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Roy L.

The Green Man :: Irem

Lovecraft und Arabische Nächte


The Green Man :: Irem
Genre: Neofolk
Verlag: HauRuck!...
Vertrieb: HauRuck!...
Erscheinungsdatum:
Mai 2005
Medium: Vinyl 10''
Preis: ~12,00 €
Kaufen bei: HR!S.P.Q.R....


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Irem, so heißt es, sei eine geheime, versunkene Stadt auf der arabischen Halbinsel, errichtet vom Stamm der Ad vor mehr als 4000 Jahren, ward sie von Allah, der Sündhaftigkeit ihrer Einwohner wegen, zerstört. Eine Art Sodom und Gomorrha also. Die persische Literatur, "Arabische Nächte", der Koran berichten von "Irem al Imad", dem "Irem der Säulen", dessen Ruinen unter dem Sand der Rub' al-Khali begraben liegen. Es sei mehr als eine nur physisch wahrnehmbare Stadt, ihre verborgene Erscheinung lasse Annäherungen an spirituelle Initiationen vermuten. Auch H.P. Lovecraft bediente sich bei seinen Nekronomikon Allegorien und Anspielungen dem Mysterium dieses nie gefundenen Ortes.
Die italienischen Newcomer THE GREEN MAN haben sich all diesen Schriften, so will es mir scheinen, sehr gründlich und konstruktiv angenommen. Ihre eigenen Texte sind inspiriert vom geistigen und religiösen Mirakel, das sich um Irem in kabbalistischen Formeln rankt.
Musikalisch kehrt man dafür mitunter zu den Anfängen der Neofolkkultur zurück. Düstere Sphären und kraftvolle Perkussionen, gesprochene Texte, die mehr oder weniger kurze Erzählungen sind und im Hintergrund von Akustikgitarre begleitet werden, ja, es sieht ganz so aus, als nehme man sich die Kornjahre (vgl. THE CORN YEARS) von Douglas und Anhang zum Vorbild. Der Sprechgesang ist dabei redlich um britischen Akzent bemüht und dies nicht mal erfolglos, so erinnern "Baptism By Sea" und das Titelstück "Irem" nicht wenig an COIL's Klassiker "The Golden Section".
Aber es wäre falsch und ungerecht, THE GREEN MAN in die bekanntlich dunkle Ecke der World Serpent - Epigonen zu drängen. Gemäß der Thematik dieser Platte, finden sich auf IREM vielfältige orientalische Einflüsse, Flöten und verschiedene Perkussionsinstrumente, die im Zusammenhang mit den bereits genannten Referenzen aufregend und tatsächlich frisch wirken und der Musik einen antiken, östlichen Anstrich verleihen. Wer kann sich noch an "La Corte" von ARGINE's Debütalbum entsinnen? Gar nicht so weit davon entfernt ist namentlich das Instrumental "Amanita Muscaria", das wie ein ritueller arabischer Tanz anmutet.
Mit drei neu abgemischten Stücken und einer (subtil) alternativen Version, ursprünglich allesamt von dem selbstproduzierten Silberling FROM IREM TO SUMMERISLE stammend, präsentieren sich THE GREEN MAN zum ersten mal mit einer offiziellen Veröffentlichung. Besitzer des angesprochenen Demos werden über das Ausbleiben neuen Materials sicher nicht erfreut sein, es sei daher nur den Vinylliebhabern unter diesen zum Kauf geraten. Für alle anderen und vor allem für eingefleischte Neofolker lohnt sich die Platte allemal. Allerdings vermisse ich ein wenig so dieses typisch italienische Moment, das eine HR!S.P.Q.R. Veröffentlichung normalerweise ausmacht. Vielleicht aber ist dies auch gar nicht so sehr vonnöten, um sich auf THE GREEN MAN einlassen zu können.


 
Roy L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» The Green Man
» HauRuck! S.P.Q.R.


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Zusammenfassung
THE GREEN MAN spielen esoterisch angehauchten Düsterfolk mit orientalischen Einflüssen. Das ist zuweilen ganz spannend und hörenswert. Diese Platte jedoch bietet je nach Sichtweise wenig bis überhaupt nichts Neues und ist daher eher Vinylliebhabern ans Herz gelegt.

Inhalt
A:
Baptism By Sea
Death Is Before Me Today

B:
Amanita Muscaria
Irem (Alternative Version)

HR!S.P.Q.R. VII, limitiert auf 220 Kopien, inkl. Inlay mit Texten
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