgestellt sondern weist angenehme weitläufige Klangräume auf. Einzelne Stücke hervorzuheben halte ich für wenig sinnvoll, da man das Album sicherlich als Einheit sehen muss und auch optimalerweise so hören sollte. Dennoch sind mit "Opfergang" und vor allem mit "Heill Dagr" zwei veritable Hits auf dem Album. Vergleiche zu anderen Bands fallen mir schwer, wobei gerade bei den letzten beiden genannten Stücken vielleicht ein entfernter Vergleich zur "Lord of ages"-Phase von Blood Axis gestattet sein darf. Der Bonustrack "Donarsdagr" ist eine Neuaufnahme mit der Unterstützung von unter anderem Henryk Vogel (Darkwood) des bereits von der Riefenstahl-Compilation bekannten Stücks. Aufgrund des Einsatzes von Bass und Schlagzeug klingt dieses Stück organischer als die anderen Stücke und von der Klangqualität natürlich zeitgemäßer. Wenn man sich auf das Material einläßt, sind Schwachpunkte eigentlich nicht auszumachen, die Bläser bei "Bloataar" klingen mir dann aber doch zu sehr nach Keyboard um wirklich begeistern zu können und der Effekt auf der Stimme bei diesem Stück ist der Atmosphäre etwas abträglich. Insgesamt handelt es sich bei "Idafeld" aber um eine sehr interessante Wiederveröffentlichung, in deren Klangbild es jedesmal wieder einiges zu entdecken gibt und die musikalisch durchaus eigenständig ist. Das Artwork im aufklappbaren Digipac ist zudem sehr stimmig ausgefallen.
Tony F. für nonpop.de
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Zusammenfassung
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Inhalt
Opfergang
Speermerkung Idafeld Uruz Sonnwend Berserkergesang Bloataar Heil Dagr Donarsdagr Werbung |